Die 13 Gemeinden entlang von Deutschlands ältestem Nationalpark haben ihren Geschäftsbericht für das vergangene Jahr veröffentlicht. Trotz Pandemie-bedingter Schließungen konnten sie in den Monaten Januar und Februar sowie Juni bis September die Zahl der Gästeankünfte und die Aufenthaltsdauer zum Vorjahr steigern.
Seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 bestimmt Covid-19 bis heute das Geschehen und Arbeiten vor allem im Reise- und Freizeitsektor - mit gravierenden Auswirkungen auf die ganze Branche: Beherbergungsverbote für touristische Reisen erlaubten es zu einem Großteil des vergangenen Jahres nicht, Urlaubsgäste zu begrüßen. Hotels, Ferienwohnungen und touristische Freizeitangebote blieben monatelang geschlossen, so auch in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald (FNBW). Vor diesem Hintergrund ist nun der Bericht zum Geschäftsjahr 2020 der Kooperationsgemeinschaft erschienen. Trotz der besonderen Pandemie-bedingten Herausforderungen ist es der FNBW nicht nur gelungen, die mediale Aufmerksamkeit für die Region hochzuhalten, sondern auch im Bereich der Gästeankünfte und Aufenthaltsdauer in den „Lockdown-freien“ Monaten Januar, Februar und Juni bis September ihre Zahlen im Vergleich zu 2019 leicht zu steigern. Eine ausführliche Übersicht zu den Zahlen im Folgenden:
Im Jahr 2020 begrüßte die FNBW insgesamt 187.268 anreisende Gäste. Da diese Zahl aufgrund der Corona-bedingten Schließungen nur wenig aussagekräftig ist und Urlaub im vergangenen Jahr nur in den Monaten Januar, Februar und Juni bis September in der FNBW möglich war, wurden für einen repräsentativen Vergleich ausschließlich die genannten sechs Monate in 2020 und 2019 betrachtet. So reisten 2020 im eingangs definierten Zeitraum 154.809 Gäste an, im Jahr zuvor waren es in denselben Monaten 150.455. Die FNBW verzeichnet demzufolge ein leichtes Plus von 2,89 Prozent in den Anreisen im Vergleich zu 2019. Auch in der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer ist ein leichter Anstieg zu beobachten: Mit durchschnittlich 4,57 Tagen blieben die Gäste in den „Lockdown-freien“ Monaten 2020 rund 3,2 Prozent länger als im selben Zeitraum im Jahr 2019 mit durchschnittlich 4,44 Tagen. Mit Blick in die einzelnen Gemeinden konnten vor allem die FNBW-Mitglieder Eppenschlag (+22,26 %), Langdorf (+15,6%) und Sankt Oswald Riedelhütte (+15,63%) ein Plus in der Anzahl der Übernachtungen für die Monate Januar, Februar sowie Juni-September verbuchen. Deutlich zulegen bei der Zahl der anreisenden Gäste konnten ebenfalls Langdorf (+13,18) und Schönberg (+ 10,5%). Doch auch viele weitere Gemeinden konnten leichte Steigerungen bei den Gästeankünften und/oder den Übernachtungszahlen erzielen. „Wir sind stolz drauf, dass es uns trotz der damaligen und gegenwärtigen Pandemiesituation gelungen ist, unsere Anreisezahlen und die Aufenthaltsdauer gegenüber dem Vorjahr sogar leicht zu übertreffen. Dies haben wir vor allem dem Einsatz und der großen Bereitschaft unserer Mitarbeiter*innen zu verdanken“, fasst Daniel Eder, Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, die Ergebnisse zusammen. Aus dem Jahresbericht geht außerdem hervor, dass die meisten Übernachtungen 2020 in den Sommermonaten, insbesondere im August, erfolgten. Das erklärt sich zum einen durch die Hauptferienzeit der wichtigsten Einzugsgebiete für die FNBW, den Bundesländer Bayern und BaWü, die 2020 rund 76 Prozent aller FNBW-Gäste ausmachten. Zum anderen waren die Monate Juni, Juli und August auch die Monate, in denen das Urlaubmachen dank niedriger Inzidenzwerte fast „normal“ möglich war.
Daniel Eder ist stolz auf die beachtliche Leistung, die die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald trotz der Pandemie-bedingten Herausforderungen 2020 erzielen konnten.
Clevere Marketingideen sorgen auch in der Krise für Aufmerksamkeit
Auch während des Lockdowns selbst war die FNBW nicht untätig und hat die Zeit genutzt, um mit kreativen Ideen im Fokus der Medien zu bleiben. Neben einigen anderen Projekten sorgte vor allem der „System-Helden-Bonus“ deutschlandweit für große mediale Aufmerksamkeit. Mit dieser Aktion dankt die FNBW Menschen in systemrelevanten Berufen für ihren Einsatz in der Krise mit einem kostenlosen Kurzurlaub von mindestens zwei Übernachtungen in der Region. Aufgrund der hohen medialen Reichweite war die Nachfrage so hoch, dass bereits nach wenigen Stunden das erste Kontingent an Gutscheinen ausgeschöpft war und weitere Gutscheine durch die FNBW hinzugekauft wurden. In Summe erhielt die FNBW weit über 700 Bewerbungen. Die Gutscheine wurden daher nach dem First-come-first-serve-Prinzip verteilt.
Mit positivem Blick in die Zukunft
Die Pandemie verändert das Reiseverhalten und die Art zu Reisen von Urlaubenden maßgeblich. So könnte zukünftig für viele Menschen die Nähe zum eigenen Heimatort und der Sicherheitsaspekt zu entscheidenden Faktoren bei der Destinationswahl für den eigenen Urlaub werden. Ebenso stehen naturnahe Angebote, Outdooraktivitäten und das Bedürfnis nach einer Auszeit fernab der Stadt ungebrochen im Trend. „Der veränderte Anspruch an den Urlaub passt perfekt zu den Kernthemen, die wir in der FNBW seit Beginn der Kooperationsgemeinschaft spielen, weshalb wir optimistisch und selbstbewusst in die Zukunft blicken – in eine Zeit, in der das Reisen wieder möglich sein wird“, so Daniel Eder. “Hierzu wurde bereits eine große multimediale Kampagne zum Saisonstart vorbereitet, Pauschalangebote entwickelt, das Tourenportal optimiert, der Webshop ausgebaut, die Gastgeber befragt, die Kommunikation über Newsletter intensiviert und vieles mehr.” so der Geschäftsführer.