Der Freistaat Bayern lockert das strikte coronabedingte Besuchsverbot in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Ab dem Wochenende sind so auch wieder Besuche von einer festen Kontaktperson erlaubt. Dies beschloss das Kabinett am Dienstag in München, wie Ministerpräsident Markus Söder anschließen mitteilte. Das strikte Besuchsverbot, welches eine Allgemeinverfügung, die seit 21. März galt, wird damit erstmals gelockert.
Hierfür ist für jede Klinik ein eigenes Umsetzungskonzept auszuarbeiten. In den Arberlandkliniken sind ab Samstag, den 9. Mai, Besuche durch eine feste Kontaktperson, welche bereits bei der Aufnahme des Patienten in der Klinik abgefragt wird, erlaubt. Besuche sind dann zwischen 17 Uhr und 19 Uhr möglich. Voraussetzungen für einen Besuch sind strikte Hygiene- und Schutzmaßnahmen, welche im Vorfeld mit dem Gesundheitsamt Regen abgestimmt wurden und durch den Besucher per Unterschrift bestätigt werden müssen. Diese beinhalten neben dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, der konsequenten Händehygiene und das Einhalten des geforderten Abstands (soweit möglich) von 1,5 Metern auch die vorherige Durchführung eines sogenannten Screenings. Hierfür müssen Besucher eine Checkliste ausfüllen, in welcher sie unter anderem nach erkrankungsspezifischen Symptomen abgefragt werden. Besucher mit Erkältungssymptomen können weiterhin nicht eingelassen werden. Die Regelung gilt insbesondere auch für frischgebackene Väter im Rahmen der Geburtshilfe-Abteilung in Zwiesel. Eine Begleitung während der Geburt durch den Vater ist selbstverständlich weiterhin möglich.
Um die Wartezeit am Eingang zu verkürzen, wurden die Checkliste für das Eingangsscreening sowie die Handlungsempfehlungen auf der Webseite der Arberlandkliniken im Bereich „Patienten & Angehörige: Besucher“ veröffentlicht. Die Dokumente können durch jeden im Vorfeld ausgedruckt und ausgefüllt in die Klinik mitgebracht werden. „Wir hoffen so, die Wartezeiten am Eingang möglichst gering zu halten“, so Vorstand der Arberlandkliniken Christian Schmitz. „Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die Maßnahmen. Auch für unsere Kliniken ist die aktuelle Situation weiterhin ein Ausnahmezustand. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun das Beste, um allen Anforderungen gerecht zu werden.“ Dies sei ein Spagat zwischen den Wünschen der Patienten, der Angehörigen sowie der weiteren konsequenten Umsetzung des erforderlichen Infektionsschutz. „Insbesondere unsere Mitarbeiter an der Information des jeweiligen Hauses waren in den letzten Wochen einer erhöhten Belastung ausgesetzt. Wir bitten Sie alle um Geduld und Verständnis.“
Eingangshalle der Arberlandklinik Zwiesel.
Besuche bei COVID-19-Patienten sind aufgrund des Ansteckungsrisikos weiterhin nur nach ärztlicher Freigabe möglich. Ausnahmen gelten weiterhin für Palliativpatienten – hierfür ist auch eine Abstimmung mit dem zuständigen Arzt notwendig.
In Zusammenhang mit der Lockerung der bayernweiten Maßnahmen soll nach und nach der „Normalbetrieb“ den Arberlandkliniken sowie im Medizinischen Versorgungszentrum, dem MVZ Arberland, stufenweise anlaufen. „Uns ist es insbesondere wichtig, dass sich Patienten gut aufgehoben fühlen“, bestätigen die Ärztlichen Direktoren Dr. Günther Schmerbeck (Arberlandklinik Viechtach) und Dr. Christian Pötzl (Arberlandklinik Zwiesel). „Es wird vermutlich noch kein Normalbetrieb wie vor der Pandemie möglich sein – aber ein stufenweises Hochfahren unserer Kapazitäten erfolgt nun Schritt für Schritt. Patienten mit anderen Erkrankungen werden weiterhin regulär und in der entsprechenden Qualität behandelt. Für Patienten gibt es keinen Grund, Notfalloder dringliche Behandlungen weiter aufzuschieben.“ Sowohl in der Arberlandklinik Zwiesel, als auch in der Arberlandklinik Viechtach, in welcher weiterhin vorrangig COVID-19 Patienten aus dem Landkreis Regen behandelt werden, brauchen Patienten keine Angst vor einer erhöhten Ansteckungsgefahr haben. Alle COVID-19 Patienten und Verdachtsfälle sind nach strikten Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) isoliert; genauso ist das Personal strikt getrennt von denjenigen, die andere Patienten behandeln.