Das Käsern ist für die Familie Ecker nicht nur ein finanzielles Standbein neben der Landwirtschaft. Das Käsern ist für sie vor allem Leidenschaft. Die Leidenschaft, aus der Milch der eigenen Kühe hochwertige regionale Produkte herzustellen.
10 Laib Käse pro Tag
Alle 55 Rinder werden auf dem Bauernhof der Eckers artgerecht im Laufstall gehalten. Man betreibt auch eine eigene Nachzucht. Etwa 1.200 Liter Milch liefern die Kühe der Familie Ecker täglich. Mehr als 300 Liter davon werden Tag für Tag zu Käse verarbeitet. Jeden Tag wird eine andere Sorte Käse produziert, je nach Sorte bedeutet das bis zu 10 Laib Käse à etwa drei Kilogramm. Im Reiferaum entwickelt der Käse dann sein volles Aroma, ausschlaggebend für die hohe Qualität der Produkte sind die konstante Luftfeuchtigkeit (80%) und Raumtemperatur (20 Grad Celsius). Berg- und Schnittkäse lagern dort ca. drei Wochen. Danach werden diese Sorten vakuumiert und reifen in der Verpackung noch etwa vier Monate weiter. Die Vakuumierung erlaubt eine schonende Reifung, da die Rinde nicht behandelt werden muss, beispielsweise mit Wachs, und dadurch mit verzehrt werden kann.
Im doppelwandigen Käsekessel werden täglich über 300 Liter Milch erwärmt
30 verschiedene Sorten
Insgesamt produziert die Familie Ecker mittlerweile 30 verschiedene Sorten. Das Angebot hat man, seitdem man 1992 mit der Käserei begonnen hat, stetig erweitert. Klassiker sind die Ecker-Rolle, eine Art Mozzarella, und der Knoblauchstreichrahm. Neben Käse produzieren die Eckers auch Rindersalami und Butter. Im Hofladen in Unterhüttensölden gibt es ferner Eier und Wurstwaren von benachbarten Bauern zu kaufen. Inzwischen verkaufen auch einige andere Hofläden im Bayerischen Wald, aber auch Metzgereien und Wochenmärkte in der Region die Spezialitäten vom Ecker-Hof.
Im Reiferaum bei konstanter Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Urlauber stehen auf den Käse vom Ecker-Hof
Es war ein steiniger Weg für die Familie Ecker von der klassischen Landwirtschaft und Viehhaltung zu einem Betrieb, der seinen Wurzeln treu geblieben ist und gleichzeitig
Neues wagt und zum Erfolg führt. Viel Geduld, Neugierde, Standhaftigkeit, positiver Zuspruch, Weiterbildung und Vertrauen in die eigene Qualität haben schließlich dazu geführt, dass die Käserei heute die Haupteinnahmequelle des landwirtschaftlichen Betriebs sind. Und es überrascht, dass etwa 80% der Kunden Touristen sind, die über ausgelegte Flyer in den Touristinfos und Gästezeitungen der Hotels im Umkreis auf den Hofladen aufmerksam werden. Dabei sollte man meinen, dass gerade die Einheimischen erfreut sind, regional hochwertige Produkte vor der Haustüre einkaufen zu können. Alle Produkte sind von Hand selbst erzeugt, ohne chemische Zusätze und Konservierungsstoffe. Es wird nur die eigene Milch verwendet, die Rinder erhalten ausschließlich gentechnikfreie Futtermittel.
Patricia Ecker in ihrem Hofladen