Seit Mitte 2012 wird von der Erziehungsberatung (EB) im Caritasverband Freyung-Grafenau e.V. das Elterntraining "Kinder im Blick" (KiB) angeboten.
Wenn die Eltern sich trennen, ändert sich vieles: für die Erwachsenen - vor allem aber für die Kinder. „Es braucht Achtsamkeit und Zuwendung - gerade den jüngsten Mitgliedern in der Familie gegenüber.“
Mit dem gegenwärtigen COVID-Geschehen musste aktuell der Herbstkurs für dieses Jahr abgesagt werden. „Es macht wirklich keinen Sinn“, informierte Dipl. Soz. Päd. (FH) Aloisia Rothenwührer von der Erziehungsberatung (Fachgebietsleitung). „KiB ‚lebt‘ vom persönlichen Austausch der Teilnehmer, insbesondere auch durch Rollenspiele und ein konstante Gruppe. Die Eltern investieren sehr viel Zeit, um ihre Kinder im Blick zu behalten. Aufgrund der gegenwärtigen Situation muss für die nächste Zeit immer wieder mit Terminabsagen – Corona bedingt – gerechnet werden. Damit kann der gewünschte Erfolg nicht gewährleistet werden.“
Es hatten sich für den Oktoberkurs 15 Teilnehmer gemeldet, „bis auf zwei (diese konnten zum KiB-Training nach Passau vermittelt werden), wollen das Training im kommenden Frühling mitmachen. Wirklich erstaunlich ist, als wir die Kurseinheiten auf sieben Termine zum Thema ‚Patchwork-Familien‘ erweiterten, haben sich alle dafür ausgesprochen.“
Aloisia Rothenwührer und Stephan Unbehagen von der Erziehungsberatung haben das Kompetenztraining für Eltern in den Landkreis gebracht. Seither helfen sie Familien in der Trennungsphase, achtsam miteinander umzugehen.
In Deutschland wird ca. jede dritte Ehe geschieden, der Prozentsatz nichtehelicher Trennungen ist noch wesentlich höher. Die Folgen müssen sich aber nicht zwangsläufig negativ auf die Entwicklung der betroffenen Kinder auswirken. Dies hängt ganz davon ab, wie es den Eltern gelingt, nach der Trennung in erzieherischen Fragen zusammen zu arbeiten und dem Nachwuchs Zuwendung bzw. Unterstützung zu geben. Anhaltende Konflikte und ein hoher Stress-Pegel fordern Kraft, Zeit und Nerven - häufig auf Kosten der Kinder, aber genauso oft auch auf die der Eltern. Die Nachfrage nach den EB-Trainings ist entsprechend groß. „Es geht zentral um drei Fragestellungen“, so Stephan Unbehagen der gemeinsam mit Aloisia Rothenwührer seit acht Jahren die Elterntrainings fachlich begleitet: Wie kann die Beziehung zum Kind positiv von mir gestaltet werden? Wie kann ich den Stress vermeiden bzw. verringern? Wie kann ich den Kontakt zum anderen Elternteil im Sinne meines Kindes gestalten?“
Ab 1. März 2021 wird dann die nächste KiB-Staffel an den Start gehen. Die Elternteile nehmen parallel in voneinander getrennten Kursen teil. Jeweils an sieben Moduleinheiten á drei Stunden.
Anmeldung: Tel. 08551 585-60.