Startschuss für bayernweit einzigartiges Volksmusikzentrum in Freyung

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18.11.2014
Freyung

Freyung. Besucher der diesjährigen „FreYnacht“ bekamen einen Vorgeschmack auf das„klingende“ Freyung der Zukunft. Ein mit Leben erfüllter Stadtplatz, die Wirtshäuser bis auf den letzten Platz besetzt und echte, unverfälschte Live-Musik die begeistert. Dieses Szenario soll sich bald an zahlreichen Abenden in der niederbayerischen Kreisstadt wiederholen. Dafür sorgen soll das erste Volksmusikzentrum Bayerns.

 

Gestern Abend hat der Freyunger Stadtrat den Startschuss für dieses bayernweit einzigartige Projekt gegeben. Dem Antrag der CSU-Fraktion wurde einstimmig stattgegeben. Das denkmalgeschützte Ortingerhaus, eines der ältesten Häuser der Stadt, ist für das Zentrum vorgesehen.

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Das denkmalgeschützte „Ortingerhaus“ in Freyung

 

Das abwechslungsreiche Fortbildungsangebot des Volksmusikzentrums soll den aktiven Volksmusikanten (vom Akkordeon- bis zum Zitherspieler) und Sänger ansprechen. Es sollen ein- und mehrtägige Lehrgänge für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis angeboten werden und diese auf alle Altersgruppen und Gruppengrößen ausgerichtet sein. Nun gilt es für den Unterrichtsbetrieb namhafte Referenten zu gewinnen.

 

Der Aufenthalt für Musikgruppen und Kapellen soll so angenehm wie möglich gestaltet werden. Die Organisation eines Referenten, des Übernachtungs-, Verpflegungs- und Freizeitangebots werden vollständig durch die zukünftigen Mitarbeiter des Volksmusikzentrums übernommen, individuelle Bedürfnisse werden dabei berücksichtigt. Das Seminarangebot wird durch ein Rahmenprogramm ergänzt.

 

Auch Volksmusikbegeisterte können sich auf ein Angebot freuen, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Konzerte, öffentliche Musikproben, ungezwungenes Musizieren und musikantenfreundliche Wirtshäuser in Freyung und Umgebung werden der Volksmusikszeneneuen Schwung verleihen.

 

Projektgebäude ist das denkmalgeschützte „Ortingerhaus“ an der Ecke Kolping-/ Abteistraße. Das Haus wurde um das Jahr 1800 erbaut und ist damit eines der ältesten Gebäude Freyungs. Ganz in der Nähe befinden sich der historische Pfarrhof und das älteste Bauernhaus Freyungs, das sogenannte „Schramlhaus“.

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Die Instrumente warten bereits – in 2 Jahren kann der Betrieb aufgenommen werden

 

Die inhaltliche Konzepterstellung soll bis Mitte 2015 und die Bauplanung bis Ende Oktober 2015 fertiggestellt sein. Voraussichtlich wird das Volksmusikzentrum in Freyung in zwei Jahren eingeweiht und ab 2017 betrieben. Ab dann stehen den Musikanten modernste Probe- und Seminarräume mit namhaften Referenten zur Verfügung.

 

Die zukunftsträchtige Projektidee hat bereits zahlreiche, positive Reaktionen hervorgerufen.

„Und plötzlich wird über Volksmusik geredet – und das Angenehme daran: es geschieht im positiven Sinne.“, freut sich Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Reimeier. „Mit dieser Idee der Volksmusik-Akademie bekommt die Volksmusik im Allgemeinen, aber besonders auch die traditionelle Musik unserer Region den Stellenwert, der ihr zusteht. Die Verwurzelung der Menschen in einem Gebiet drückt sich immer auch im musisch-kreativen Bereich aus. Anerkennung und Wertschätzung dieses Bereichs wirken identitätsfördernd und runden das Gesamterscheinungsbild wirkungsvoll ab. Das Zusammenwirken von wissenschaftlich-volkskundlicher Forschung, praktischer Umsetzung, Einbindung des vorhandenen Schatzes an Gruppen und Einzelpersonen, Weitergabe durch engagierte Experten, Musiker und Lehrer, Fortbildungsmöglichkeiten für jedermann – aus nah und fern – dies alles ist nicht deshalb nötig geworden, weil sich die Volksmusik im Abklingen befindet, im Gegenteil, weil die Nachfrage ständig zunimmt. Die „Drei-Länder-Situation“ bildet eine hervorragende Grundlage für integrierende Aktivitäten innerhalb einer solchen Akademie. Als Heimat- und Volksmusikpfleger freue ich mich über diese richtungsweisende Idee von Bürgermeister Olaf Heinrich sehr.“

 

Gerhard Ruhland, Gymnasiallehrer und Kreisheimatpfleger aus Freyung, schließt sich der Begeisterung von Karl-Heinz Reimeier an und steht der Initiative ein Volksmusikzentrum in Freyung zu errichten uneingeschränkt und ausgesprochen positiv gegenüber. „Ich sehe in diesem Projekt eine große Chance für das denkmalgeschützte Ortingerhaus. Ich erachte zum einen das Gebäude als schützenswert, aber vielmehr rückt die soziale Komponente des ehemaligen Wirtshauses – einem gesellschaftlichen Treffpunkt - wieder in den Vordergrund. Somit kommt die neue Funktion als Treffpunkt für Volksmusikanten der ehemaligen Nutzung sehr nahe“, äußert sich Gerhard Ruhland. Aufgrund der Nähe und des kulturhistorischen Hintergrundes sieht der Kreisheimatpfleger große Synergieeffekte für Veranstaltungen im Schramlhaus. Abschließend ergänzt Gerhard Ruhland: „Aufgrund unserer geographischen Lage ist Freyung geradezu für ein Volksmusikzentrum prädestiniert. Der interkulturelle Austausch von Volksmusikern aus dem alpenländischen Raum und Böhmen lässt sich nirgendwo besser verwirklichen als im Dreiländereck Bayern, Böhmen und Österreich.“

 

Die Freyunger Wirte und Beherbergungsbetriebe sind ebenfalls vom Konzept überzeugt. „Mittlerweile gibt es in Freyung bereits einige Wirte, die regelmäßig Auftritte von Musikanten jeder Art anbieten“, so Tom Andres, Vorsitzender der Wirtegemeinschaft. „Natürlich würde es den einen oder anderen Wirt freuen, wenn auch spontan in den Wirtshäusern musiziert wird. Aus Erzählungen weiß ich, dass dies früher gang und gäbe war. Und hier wäre eine solche Akademie ein idealer Pluspunkt für Freyung und die Region, um diese bayerische Tradition der Wirtshausmusikanten wieder festigen zu können.“ Auch die Beherbergungsbetriebe in der Stadt haben ausreichend Kapazitäten, um die Besucher des Fortbildungszentrums unterbringen zu können.

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Ein Ausblick: In der „FreYnacht“ wurde in der NachBARschaft bereits musiziert


- EK



Quellenangaben

Stadt Freyung | Touristinformation

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