Das Bayerische Kultusministerium hat bereits mit dem Schuljahresende die Schulen auf vier mögliche Szenarien hingewiesen, wie der Unterrichtsbetrieb mit Beginn des neuen Schuljahres vonstattengehen könnte. Nun tauschte sich Prof. Dr. Gerhard Waschler mit der neuen Schulleiterin des Gymnasiums Untergriesbach, Dr. Nadiane Kreipl, im Rahmen eines Vorbereitungsgesprächs zum nahenden Schulstart aus. Eine Variante ist der volle Präsenzbetrieb für alle Jahrgangsstufen – und damit ein Schulbetrieb unter strenger Beachtung von Hygiene- und Abstandsregeln sowie der Maskenpflicht bei Bewegung von und zum Klassenzimmer sowie im Schulgebäude.
Dr. Nadiane Kreipl sieht das Gymnasium Untergriesbach trotz bestehender Baumaßnahmen und teilweise notwendig gewordener Raumschaffung in Containern für den Vollbetrieb gut gerüstet. „Die Beachtung der notwendigen Sicherheitsbestimmungen ist für uns bereits Routine“, wie die Schulleiterin erklärt. Einzig die regelmäßige Durchlüftung der Räume während des Unterrichtsbetriebs könnte mit kälter werdenden Temperaturen im Herbst und Winter unangenehm werden. Auch um Erkältungserkrankungen vorzubeugen stehe hier – alternativ – die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Unterricht zur Diskussion.
„Es muss unser gemeinsames Ziel sein, einen sicheren Präsenzunterricht für möglichst viele Schülerinnen und Schüler sicherzustellen“, so die Maxime der Schulleiterin. Dabei setze sie auch auf die Erteilung der gesamten Stundentafel. „Qualitativ hochwertige gymnasiale Bildung verdient das Gesamtbild aller Fächer“, ist Dr. Kreipl überzeugt. Der Präsenzunterricht sei dabei insbesondere für die Unter- und Mittelstufe von zentraler Bedeutung. Im Bereich der Oberstufe sei jedoch auch ein Mehr an eigenverantwortlichem Lernen zuhause denkbar.
MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler, bildungspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, zeigte sich überzeugt, dass die bayerischen Schulen auch für eine gegebenenfalls weiter notwendige Verlagerung von Unterrichtseinheiten nach Hause nunmehr besser gerüstet sind. „Die Rahmenbedingungen für das digitale Lernen sind heute wesentlich besser als noch vor einem halben Jahr“, so der Abgeordnete. Beispielsweise haben es Staats- bzw. Bundesregierung über mehrere Programme und Fördermittel den Kommunen ermöglicht, zusätzliche digitale Endgeräte zur Nutzung sowohl für Schülern als auch für Lehrkräften zur Verfügung zu stellen. Auch bestünden zwischenzeitlich umfangreiche Lizenzen für Videokonferenzanwendungen und eine grundsätzlich verbesserte Nutzung von digitalen Lernplattformen, so Prof. Dr. Waschler.
(v. l.) Schulleiterin Dr. Nadiane Kreipl und MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler in einem modern ausgestatteten Fachraum des Gymnasium Untergriesbach.
Das Gymnasium Untergriesbach verfügt über moderne Klassenzimmerausstattungen und ist auch für die Online-Lehre bzw. die Fortführung des digitalen Lernens gewappnet, gibt sich Dr. Kreipl zuversichtlich. „Voraussetzung ist das klare Definieren von Lernzielen und die dahingehende Festsetzung von Wochenplänen“, ist die Schulleiterin überzeugt. So sei es relativ einfach möglich im Falle individueller Quarantäne-Fälle bei Schülern oder Lehrkräften, aber auch bei einem möglichen temporären Lockdown in der Region, den Unterricht für Alle aufrecht zu erhalten. „Lehrpläne können sowohl im Präsenzunterricht als auch durch digitales Lernen strukturiert abgearbeitet werden“, so Dr. Kreipl.
Ein besonders wertvolles Angebot im Bereich des digitalen Lernens stellt nach Auffassung von Dr. Kreipl das Internetportal "mebis" dar, für dessen Benutzung sie persönlich bereits seit Jahren viele Kolleginnen und Kollegen im Rahmen von Seminaren geschult hat. "mebis" wurde durch das bayerische Kultusministerium entwickelt und ist gleichermaßen Infoportal, Mediathek, Prüfungsarchiv, Lernplattform und digitale Tafel. „In der zugangsgeschützten "mebis"-Mediathek sind ca. 60.000 digitale Bildungsmedien zu finden“, wie Prof. Dr. Waschler aufzeigt. Dazu gehören auch Video- und Audioinhalte öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten sowie kommunaler Medienzentren. Am Gymnasium Untergriesbach werde zunächst jedoch weiter mit MS Teams gearbeitet, so Dr. Kreipl. Hierfür bestehe bereits ein routinierter Umgang und eine hohe Zufriedenheit bei Schülern und Lehrern. Langfristig sollen an der Schule verstärkt auch die Vorteile von "mebis" genutzt werden.
„Digitale Kompetenz als Lernziel, aber auch die Nutzung digitaler Plattformen zur Vermittlung von Kenntnissen und Kompetenzen werden unser Bildungssystem in Zukunft maßgebend prägen“, ist Dr. Kreipl überzeugt. „Die digitale Qualifizierung unserer Lehrkräfte und die moderne Ausstattung unserer Bildungseinrichtungen haben dahingehend Systemrelevanz erreicht“, ist auch der Abgeordnete überzeugt.