In Schönbrunn am Lusen gibt es tatsächlich noch drei Wirtshäuser. Das im Ortszentrum gelegene Wirtshaus Dorfkriagl von Wirt Andreas Pertler hat das Prädikat ‚Musikantenfreundliches Wirtshaus‘ erhalten, weil es in seinen Räumen gerne Sänger und Musikanten zu Gast hat. Die Musikanten singen und spielen nach vorheriger Absprache mit Andreas Pertler traditionelle Musik und bekommen als Gegenleistung eine Brotzeit und Getränke. Der Wirt unterstützt das Singen und Musizieren, indem er ein Akkordeon, eine Gitarre, ein Hackbrett und eine Zither in der Wirtsstube bereithält. Das Singen und Musizieren im Dorfkriagl fördert die Geselligkeit und Lebensfreude in der Gemeinde.
Herr Pertler, wie kam es dazu, dass Sie sich mit dem Dorfkriagl der Initiative
„Musikantenfreundliches Wirtshaus“ anschlossen?
Grundsätzlich muss man sagen, dass unser Dorf, seine Einwohner sehr gesellig sind. Bei uns gibt es viele Feste das ganze Jahr über. Bei uns im Wirtshaus ging es mit dem Musizieren los, als am Faschingsdienstag immer wieder Musiker aus Großwiesen bei uns aufspielten. Das war so vor knapp zehn Jahren. Die riefen eine Woche vorher an, dass sie kommen werden. Und dann haben sie für eine Brotzeit und die Getränke gespielt.
Und spielen auch Leute aus dem Dorf?
Unsere Blaskapelle Schönbrunn, unsere Blechmusi, die hat schon öfters im Sommer ein spontanes Biergartenkonzert gegeben. Wenn es ihnen in ihrem Probenraum zu heiß wurde, haben sie einfach draußen weitergespielt. Das hat den Gästen natürlich gefallen. Oder am Vatertag, da fahren d’Rosserer immer mit ihren mehrspännigen Fuhrwerken rum. Und danach wird im Wirtshaus weitergefeiert, da spielt dann natürlich auch einer auf der Quetschn. Undmanchmal holen Leute im Sommer den Nachbarsjungen zum Spielen in den Biergarten, der verdient sich damit ein wenig Taschengeld.
Gibt es besondere Anlässe im Kirchen- und Bauernjahr, an denen gespielt wird?
Nicht unbedingt. Klar, wird schon mal an Erntedank musiziert. Oder wir haben alle drei Jahre unsere Pferdesegnung im Dorf. Da wird gesungen und gespielt. Aber dann halt auch zu Geburtstagen. Und natürlich an unserem traditionellen Jahresessen in der Fastenzeit, dem Märzenbier. Das geht über zwei Tage. Am Samstagabend sind die Einheimischen, die Vereine da. Da geht es hoch her. Da wird gegessen, getrunken und musiziert von 18 bis 24 Uhr. Da haben wir dann aber professionelle Musiker wie die Nudelsuppn, die Krautnudelmusi oder den Köhl Matthias da. Basti und Tom aus Mauth haben da auch schon gespielt. Und im Sommer gibt es verschiedene Garten- und Grillfeste, wo gesungen und musiziert wird.