Bereits seit seinem fünften Lebensjahr steht Johannes Höpfl auf dem Snowboard. Bei seiner ersten Olympia-Teilnahme in Sotchi im Frühjahr 2014 hatte der 19-jährige Freestyler aus Hauzenberg das Halbfinale knappverpasst.
Kein Grund Trübsal zu blasen, gerade hat die Saison wieder begonnen. Beim Training in Colorado steht uns der erste Hauzenberger Olympia-Teilnehmer für einige Fragen zur Verfügung.
waidler.com: Servus Johannes, wir erwischen Dich in den USA?
Johannes Höpfl: Ja, im Moment bin ich in den USA, die Trainingsmöglichkeiten hier in Colorado sind der Wahnsinn. Wäre schön, so etwas daheim zu haben. Im Hochwinter bin ich auch viel in der Schweiz oder in Österreich.
waidler.com: Beschreib doch bitte noch mal Allen, die mit dem Snowboard-Sport nicht ganz so vertraut sind, Deine Disziplin Freestyle.
Johannes Höpfl: Als Freestyler habe ich meinen Fokus auf die Halfpipe gelegt. Meine schwierigsten Tricks sind im Moment ein Frontside 1080° und ein Backside 900°. Frontside 1080° bedeutet 2,5 Drehungen nach links und Backside 900° bedeutet
zwei Drehungen nach rechts.
waidler.com: Trainierst Du alleine oder haben wir in Deutschland ein starkes Snowboard-Team?
Johannes Höpfl: Im Moment sind wir, was Fahrer angeht, etwas dünn aufgestellt, weil die Nachwuchsarbeit in den letzten Jahren komplett verschlafen wurde. Aber der
Verband ist auf einem guten Weg, und ich denke nach mir sind auf jeden Fall
Jungs da, die meinen Platz einnehmen können. Ich bin jedoch jetzt schon froh,
dass ich mit Andre Höflich einen Teamkollegen habe, der mit mir unterwegs ist.
Das ist sehr förderlich für das Training. Für interessierte Jugendliche ist diese Website bestimmt sehr hilfreich: www.snowboardgermany.com.
waidler.com: Was sind die Highlights in diesem Winter? Können Dich Deine Fans aus der Heimat irgendwo in der Nähe anfeuern?
Johannes Höpfl: In dieser Saison stehen drei Weltcups und die Weltmeisterschaft am Kreischberg an. Für meine Fans ist die WM am Kreischberg die beste Option, mich live zu sehen, da sie in Österreich stattfindet. Eine Final-Teilnahme bei der WM ist das persönliche Ziel. Auch möchte ich es dieses Jahr in die Top 30 der World Snowboard Pointlist schaffen.
waidler.com: Kurzer Rückblick auf Sotchi 2014: Wie ist Deine Einschätzung jetzt, nach fast einem Jahr?
Johannes Höpfl: Olympia 2014 in Sotschi, unglaublich! Ich bin völlig zufrieden mit meinem Resultat. Für mich war die Qualifikation allein schon ein riesiger Erfolg. Noch
vor dem erfolgreichen Saisonabschluss 2014 mit dem Sieg bei den Austrian Masters. Für 2018 soll es natürlich noch weiter nach vorne gehen, aber das ist jetzt noch viel zu weit weg, um sich schon den Kopf darüber zu zerbrechen. Jetzt zählt erst mal die WM.
waidler.com: Vermisst Du etwas, wenn Du so viel unterwegs bist? Gibt es Heimweh?
Johannes Höpfl: Im Winter bin ich natürlich nicht so oft daheim wie im Sommer, aber ich komme sehr gut damit klar. Ich freue mich immer umso mehr, wenn ich dann mal nach Hause komme. Am meisten vermisse ich die Zeit mit meinen Freunden, aber wie gesagt, wenn ich daheim bin ist es umso lustiger!
Herzlichen Dank Johannes und viel Erfolg!