In den tieferen Lagen des Nationalparks Bayerischer Wald ist der Schnee nahezu gänzlich verschwunden. Turnusgemäß wird nun also mit der Verkehrssicherung der Rad- und Wanderwege begonnen. Die ersten Forstwirt-Trupps sind bereits im Einsatz. Vereinzelt kann es zu Behinderungen kommen.
„Wir haben ein dreistufiges Konzept“, erklärt Sachgebietsleiter Franz Baierl. „Das regelt, wie stark welche Wege gesichert werden, je nach Besucherfrequenz und Waldbestand.“ Gefahren für Wanderer und Radfahrer gehen vor allem von Borkenkäferfichten sowie von Bäumen mit abgestorbenen Ästen aus. Gleichzeitig können diese Bäume wertvoller Lebensraum für bedrohte Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sein.
Daher werden die einzelnen Bäume individuell beurteilt. Sollten sie wichtige Lebensräume darstellen, kommen zur Beseitigung von Gefahren oft auch Spezialgerät oder Baumsteiger zum Einsatz. Ein besonderes Augenmerk richten die Förster also auf Bäume die Reproduktionsstätten geschützter Arten sind. Diese Bäume werden nur außerhalb der Aufzuchtzeiten bearbeitet, wie es das Artenschutzrecht und das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 verlangen. So werden im Nationalpark entlang der Wege die Nationalpark-Ziele „Sicherheit der Besucher“ und „Lebensraum für bedrohte Arten“ zusammengeführt.
Bei der Verkehrssicherung kommt auch diese Forstraupe zum Einsatz, die ein gefahrloses Umziehen umsturzgefährdeter Baumstämme am Wegesrand erlaubt.
„Bei einem Gesamtwegenetz von über 500 Kilometern geht es im Frühling immer erstmal um eine Bestandsaufnahme“, berichtet Baierl. „Schließlich sorgt auch der winterliche Schneebruch für viel Arbeit.“ Nach dem Kontrollieren der Wege rücken Forstwirte an, um die Gefahren zu entfernen. „Aktuell sind zum Beispiel Kollegen damit beschäftigt, den Verbindungsweg zwischen Jugendwaldheim und Hans-Eisenmann-Haus wieder sicherer zu machen.“
Aufgrund der laufenden Arbeiten kann es in den nächsten Wochen überall im Nationalparkgebiet zu leichten Behinderungen kommen. In den allermeisten Fällen werden Wanderer dabei nur wenige Minuten aufgehalten. Baierl appelliert dabei an die Vernunft der Besucher: „Wenn Wege temporär gesperrt sind, sollte man sich auch daranhalten. In Bereichen, in denen wir gerade arbeiten herrscht schließlich eine erhöhte Gefahr.“