Es ist mittlerweile gute Tradition geworden, dass in einem jährlich stattfindenden Sicherheitsgespräch zwischen der Polizei und der Stadt Passau über die Sicherheitslage des vergangenen Jahres resümiert wird. Heuer fand dieser wichtige Austausch aufgrund der Corona-Pandemie in einem kleineren Rahmen statt. Polizeidirektor Stefan Schillinger stellte Oberbürgermeister Jürgen Dupper den Sicherheitsbericht 2019 vor, der eine grundsätzlich sehr gute Sicherheitslage im Stadtgebiet bescheinigt.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper bedankte sich stellvertretend bei Polizeidirektor Schillinger für die hervorragende Zusammenarbeit mit allen Polizeidienststellen: „Beim Thema Sicherheit haben wir im engen Schulterschluss mit der Polizei in den letzten Jahren eine Vielzahl von Maßnahmen auf den Weg gebracht und realisiert. So zeigt der Sicherheitsbericht für 2019, dass sich beispielsweise der Einsatz der Innenstadtkümmerer, die Videoüberwachung im Klostergarten oder auch die Beleuchtung entlang der Innpromenade positiv ausgewirkt haben. Ich bedanke mich bei der Polizei für die gute Arbeit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.“
Polizeidirektor Stefan Schillinger: „Auch wenn die Fallzahlen leicht steigend sind, so ist doch die deutlich erhöhte Aufklärungsquote ein erfreuliches Signal für das zurückliegende Jahr 2019. Darüber hinaus haben wir seit längerem auch ein Augenmerk auf das subjektive Sicherheitsgefühl unserer Bevölkerung. Auch wenn dies nicht direkt in Zahlen gemessen werden kann, so wirkt es indirekt doch deutlich auf die Sicherheitslage im Stadtgebiet ein. Die weiterhin gemeinsamen Bemühungen und der gute Austausch zwischen Stadt und Polizei ist hierfür von großer Bedeutung.“
Die Gesamtkriminalität (ohne ausländerrechtliche Verstöße) in der Stadt Passau hat sich zwar um 79 Fälle auf 3.934 im Vergleich zum Vorjahr 2018 (+ 2 %) minimal erhöht, dennoch ist es ein großer Erfolg, dass die Aufklärungsquote für das Stadtgebiet mit 69,9 % (Vorjahr 62,9 %) deutlich gesteigert werden konnte.
Wie auch bereits im Vorjahr, haben sich 2019 vor allem die Fallzahlen der Straßenkriminalität positiv weiter entwickelt. Hier weisen die Zahlen gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 45 auf 525 Fälle auf. Betrachtet man diese Zahlen über einen längeren Zeitraum, so kann für die letzten 10 Jahre ein stetiger Rückgang festgestellt werden. Auch bei den Wohnungseinbruchsdelikten sind die Fallzahlen erneut zurückgegangen. Die verzeichneten Delikte (einschließlich ggf. Versuchstaten ohne Vollendung) haben sich um 3 auf 30 gegenüber 2018 verringert.
Im Bereich der Gewaltkriminalität war ein Anstieg um 18 Fälle, auf insgesamt 149 Delikte zu verzeichnen. Auch die Fallzahlen in der Diebstahlskriminalität (Ladendiebstahl, Fahrraddiebstahl etc.) sind um 9,2 % auf 989 angestiegen.
v. l.: Stellvertretender Ordnungsamtsleiter Michael Weber, Polizeidirektor Stefan Schillinger, Oberbürgermeister Jürgen Dupper
Die unerfreuliche Entwicklung im Bereich der Rauschgiftkriminalität hat sich auch 2019 fortgesetzt. Wurden 2018 noch 331 Verstöße festgestellt, so haben sich die Fallzahlen 2019 auf 502 vor allem im Zusammenhang mit Cannabis erhöht. Die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität steht deshalb nach wie vor im besonderen polizeilichen Fokus, insbesondere durch weiterhin forcierte Kontrolltätigkeit aller Passauer Polizeidienststellen, besonders auch im Bereich des Straßenverkehrs. Darüber hinaus musste ein enormer Anstieg an Widerstandsdelikten (2018: 28, 2019: 46) registriert werden.
Neben der Kriminalitätslage wurde auch die Verkehrsunfallstatistik für 2019 erörtert. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in der Stadt Passau (einschließlich der BAB A3) ging um 1,87 % auf 2.096 Unfälle erneut zurück.
Kein Mensch ist erfreulicherweise im vergangenen Jahr an den Folgen eines Verkehrsunfalles im Stadtgebiet verstorben. Weitere Veränderungen wurden bei den Verletztenzahlen (2018: 310, 2019: 336), bei den Unfällen unter Alkoholeinfluss (Rückgang von 26 Unfällen 2018 auf 20 Unfälle 2019) und bei den Motorradunfällen (2018: 55, 2019: 51) festgestellt. Die Verstöße durch Fahren unter Alkoholeinfluss und auch die Zahl der Wildunfälle sind im letzten Jahr angestiegen. Hier wird wiederum an die Vernunft der Fahrzeugfahrer vom PKW bis zum Fahrrad appelliert, bei Alkoholgenuss das Fahrzeug stehen zu lassen und entweder ein öffentliches Verkehrsmittel oder ein Taxi zu verwenden.
Im vergangenen Jahr hat die Stadt Passau insbesondere mit dem Alkoholverbot am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) ein wichtiges Instrument geschaffen, um die Polizeiarbeit in diesem Bereich zu unterstützen. In Kombination mit der bestehenden Videoüberwachung im Klostergarten und der Präsenz der Innenstadtkümmerer konnte ein wichtiger Schritt zur Steigerung des Sicherheitsgefühls im Innenstadtbereich unternommen werden. Dass auch die Beleuchtung an der Innpromenade von den Bürgerinnen und Bürgern positiv bewertet wird, konnte Polizeidirektor Schillinger auch seitens der Polizei bestätigen.
Abschließend fasste dieser zusammen, dass die niederbayerische und insbesondere auch die örtliche Polizei auch weiterhin alle Maßnahmen ergreifen werden, die gute Sicherheitslage in der Stadt Passau aufrecht zu erhalten. Oberbürgermeister Jürgen Dupper kündigte hierfür die weitere gute und fruchtbare Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Passau an.