"Gesamt-Weltcupsieger hört sich ziemlich cool an", sagte Severin Freund, der sich 2015 nach dem Einzeltitel auf der Großschanze bei der Nordischen Ski-WM im schwedischen Falun auch den Gesamt-Weltcup sicherte. Am 26. März bereitet dessen Heimatstadt Waldkirchen dem Wahl-Münchener einen
sicherlich rauschenden Empfang. Bereits einen Tag vorher wurde er in Breitenberg empfangen, seiner sportlichen Heimat, da in Rastbüchl die Baptist-Kitzlinger-Schanze steht.
Wussten Sie, dass auch Grafenau einst Standort einer Skisprungschanze war?
1928 wurde die einzige Schanze des Landkreises Freyung-Grafenau vom WSV
Grafenau erbaut. Sie befand sich an der Südostseite des Hohen Sachsen und wurde im Januar 1929 auf den Namen Karl-Scharrer-Schanze eingeweiht. Der gebürtige Grafenauer Scharrer war leitender Angestellter im Landratsamt und ein großer Gönner der Schanze.
In den Jahren 1958 bis 1959 wurde die Schanze komplett umgebaut und vergrößert.
Nur dank des großen Engagements und der Eigenleistung der Vereinsmitglieder,
finanzieller Unterstützung durch den Verein sowie einer Grafenauer Textilfirma konnte dieses Mammut-Projekt damals gestemmt werden. Es wurde ein neuer, 15 Meter hoher Anlaufturm gebaut, ein neuer Sprungrichterturm und eine kleinere Schanze für den Nachwuchs.
Im Januar 1960 wurde die 50-Meter-Schanze mit der Durchführung der Meisterschaften des Skigau Bayerwald als Sachsenbergschanze eingeweiht. Große Tradition hatte danach das jährliche Dreikönigsspringen, das regelmäßig bis zu 2.000 Zuschauer besuchten.
Sachsenbergschanze 1972
1978 musste die Schanze der neuen Grafenauer Westumgehung weichen. Am
Schwaimberg sollte eine 90-Meter-Schanze entstehen, geplant vom Oberstdorfer
Schanzenarchitekten Klopfer. Doch bei den Verantwortlichen reifte bald die
Erkenntnis, dass die Finanzierung sowie der Unterhalt der Anlage für den Verein
und die Stadt Grafenau nicht zu stemmen seien.