Ob Zuschauerjubel, Blitzlichtgewitter oder Gastfreundschaft mit einem sichtbaren Lächeln – Es gibt angesichts der Pandemie einiges, worauf das Organisationskomitee (OK) Bayerischer Wald, am meisten aber natürlich die Athlet*innen der Internationalen Biathlon Union (IBU) heuer verzichten müssen. Dennoch haben die Inspektoren des Biathlonweltverbandes am Wochenende ihr „Go“ für den IBU Cup 1+2 am Großen Arbersee gegeben. Um weite Reisen und unnötige Ortswechsel zu vermeiden, werden vom 11. bis 23. Januar 2021 erstmals gleich zwei Wettkämpfe hintereinander im Hohenzollern Skistadion ausgetragen.
„Natürlich ist die Euphorie gegenüber den Vorjahren gedämpft“, gibt OK-Chef Herbert Unnasch zu, finden die Rennen doch unter Komplettausschluss der Öffentlichkeit statt. Die IBU hat für Veranstaltungen unter ihrem Dach ein striktes Hygienekonzept erarbeitet. Zu diesem gehört auch das wiederholte Testen aller Teilnehmer*innen. Insgesamt werden über 1.800 SARS-CoV-2 PCR-Tests während der beiden Arber-Wettkampfwochen durchgeführt. Die Athlet*innen und Angehörige der essenziellen Eventgruppe – wie Trainer*innen, Techniker*innen und Offizielle – finden sich alle drei bis vier Tage in den Teststationen ein. Um eine Akkreditierung zu erhalten, müssen alle Beteiligten bei Anreise zudem ein negatives PCR-Ergebnis aus den vergangenen 72 Stunden vorweisen. Daniel Böhm, ehemaliger Weltklassebiathlet und als Sports & Event Manager innerhalb der IBU für die Umsetzung des Hygienekonzeptes verantwortlich, weiß: „Das auch für den IBU Cup am Arber gültige Konzept hat sich bei den Weltcupveranstaltungen im vergangenen November und Dezember in Kontiolahti und Hochfilzen bewährt. Die strengen Hygienebestimmungen, das engmaschige Testen und die reibungslose Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und dem Organisationskomitee stellen sicher, dass die IBU Cups in einem sicheren und fairen Rahmen durchgeführt werden können.“
„Obwohl der Eventcharakter der Sportveranstaltung unter diesen Sicherheitsvorkehrungen leidet“, so Unnasch, „hat der IBU-Cup, welcher jedes Jahr zahlreiche internationale Nachwuchsbiathlet*innen in den Olymp des Wintersports hebt, einen unheimlichen Mehrwert für die Region. Mittlerweile zählen wir zu den Top-Austragungsorten international und die Übernachtungen von 550 Sportler*innen und Funktionär*innen tun gerade der angeschlagenen Bayerwald-Hotellerie gut.“ Man freue sich über das ungebrochene Vertrauen der IBU: „Unsere Stadionmannschaft hat mit logistischer und personeller Unterstützung der ARBER Bergbahn großartig gearbeitet, für die 1,5-, 2- und 2,5 Kilometer-Strecken bereits Kunstschnee produziert und diese auch belegt“. An den Langstrecken wird noch gearbeitet, dabei hofft man auch auf die Unterstützung von Frau Holle. Dennoch habe man die Inspektoren der IBU davon überzeugen können, dass alles bestens vorbereitet wird. In diesen Stunden beginnt nun der Stadionaufbau und damit die heiße Phase vor Eintreffen der Teams aus 42 Ländern.