Am 12. September machten sich die Wanderer entlang des Nordwaldkamms auf zu einer zweitägigen Wanderung vom Dreisessel nach Grünwald im Mühlviertel.
Der Verein Pro-Nationalpark Freyung-Grafenau war Organisator der Wanderung, die Waldführerin Jutta Pongratz führte die Gruppe an.
Bei sonnigem Wetter war am Samstag um 8:30 Uhr Treffpunkt am Dreisesselparkplatz. Entlang des Kamms am Dreisessel ging es zum Plöckenstein, Reischlberg, Hochficht und zum Stinglfelsen. Der Weg entlang der deutsch-tschechisch und österreichischen Grenze ist einer der großen Weitwanderwege und insgesamt ungefähr 162 km lang. Markiert ist der Wanderweg anhand einer blauen Markierung.
Alle Wanderer wurden mit tollen Ausblicken und wunderbarem Wanderwetter belohnt. Sehr beeindruckend war die Landschaft. Geprägt von Felsen und Totholzarealen, das jedoch bei genauem Hinsehen sehr viel Jungwuchs beinhaltet.
Nach ca. 18 km Fußmarsch erreichte die Gruppe ihr Nachtquartier in Ulrichsberg. Dort stärkte man sich für den nächsten Tag und ließ den Tag gemütlich ausklingen.
Am nächsten Tag war die Gruppe schon um 8:15 Uhr wieder vollständig, mit Wanderschuhen und Rucksack bepackt, vor dem Hotel versammelt. Zu Fuß ging es weiter über Hintenberg mit dem Aufstieg zur Jägerhütte. Der Weg zur Jägerhütte ist ein alter Handelsweg, auf ihm wurden Waren (hauptsächlich) Salz nach Tschechien transportiert. Umgekehrt wurden von Tschechien im Herbst große Gänsescharen nach Österreich getrieben. Die Holzhütte steht ziemlich einsam im Wald, ein kleiner fließender Brunnen vor dem Häuschen, manchmal mit Bier gefüllt, für die Wanderer. Richtig idyllisch.
Am Bärnstein angekommen konnte man bis zum Moldaustausee blicken. Die Aussicht war fantastisch, denn auch am zweiten Tag wurden die Wanderer von tollem Wetter begleitet.
Von dort ging es über den Schwarzenberger Schwemmkanal zum Liebesfelsen. An einem kleinen Teilstück wurde der Schwemmkanal wiederaufgebaut und es gibt dort manches mal eine Schauschwemme, wo sich Besucher über den Kanal informieren können. Er wurde zur Holztrift um 1789 vom Architekten Josef Rosenberger gebaut. Er ist mit ungefähr 51 km der längste Schwemmkanal im Böhmerwald und mündet in die Große Mühl. Auf ihr konnte das Holz bis zur Donau getriftet werden. Von den acht Millionen Festmetern Holz ging der größte Teil nach Wien. Größtenteils ist der Schwemmkanal noch gut erhalten.
Am Liebesfelsen überrascht wieder ein toller Fernblick. Hier gab es den letzten „Gipfelschnaps“ für diese zwei wunderschönen Wandertage.
Und natürlich durfte auch am zweiten Tag eine gute Einkehrstation nicht fehlen. Nach ca. 20 km kam die Gruppe am Tagesziel, dem Panyhaus an.
Nach der Wanderung waren sich alle einig, es waren gelungene zwei Tage, mit tollen Erklärungen von Jutta Pongratz, tollen Weitblicken und einzigartigem Wetter.
Falls auch Sie Interesse haben an einer Kammwanderung oder sonstigen Touren durch den Nationalpark, auf der Internetseite www.pro-nationalpark.de finden Sie eine Liste sowie Informationen der Mehrtageswanderungen.