Enkeltrickbetrug und falsches Gewinnversprechen
Am Donnerstag vergangener Woche meldete sich ein männlicher Anrufer bei der 88-Jährigen und gab sich als Ehemann der Enkelin aus. Er wolle ein Auto kaufen und brauche hierfür finanzielle Unterstützung. Mit einem bestellten Taxi wurde die 88-Jährige zur Bank gefahren, wo sie mehrere tausend Euro abhob. Am nächsten Tag kamen zwei Tatbeteiligte, die Bargeld und Wertgegenstände entgegennahmen. Zusammen mit den wertvollen Schmuckgegenständen dürfte der finanzielle Schaden bei etwa 25.000€ liegen.
Bei einer anderen Betrugsmasche kam es glücklicherweise zu keinem finanziellen Schaden. Hier versuchte der Telefonbetrüger seinem Opfer mit einem „Gewinnversprechen“ Geld aus der Tasche zu ziehen. Der Anrufer teilte am Samstagnachmittag mit, der 73-jährige aus dem Landkreis Regen habe über 40.000€ in einem Gewinnspiel gewonnen. Bei der Übergabe müsse er lediglich etwa 1.000€ für die Notarkosten bezahlen. Als der Täter ein weiteres Mal anrief, um die Details zu klären, wurde das Gespräch beendet und es kam zu keinen weiteren Forderungen und auch zu keinem finanziellen Schaden. Bei dieser Betrugsmasche kommt es oftmals gar nicht zum persönlichen Kontakt bei einer Geldübergabe, stattdessen verlangen die Täter die telefonische Übermittlung von Gutscheincodes.
Beide Fälle sind dem Kriminalitätsphänomen Callcenter-Betrug zuzuordnen. Die Hintermänner agieren oftmals aus dem Ausland, rufen vornehmlich bei älteren Mitbürgern an und versuchen mit verschiedenen Betrugsmaschen an Geld oder Wertgegenstände zu kommen. Der Enkeltrick ist neben dem Gewinnversprechen, den falschen Polizeibeamten oder Schockanrufen die wohl bekannteste Masche. Die Täter versuchen meist ihre Opfer psychisch unter Druck zu setzen, indem sie eine Notlage oder Zeitdruck vortäuschen. Auch wenn die Erfolgsquote heute deutlich geringer ausfallen dürfte, als noch vor einigen Jahren, kommt es immer wieder zu besonders schadensträchtigen Fällen. Die Geschädigten geraten bei Schadenssummen im fünf- oder gar sechsstelligen Bereich oftmals in schwere finanzielle Probleme.
Die Polizei Niederbayern bittet daher vor allem Angehörige, Sozialverbände, Religionsgemeinschaften und auch sonst in Kontakt mit älteren Menschen stehende Institutionen und Personen, ältere Mitmenschen auf derartige Betrugsmaschen aufmerks
Polizeipräsidium NiederbayernStraubing
Quellenangaben
Polizeipräsidium Niederbayern
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