wissenswerkstatt Passau bereitet Öffnung vor

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20.05.2021
Passau

Seit November 2020 war sie wegen der Corona-Pandemie geschlossen, jetzt bereitet die Bildungseinrichtung „wissenswerkstatt“ (wiwe) in der Passauer Bahnhofsstraße schrittweise wieder ihre Öffnung vor. „Sofern die aktuellen Inzidenzzahlen es zulassen, werden wir mit Beginn der Pfingstferien ab dem 25. Mai ein Ferienprogramm anbieten. Informationen dazu und zu den bereits gut gebuchten Kursen sind tagesaktuell auf unserer Internetseite unter www.wiwe-pa.de zu finden“, erklärt Gernot Hein, Vorsitzender der wissenswerkstatt Passau e.V. Nach den Ferien will die Bildungseinrichtung in Absprache mit dem Schulamt auch für die Schulen in der Region wieder Kurse anbieten.

Basis für die Öffnung ist ein Hygienekonzept, das mit den zuständigen Stellen im Landratsamt und in der Stadtverwaltung abgestimmt ist und den Kindern und Jugendlichen vor jedem Kurs erklärt wird. Daneben gilt eine Einbahnstraßenregelung sowie eine eindeutige Beschilderung in den Räumen der wiwe. Des Weiteren kommen spezielle Feuchttücher zum Einsatz, mit denen sich die Teilnehmer die Hände säubern, bevor sie von mehreren Personen benutzte Werkzeuge bedienen. Handwerkzeuge werden nach jedem Kurs mit Einmal-Seifentüchern gereinigt und erst am nächsten Tag wiederverwendet. „Materialien, bei denen wir nicht sicherstellen können, dass alles immer hygienisch sauber ist, wie z.B. bei Lego, haben wir erst mal aus unserem Kursangebot gestrichen, bis der Einsatz wieder bedenkenlos möglich ist“, erklärt Ralf Grützner, Leiter der wissenswerkstatt. Zusätzlich müssen Mund-Nasen-Schutzmasken da getragen werden, wo ein Mindestabstand von 1,50 Metern nicht gewährleistet werden kann.

„Die Pandemie hat uns im vergangenen und in diesem Jahr sehr zugesetzt. Wir mussten bereits ab dem Frühjahr 2020 alle Kurse absagen und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Das hat dazu geführt, dass im zurückliegenden Jahr nur rund 2.300 Kinder und Jugendliche an unseren Kursen teilnehmen konnten. Im Jahr zuvor waren es rund 7.900“, erläutert Vorsitzender Gernot Hein weiter.

Ab August 2020 dann ein erstes Aufatmen: In Zusammenarbeit mit dem Stadt- und Kreisjugendring, mit einem ausgeklügelten und von der Stadt genehmigten Hygienekonzept, konnten wieder Kurse im Rahmen der Ferienbetreuung für Kinder durchgeführt werden. Das war noch bis Oktober möglich, ehe im November, als der zweite Lockdown kam, die erneute Schließung folgte. „Und die hat bis jetzt, in den Mai gedauert. So lange mussten wir auch unsere Mitarbeiter in Kurzarbeit halten“, bedauert Hein.

Die Zeit der Schließung hat die wissenswerkstatt aber gut genutzt: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren jeweils in Zweiergruppen einen Tag in der Woche in der wiwe, um diverse Arbeiten in Büro und Werkstatt zu erledigen und neue Kurse zu entwickeln und auszuarbeiten.

