Schon bei meiner Ankunft bemerke ich, dass es sich bei Julia Augenstein um eine wahre Tierliebhaberin handeln muss. Ein Hund, zwei Katzen, ein großer Kuhstall, Pferde. Sogar seltene Paduaner, eine italienische und vom Aussterben bedrohte Hühnerrasse beheimatet Frau Augenstein. Seit nunmehr einem Jahr widmet sich die Tierfreundin allerdings einer weiteren Leidenschaft. Dem Wachtelhof. Auf die Idee, so berichtet Julia, kam sie unter anderem aufgrund der Hühnerei-Allergie ihres Freundes. Deshalb musste eine Alternative zum morgendlichen Frühstück her.
Der liebevoll dekorierte Wachtelhof ist das Zuhause von mittlerweile 30 Wachteln, von denen meist 4-5 Hähne den Stall bewohnen. „Das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Wachteln ist ungemein wichtig für ein friedliches Zusammenleben im Stall“, meint Julia. „Wenn zu viele Hähne auf zu wenige Hennen kommen, kann es schon einmal zum Streit kommen!“. Von Streit ist jedenfalls während meiner Besuchszeit nichts zu bemerken. Ganz im Gegenteil. Die Wachteln scheinen wenig scheu zu sein und lassen sich von unserem Aufenthalt im Stall nur wenig beeindrucken. Der 10m² große Wachtelhof bietet zahlreiche Versteckmöglichkeiten und Rückzugsorte für die Tiere. Weiterhin hat Julia einen ebenso großen Außenbereich angebracht, in dem sich die gefiederten Zweibeiner am Tag aufhalten können. „Laut Gesetz dürfte ich mit meiner Fläche von 10m² rund 280 Wachteln halten, wenn man den Außenbereich mitzählt, wären das sogar doppelt so viele Tiere“, erklärt mir Julia. Kritik äußert sie auch gegenüber den Veterinärämtern: „Der Tierschutz bei Wachteln lässt zu wünschen übrig. Auf diese Fläche bis zu 280 Wachteln zu halten hat nichts mit artgerechter Haltung zu tun!“.
Julias Wachteln hingegen genießen schon einen gewissen Luxus, erwähnt sie schmunzelnd. In das herkömmliche Wachtelfutter gibt sie zusätzlich Weizen, getrocknete Kräuter und Sonnenblumenkerne. Und als besonderes Schmankerl gibt es getrocknete Mehlwürmer! Das Futter wirkt sich dementsprechend auch auf den Geschmack der Eier aus. Julia selbst beschreibt den Geschmack der Wachteleier als „nussig“ und erklärt, dass Wachteleier im Vergleich zu Hühnereiern cholesterinärmer sind und daher eine gesunde Alternative darstellen können. „Viele Menschen haben zunächst eine gewisse Skepsis gegenüber Wachteleiern, bis sie es dann doch einmal ausprobiert haben“. Pro Tag kommt Julia somit auf einen Ertrag von rund 24 Eiern, die sie beim örtlichen Metzger und Lebensmittelhändler verkauft. Die Kosten pro Schachtel (12 Eier) belaufen sich auf 3 €. „Derzeit decke ich mit dem Erlös der Eier meine Kosten für Futter usw., wobei rund 25 Cent für die Schachtel eingerechnet sind. Auch beim Discounter kosten die Eier um die 3 Euro. Allerdings sprechen wir hier von Käfighaltung. Das wird oft nicht bemerkt!“, erklärt Julia. Die Wachteln selbst kauft sie meist bei örtlichen Hobbyzüchtern, bei denen eine gute Nachzucht garantiert ist. Und auch Julia selbst vermittelt bei einer Brutzeit von 18 Tagen, ihre neu geschlüpften Wachteln weiter. Während man innerhalb der ersten 6-8 Wochen das Geschlecht der Wachteln nicht erkennen kann, liegt die Chance bei 50/50 ob es sich um einen Hahn oder eine Henne handelt. Die Hähne werden dann anschließend ebenfalls nach einiger Zeit weitervermittelt. Auch mit anderen Händlern, die auf Käfighaltung zurückgreifen, hat Julia schon Erfahrungen gemacht. „Die Tiere in der Käfighaltung kennen in ihrem ganzen Leben nichts anderes als Gitterboden. Wenn ich könnte, würde ich am liebsten alle zu mir nach Hause mitnehmen!“, meint Julia. Zumindest plant sie bereits jetzt schon, den Außenbereich auszubauen. Auf ihrer Facebook-Seite hält sie außerdem alle Eindrücke und Neuerungen rund um den Wachtelhof fest.
GEWINNSPIEL
Ihr habt noch nie Wachteleier probiert? Dann kommt jetzt eure Chance!
In Kooperation mit Julia Augenstein haben wir ein tolles Gewinnspiel für euch, in dem ihr einen Gutschein für 2 Schachteln mit den leckeren und vor allem gesunden Wachteleiern gewinnen könnt!