Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium fördert in diesem Jahr erstmals Projekte aus Mitteln des ‘Bayerischen Demenzfonds‘. Der Staatssekretär im bayerischen Gesundheits- und Pflegeministerium, Klaus Holetschek, betonte anlässlich der Übergabe des ersten Förderbescheids seit Bestehen der Förderrichtlinie DEMTeil am Dienstagabend in Memmingen: "Ziel des bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums ist es, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz sowie ihrer Angehörigen in Bayern weiter zu verbessern. Die COVID-19 Pandemie kann insbesondere bei Menschen mit Demenz zu einer sozialen Isolation aufgrund ausbleibender Besuche von Angehörige und Freunden führen. In dieser Situation bietet das Projekt ‘Wir treffen uns im Internet‘ eine gute Alternative, um der Vereinsamung entgegenzuwirken."
Ziel des Projekts "Wir treffen uns im Internet" ist es, die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz während der Corona-Pandemie durch den Ausbau von digitalen Anwendungen zu ermöglichen. Insgesamt sollen sieben Kontakt- und Übungsstationen an mehreren Standorten (Memmingen, Memmingerberg, Erkheim, Boos) eingerichtet werden, die verschiedene digitale Anwendungen, wie z.B. Video-Telefonie, Streamingdienste sowie Spiele, zur kognitiven Aktivierung ermöglichen.
Betroffene und ihre Angehörigen werden im Umgang mit den digitalen Anwendungen speziell geschult. Die technischen Voraussetzungen sowie die Fernbetreuung von Angehörigen werden von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des "Digital-Kompass" übernommen, die am Mehrgenerationenhaus Memmingen seit Dezember 2019 einen Standort haben. Das Projekt wird aus Mitteln des bayerischen Demenzfonds mit gut 5.100 Euro gefördert.
Der Staatssekretär ergänzte: "Ich freue mich, dass wir mit dem Projekt 'Wir treffen uns im Internet' des Vereins Familiengesundheit 21 e.V. gleich zu Beginn ein so innovatives Projekt aus den Mitteln des Bayerischen Demenzfonds fördern können."
Scarlet Christ, die Vorsitzende des Vereins "Familiengesundheit 21 e.V." unterstrich: "Digitalisierung kann die menschliche Zuwendung nicht ersetzen, aber unterstützen und ergänzen. Neue Wege müssen mutig, innovativ und zupackend angegangen werden, dabei muss der Mensch aber immer im Mittelpunkt stehen."
Stephan Vogt, Mitinitiator des Projekts "Wir treffen uns im Internet" fügte hinzu: "Das Mehrgenerationenhaus ist der ideale Ort, um das generationenübergreifende digitale Lernen zu organisieren. Hier kommen Menschen zusammen, um gemeinsam Angebote zu entwickeln, die sich sonst nicht in dieser Zusammensetzung begegnen würden."
Anträge auf Förderung durch den Bayerischen Demenzfonds können jährlich zweimal – zum 30. Juni und zum 31. Dezember – postalisch beim Landesamt für Pflege unter folgender Adresse gestellt werden: Bayerisches Landesamt für Pflege, Köferinger Straße 1, 92224 Amberg oder per E-Mail an: demenzfonds@lfp.bayern.de. Für den nächsten Bewerbungsstichtag am 31.12.2020 können noch Projektanträge und Vorschläge für wissenschaftliche Auszeichnungen eingereicht werden.
Der Bayerische Demenzfonds finanziert sich aus Spenden und aus Mitteln des Freistaates Bayern. Spenden können auf folgendes Konto einbezahlt werden: Staatsoberkasse Bayern, Bayerische Landesbank München, IBAN: DE75 7005 0000 0001 1903 15, BIC: BYLADEMM, Verwendungszweck: PK-Nr. 2528.1000.0034 Bayerischer Demenzfonds. Spendenbescheinigungen werden automatisch erstellt, sofern die Adresse der Spender angegeben ist.
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