Der Mundschutz ist derzeit unser aller täglicher Begleiter. Da auch ans Landratsamt immer wieder Fragen zu dem Thema herangetragen werden, hat die Abteilung Gesundheitswesen am Landratsamt - das Gesundheitsamt - einen kleinen Leitfaden zum Thema Mundschutz zusammengestellt.
Zunächst ist es wichtig zu beachten: Eine Alltags-Maske ist ein zusätzlicher Baustein um die Ausbreitungsgeschwindigkeit des neuartigen Coronavirus in der Bevölkerung zu verlangsamen. Sie ersetzt keine Hygieneregeln. Wann immer es möglich ist, hat die Abstandsregelung (mindestens 1,5 Meter) zu anderen Personen oberste Priorität. Außerdem müssen die Husten- und Niesetikette und die gute Händehygiene (mindestens 20 Sekunden) eingehalten werden.
Grundsätzlich gibt es drei Typen von Gesichtsmasken, die derzeit in den verschiedenen Bereichen verwendet werden:
- Mund-Nase-Bedeckungen
Die einfachste und von vielen genutzte Variante sind die aus handelsüblichen Textilien selbstgenähten Mund-Nase-Bedeckungen. Der Schutz des Gegenübers vor Ansteckung wird hier verbessert, indem das Ausstoßen von Tröpfchen gemindert und die Aerosolwolke vor dem Gesicht verringert wird. Wichtig ist, dass die Mund-Nase-Bedeckung groß genug ist, um Mund, Nase und Wangen vollständig zu bedecken und an den Rändern möglichst eng anliegt. Ein Vorteil dieser Masken ist, dass sie einfach und in großen Mengen herzustellen sind. Eine medizinische Zulassung ist nicht möglich, da jede Maske anders geschnitten ist und aus einem anderen Material besteht. Sie müssten daher jeweils ein eigenes Prüfverfahren durchlaufen. Diese Masken sind nur für den privaten Gebrauch gedacht. Ein Schal oder Tuch kann als Alternative benutzt werden. Diese Masken eignen sich nur zum Fremdschutz. - Mund-Nasenschutz (medizinisch; zertifiziert)
Für medizinisches Personal in Arztpraxen, Kliniken oder Pflegeheimen gibt es die ebenso weit verbreiteten Mund-Nase-Schutzmasken bzw. chirurgischen Masken, die von der Funktionsweise her den selbstgenähten Masken sehr ähnlich sind. Sie schützen ebenfalls den jeweils Anderen, indem die Speichel- und Atemtröpfchen weitestgehend minimiert werden und die Aerosolwolke vor dem Gesicht erwiesenermaßen vermindert wird.
Ein wichtiger Unterschied besteht darin, dass sie gewisse nachprüfbare Eigenschaften besitzen müssen, um als medizinisches Arbeitsmittel überhaupt zugelassen zu werden. Sie sind also weitgehend gleich und es ist wissenschaftlich belegt, welche Wirkung sie haben. Die Masken sind ebenfalls geeignet zum Fremdschutz. - Partikelfiltrierende Halbmasken (FFP2, FFP3)
Den besten Schutz bieten partikel-filtrierende Halbmasken (filtering face piece, FFP), welche grundsätzlich nur in Arbeitsbereichen verwendet werden sollten, in denen sich der Anwender einer gefährlichen Luftverschmutzung aussetzt, z.B. Lackierer, Schreiner oder aber auch auf Intensivstationen. Bei diesen Masken ist es wichtig, dass man zwischen Masken mit und ohne Atemventil unterscheidet. Masken, welche ein Ausatemventil haben, kommen überwiegend im Handwerkerbereich zur Anwendung, da sie ausschließlich für den Selbstschutz gedacht sind.
Für den Infektionsschutz, wo man gerade jetzt auf Selbstschutz und Fremdschutz Wert legt, sind nur FFP2 oder FFP3-Masken ohne Ausatemventil sinnvoll. Ein Ausatemventil bündelt sogar noch die Ausatemluft bündeln und erhöht somit die Gefahr einer Infektion des Gegenübers.
Für die Anwendung im aktuellen Alltag geeignet sind FFP2 und FFP3-Masken ohne Ausatemventil. Sie bieten Selbstschutz und Fremdschutz. Solange diese Masken nur eingeschränkt verfügbar sind, sollten sie aber vorrangig in Bereichen mit erhöhtem Infektionsrisiko, d.h. im medizinischen Bereich eingesetzt werden.
Sind Gesichtsvisiere eine Alternative zur Mund-Nase-Bedeckung?
Gesichtsvisiere sind nicht zur Verhinderung der Virenausbreitung geeignet und erfüllen nicht die Anforderungen des Infektionsschutzes. Sie dürfen zwar genutzt werden, können aber lediglich ergänzend zur Mund-Nasen-Bedeckung verwendet werden. Entscheidend bei den Mund-Nasen-Bedeckung ist ja, dass sie groß genug sind, um Mund, Nase und Wangen vollständig zu bedecken und an den Rändern möglichst eng anliegen. Bei Visieren dagegen können sich Tröpfchen, vor allem durch die großzügige Öffnung nach unten und oben, nach wie vor leicht verteilen. Die relevante und notwendige Reduktion der Verteilung der Viren durch die Atemluft ist somit nicht gegeben und es ist kein ausreichender Fremdschutz gewährleistet.
Handhabung der Masken
Wer eine Maske verwendet, sollte auf einige Punkte achten, damit die Schutzwirkung sichergestellt ist.
- Vor dem Aufsetzen die Hände ca. 30 Sekunden gut mit Seife waschen
- Die Maske soll eng um Nase, Mund und Kinn liegen
- Während des Tragens die Maske nicht zurechtzupfen und nicht um den Hals tragen
- Falls die Maske durchfeuchtet ist, sollte diese gewechselt werden
- Beim Abnehmen die Maske nur an den Bändern anfassen
- Danach nochmals gründlich die Hände mit Seife waschen
- Aufbereitung der Stoffmasken vor einer erneuten Verwendung: bei 60° bis 95°C waschen