„Die Verantwortlichen im Impfzentrum Regen arbeiten mit dem größten Engagement und bemühen sich, die Vorgaben so zügig wie möglich umzusetzen.“ Diesen Eindruck gewann der Freyunger Landtagsabgeordnete Alexander Muthmann (FDP) am Montag bei einem Besuch in der Einrichtung, die Ende Dezember 2020 ihren Betrieb aufgenommen hat. In dem Gespräch wurde auch deutlich, dass die geltende Corona-Impfverordnung einen Berg Bürokratie und damit verbunden eine Reihe von Hemmnissen mit sich bringt. „Die Regelungen entsprechen eher einem Impfbehinderungsverfahren, das schleunigst bereinigt werden muss“, wandte sich Muthmann deshalb an Gesundheitsminister Klaus Holetschek.
Christian Schmitz, Vorstand der Arberlandkliniken in Viechtach und Zwiesel, Dr. Stefan Brücklmayer, Leiter des Impfzentrums Regen und Teamleiterin Martina Krebs schilderten Alexander Muthmann, wie eine Impfung abläuft und was dabei alles dokumentiert werden muss. Kein Wunder, dass sich die Haus- und Fachärzte diesen Regeln nicht unterwerfen wollen, sagte Brücklmayer. Sie wollten so impfen wie sie es immer taten: ein Stempel ins Impfbuch und die Chargennummer des verwendeten Impfstoffs, fertig. Auch Christian Schmitz und Martina Krebs halten viel davon, die Haus- und Fachärzte ohne große bürokratische Hindernisse in das Impfmanagement einzubeziehen: Sie kennen ihre Patienten, wissen, wer von den Vorerkrankungen her eine Impfung dringend braucht. Die Mediziner sollten sich nicht stoisch an die Priorisierungsgruppen halten müssen, sondern alle impfen können, die es wollen. „Nur so nimmt die Impfkampagne Fahrt auf. Und beim Impfen zählt jeder Tag. So können wir Leben retten“, folgerte Alexander Muthmann. Diese Forderung, die er aus dem Impfzentrum in Regen mitnahm, steht auch in den Brief an Gesundminister Klaus Holetschek.
Dr. Stefan Brücklmayer, Teamleiterin Martina Krebs und Christian Schmitz, Vorstand der Arberlandklinken Zwiesel und Viechtach, schilderten MdL Muthmann die Arbeit im Impfzentrum Regen (v. l.)
Eine weitere Forderung an Holetschek lautet, den Berechtigungsnachweis für eine Impfung zu vereinfachen, was die Prozesse deutlich beschleunigen würde. „ Dass wir impfberechtigte Personen nach Hause schicken, weil formelle Pflichten nicht erfüllt werden, ist mit Hinblick auf die Bedeutung der Impfkampagne schlicht nicht hinnehmbar“, betont Muthmann. Er drängt auch darauf, dass alle Angehörigen von Impfberechtigten unbürokratisch zum Zug kommen. Oft begleiteten diese Personen jemanden ins Impfzentrum und könnten bei der Gelegenheit mit geringem Aufwand auch gleich geimpft werden. Um von den hohen Inzidenzzahlen in den Hotspots herunterzukommen, sollten in den betroffenen Regionen zusätzliche Impfkampagnen ausdrücklich angeboten werden.
Christian Schmitz, Dr. Stefan Brücklmayer und Martina Krebs sind gerne bereit, von ihren Erfahrungen zu berichten, die sie seit Ende Dezember 2020 gesammelt haben. Der Plan ist, ab April auf 650 Impfungen pro Tag zu kommen, wenn dann genügend Impfstoff zur Verfügung stehen soll. Die zwei mobilen Teams sind in dieser Berechnung berücksichtigt. Wenn dann die Hausärzte noch dazukommen, könnten die Bewohner des Landkreises Regen in drei Monaten geimpft sein , so die Prognose der Verantwortlichen. „Das wäre nach dem holprigen Start der Impfkampagne endlich ein Lichtblick“, so die Feststellung von Alexander Muthmann.