Drei Männer aus der Oberpfalz wollten am Sonntag, Allerheiligen, trotz des schlechten Wetters eine kleine Wanderung, ausgehend vom Parkplatz Flanitzebene unternehmen. Zunächst marschierten sie auf der Forststraße Richtung Rachel, bogen dann in einen Stichweg ab und wollten zum Seelensteig queren.
In einem größeren Totholzbereich verlor einer dann allerdings seine Wanderkameraden. Da sich die Gruppe trotz Telefonkontakt nicht mehr finden konnte und zwei kehrt machten, versuchte der Dritte, quer durch den hier allerdings sehr dichten Bewuchs zum Parkplatz zurückzukehren.
Als er völlig durchnässt und die Kräfte am schwinden waren, setzte er einen Notruf ab. Die Integrierte Leitstelle Passau alarmierte daher um 12.39 Uhr die Bergwacht Grafenau.
Bereits während der Anfahrt dirigierte der diensthabende Einsatzleiter Matthias Stockbauer zwei bereits vor Ort eingetroffene Bergretter in Richtung Patient. Ein direktes Durchkommen zu der von der ILS per GPS georteten Stelle war aber nicht möglich, so dass die Unternehmung abgebrochen werden musste.
Als sämtliche Bergretter vor Ort waren, wurde ein Trupp entlang des Waldhüttenbaches Richtung Verletztem losgeschickt, während ein zweiter sein Glück nochmals mit den zwischenzeitlich etwas genaueren GPS-Daten nochmals auf direktem Weg zu dem zirka 800 Meter entfernten Mann versuchte – und ihn auch fand.
Der Rückweg gestaltete sich dann allerdings wiederum problematisch, da der geschwächte und bereits unterkühlte Wanderer an einer alten Verletzung am Hüftgelenk litt, die ihm beim Überqueren liegender Bäumen große Schwierigkeiten bereitete, so dass trotz des strömenden Regens immer wieder Pausen eingelegt werden mussten.
Zur besseren Orientierung der Rettungsmannschaft in dem absolut unwegsamen Gelände betätigten die bereits wieder an den Autos angekommenen Kameraden immer wieder das Martinshorn der Einsatzfahrzeuge.
Nach insgesamt fünf Stunden konnte der erschöpfte, völlig durchnässte und leicht verletzte Wanderer dem bereits wartenden Rettungsdienst übergeben werden.