Am 40. Tag der Osterzeit feiert die Kirche das Fest Christi Himmelfahrt. In Deutschland ist dieser Tag, der immer auf einen Donnerstag fällt, auch der Vatertag und ein Feiertag. Mit Bollerwagen und Bier ziehen viele Männer, ob nun Vater oder nicht, durch Fluren und Wälder über das Land. Grund genug, einen kleinen Blick darauf zu werfen, woher diese Tradition stammt.
Kirchlich betrachtet feiern die Gläubigen an diesem Tag das Hochfest der Verherrlichung des Auferstandenen. Mit der Auferstehung begründet sich die Vereinigung von Gott und Mensch. Die Dreieinigkeit Gott, Heiliger Geist und Jesus Christus ist erschaffen. Vor dem Hochfest ziehen in vielen Dörfern Flurprozessionen durch Feld und Wald. Diese Prozession endet häufig in einer gemeinsamen Brotzeit. Daraus sind die Herrenpartien zum Vatertag entstanden. Dass heute Burschen und Männer – und eben nicht nur Väter - einen meist feuchtfröhlichen Ausflug machen, beruht auf dieser Tradition der Herrenpartien aus dem 19. Jahrhundert. Es handelt sich um eine Art Initiationsritus, bei dem die Jugendlichen in die „Welt der Männer“ eingeführt werden sollen. Denn die Flurumgänge dienten ursprünglich der Grenzkontrolle eines Dorfes. Darum hatten sich die Männer zu kümmern, und junge Burschen wurden mitgenommen und mit Riten in die Dorfgemeinschaft integriert.
Auch in den USA, Frankreich und den Niederlanden ist die Tradition des Vatertages bekannt, er wird dort aber am 3. Sonntag im Juni gefeiert. In Italien und Spanien feiern die Männer am Josefstag am 19. März, während in Australien und Neuseeland der erste Sonntag im September ein Festtag ist.