Die wissenswerkstatt Passau wurde 2012 gegründet. Sie bietet seit 2013 auf einer Fläche von rund 450 Quadratmetern im ehemaligen Postgebäude in der Passauer Bahnhofstraße für Kinder und Jugendliche Kurse an, in denen sie handwerklich arbeiten und so technische Phänomene erleben und begreifen können. Gerade das „Selbermachen“ steht im Vordergrund. Dafür stehen eine mechanische Werkstatt mit Metall- und Holzbearbeitungsmaschinen, EDV sowie Labore für Physik, Elektro- und Steuerungstechnik zur Verfügung. Kinder und Jugendliche können dort selbst Versuche und spannende Experimente durchführen. Das erworbene Wissen wird dann durch handwerkliche Arbeiten in echte Produkte umgesetzt. So erfahren die Kinder und Jugendlichen, was sie selbst mit der „richtigen Technik“ erreichen können. Von Beginn an kooperiert die wissenswerkstatt über das Schulamt mit nahezu allen Schulen in Stadt und Landkreis Passau. Die Kurse stellen eine ideale Ergänzung des Lehrplans mit praktischen Inhalten dar.

Das Team der wissenswerkstatt hat neue Projekte entwickelt und freut sich auf die baldige Öffnung. (v.l.) Leiter Ralf Grützner, 1. Vorsitzender Gernot Hein, Angela Putz, Lisa Schneider und der stellv. Leiter Patrick Wagner.Das Team der wissenswerkstatt hat neue Projekte entwickelt und freut sich auf die baldige Öffnung. (v.l.) Leiter Ralf Grützner, 1. Vorsitzender Gernot Hein, Angela Putz, Lisa Schneider und der stellv. Leiter Patrick Wagner.


Finanziell getragen wird die wissenswerkstatt primär über ihre Mitglieder. Dazu zählen die Stadt und der Landkreis Passau, die KnorrBremse AG aus Aldersbach, der Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie sowie die ZF Friedrichshafen AG, die die Federführung dieses Projektes innehat. Auch die Zahl weiterer Unterstützer ist neben den Hauptförderern zuletzt auf über 25 Unternehmen und Institutionen angestiegen. „Die ganze Region zieht bei der wiwe an einem Strang“, resümiert Gernot Hein. „Freuen dürfen sich darüber nicht nur die Kinder, die sämtliche Kurse kostenfrei belegen können, sondern auch Eltern, Lehrer und die vielen Ausbildungsbetriebe. Schließlich könnten die wissenswerkstatt-Tüftler von heute die Azubis, Fachkräfte und Ingenieure von morgen werden“, so Hein.

Träger der Bildungsinitiative ist der Verein „wissenswerkstatt Passau e.V.“, den im Juni 2012 Vertreter von ZF am Standort Passau, Stadt und Landkreis Passau, die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände (bayme vbm) sowie die Universität Passau zusammen mit Dr. Manfred Schwab und Gernot Hein gegründet haben.

Vorsitzender dieses Trägervereins ist Gernot Hein, Leiter der Kommunikation bei ZF am Standort Passau. Stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister ist Alexander Seeliger, Kaufmännischer Leiter des Geschäftsfeldes Arbeitsmaschinensysteme bei ZF. Als Schriftführerin fungiert Dr. Jutta Krogull, Leiterin der bayme vbm-Geschäftsstelle Niederbayern in Passau. Der Vorstand wird komplettiert durch Roland Biebl, Ausbildungsleiter bei ZF in Passau, sowie durch Werner Lang, Referat für Wirtschaft, Marketing und Arbeit der Stadt Passau, und Regierungsdirektor Armin Diewald vom Landratsamt Passau.

Leiter der wissenswerkstatt ist der Technische Betriebswirt Ralf Grützner. Er ist verantwortlich für den laufenden Betrieb der Bildungseinrichtung. Unterstützt wird er dabei von einem Team mit Patrick Wagner, Lisa Schneider und Angela Putz.

Seit dem Start der wissenswerkstatt (wiwe) im Jahr 2013 hat sich die Bildungseinrichtung in der Bahnhofsstraße sehr gut entwickelt. Jährlich besuchen im Schnitt rund 7.000 bis 8.000 Kinder und Jugendliche die verschiedensten Kurse, zu denen 47 unterschiedliche Themen angeboten werden. Der Anteil der Mädchen liegt bei rund 44 Prozent.


- SB


wissenswerkstatt Passau e.V.Passau

Quellenangaben

wissenswerkstatt Passau e.V.

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