Riesenandrang in Hangenleithen: 40 000 Besucher kamen zum 1. Niederbayerischen Holzforum. Gut 80 Aussteller zeigten bei der Forstwirtschaft Laschinger alles rund ums Holz – Begeisterung bei Ausstellern, Besuchern und Veranstalter.
Das 1. Niederbayerische Holzforum war ein Riesenerfolg: Gut 40000 Holzliebhaber zog es Veranstalter Rudolf Laschinger zufolge am Wochenende auf das Gelände der Forstwirtschaft Laschinger in Hangenleithen (Landkreis Regen). Bei der Erlebnismesse drehte sich zwei Tage lang alles ums Holz. Aus Deutschland, Österreich und Tschechien reisten Aussteller aus allen Branchen, die mit Holz zu tun haben, in den Bayerischen Wald. Die Besucher kamen aus ganz Bayern und darüber hinaus zum Holzforum. Auch das Wetter spielt mit. „Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen“, betonte Rudolf Laschinger.
Holz fasziniert schon die Jüngsten. Auch für Kinder gab es bei der Erlebnismesse im Herzen des Bayerischen Waldes einiges zu entdecken.
Helmut Brunner, Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayern, eröffnete am Samstag als Schirmherr das 1. Niederbayerische Holzforum. Er betonte, dass Holz ein echtes Multitalent sei. „In Bayern machen die Holz-Branchen einen Jahresumsatz von 39 Milliarden Euro und beschäftigen 190 000 Mitarbeiter“, verdeutlichte er. Der Landkreis Regen sei der waldreichste Landkreis in Deutschland. „Wohin würde das 1. Niederbayerische Holzforum besser passen als in den Bayerischen Wald, wo man es seit über 300 Jahren verstanden hat, Wald nachhaltig zu bewirtschaften und mit Holz zu arbeiten?“, meinte der Minister. Er lobte Rudolf Laschinger für die hervorragende Organisation der Messe auf dem weitläufigen, 18 Hektar großen Gelände und das Holzforum als „Messe, die ihresgleichen sucht und die Vielfalt von Holz Profis aber auch allen anderen Holzliebhabern in beeindruckender Weise zeigt“. Beim Rundgang über das Messegelände probierte Helmut Brunner Brillen aus Holz, saß auf Holzbänken Probe, flachste, dass massive Holztische nicht nur schön sind, sondern auch zum Kartenspielen bestens geeignet sind, setzte sich hinter das Steuer eines Quads für die Forstarbeit, fachsimpelte mit den Ausstellern, strich bewundernd über Dekostücke aus Holz oder sägte am mobilen Bandsägewerk selbst einen Stamm her.
Dass Holz so vielfältig ist wie kaum ein anderes Material wollte Rudolf Laschinger, Inhaber der Forstwirtschaft Laschinger, beim 1. Niederbayerischen Holzforum zeigen. Seine Idee ging auf: „Hauptsache Holz“, lautete das Motto: Holzbildhauer, Schreiner, Zimmerer, Drechsler, Schnitzer oder Forstdienstleister gehörten ebenso zu den Ausstellern wie Brennholzverkäufer, Fachverbände rund ums Holz, Pelletshersteller, Forstmaschinenhändler, Fachleute für Werkzeuge zur Holzbearbeitung oder Holzschuhmacher und andere Letzten ihres Standes. Alphornbläser machten auf ihren Holzinstrumenten Musik, während sich die Besucher übers Bauen, Wohnen, Heizen oder Arbeiten mit Holz informierten. Geschnitzte Holzskulpturen gab es ebenso zu sehen wie einen geschreinerten Holz-Bass als CD-Ständer, gedrechselte Kelche und Schalen, filigrane Figuren aus Zweigen, Brillen und Zillen aus Holz, moderne Massivholzküchen, Treppen, urige Betten, Tische, Spielsachen oder Deko-Artikel für Haus und Garten. Mobile Bandsägewerke, Rückezüge, Kräne zum Aufstellen von Dachstühlen oder Holzspalter bewunderten die Besucher genauso wie Heizungen für Hackschnitzel, Brennholz oder Pellets, heimische Hölzer für Bastler oder Feinschnitttechniker, Sägen, Feilen, Hobel und vieles mehr. Tilmann Schöberl vom Bayerischen Rundfunk moderierte die Erlebnismesse – und entlockte Ausstellern und Besuchern so manch amüsantes G´schichterl rund ums Holz.
An den Ständen kamen die Holzliebhaber nicht nur mit Fachleuten aus allen Branchen rund ums Holz ins Gespräch: Bei Vorführungen der Motorsägen-Schnitzer stoben die Späne, die Drechselmaschinen surrten, Schindelmachern oder Korbflechtern konnte bei der Arbeit man über die Schulter schauen, auch Maschinen wie einen großen Hacker, der in wenigen Sekunden stapelweise Holz zu Hackschnitzeln verarbeitete, erlebte man beim Holzforum in Aktion. Die Jüngsten griffen selbst zum Werkzeug und bauten im Kinderzelt des Projektpartners „Technik für Kinder e.V.“ Vogelhäuschen, Heizluftballons und mehr. PS-Fans bekamen bei der Autoschau, einem Höhepunkt des Rahmenprogramms, vor Michael Schuhmachers Ferrari F1 sowie „heißen Hobeln“ von Audi, Mercedes oder Porsche große Augen.
"Heiße Hobel" gab es bei der Rennwagenschau zu sehen, die schnellen Autos waren ein Höhepunkt des Rahmenprogramms beim 1. Niederbayerischen Holzforum.
Bereits am Samstag kamen mehrere tausend Besucher zur Erlebnismesse, am Sonntag war der Andrang noch größer. Die Shuttle-Busse, die die Messebesucher von den Parkplätzen alle paar Minuten aufs Gelände brachten, waren bis zum Abend gesteckt voll. Gleich nach dem 1. Niederbayerischen Holzforum gab es für Veranstalter Rudolf Laschinger und sein großes Helferteam – rund 120 Helfer waren allein auf dem Messegelände im Einsatz – jede Menge Lob: Viele Besucher schwärmten von der Vielfalt, die es beim Holzforum zu sehen gab, aber auch vom guten Mix bei den Ausstellern, unter denen einzelne Holzkünstler ebenso waren wie große Unternehmen und Marktführer in ihren Branchen. Auch die meisten Aussteller waren mehr als zufrieden mit dem Geschäft und dem Besucherandrang. Wegen der großen Nachfrage wurde die Öffnungszeit am Sonntag kurzerhand um eine Stunde verlängert, manche Aussteller mussten nach der Messe kaum mehr etwas einpacken, weil sie alles verkauft oder das gesamte Werbematerial ausgegeben hatten. Rudolf Laschinger dankte allen Helfern, Ausstellern und Besuchern fürs Engagement und das Interesse am Holzforum. Die Premiere kam bestens an, 2016 soll es das nächste Niederbayerische Holzforum geben.
ARBERLAND REGio GmbH
