Vor 50 Jahren wurde der erste Nationalpark Deutschlands eröffnet: Der Nationalpark Bayerischer Wald. Heute handelt es sich gemeinsam mit dem anliegenden Šumava-Nationalpark um das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet in ganz Mitteleuropa, das Lebensraum für eine unglaubliche Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen ist. Im Laufe der Zeit konnte sich der Wald stark entwickeln und verändern, dank der reinen Naturzonen kann hier die Natur ganz Natur sein. Mit 1,3 Millionen Besuchern im Jahr zeigt sich die Liebe der Menschen zum Wald, die in unserer Kultur bereits seit jeher verankert ist. Von Dichtern, Filmen und Spielen bis hin zur neumodischen Wellness des Waldbadens ist die Verbindung der Menschen zum Wald heutzutage auf vielfältige Weisen erkennbar. Der Wald ist etwas ganz Besonderes.
Die Geschichte des Nationalparks
Nachdem im Jahr 1969 die Gründung des Nationalparks Bayerischer Wald durch den Bayerischen Landtag einstimmig genehmigt wurde, eröffnete am 7. Oktober 1970 Deutschlands erster Nationalpark. Unter anderem ein Gutachten des Professors Wolfgang Haber, der im Interview mit PNP über seinen Erfolg spricht, bewirkte die positive Entscheidung. Damals umfasste das Gebiet eine Fläche von 13.300 Hektar zwischen Rachel und Lusen. Heute erstreckt sich das Schutzgebiet nach einer Erweiterung im Jahr 1997 auf über 24.000 Hektar, von denen über 98 Prozent durch Wälder eingenommen werden. Durch Moore, Gipfellagen sowie Bergbäche herrscht in den Waldgebieten eine äußerst reiche Biodiversität, die den Nationalpark Bayerischer Wald zu etwas ganz Besonderem machen. Neben den Waldgebieten besteht der Nationalpark aus offenen Hochmooren und ehemaligen Bergweiden.
Insgesamt 70 Prozent des Naturschutzgebiets sind sogenannte Naturzonen, in denen die Natur sich ohne jegliche menschliche Eingriffe entwickeln und selbst ein ökologisches Gleichgewicht wahren kann. Auch umgestürzte Bäume, wie etwa die 1983 auf 90 Hektar niedergerissenen 30.000 Festmeter Holz, werden im Nationalpark liegengelassen, denn das Totholz bietet Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Tieren. Dass sich der Mensch hier komplett heraushält, ist ein eindeutiges Bekenntnis für die Natur, die hier eine sagenhafte Artenvielfalt erreichen konnte. Naturschutzwälder tragen zudem auch trotz Totholz zum Klimaschutz bei, wie wissenschaftliche Überprüfungen zeigen konnten. Das Totholz bietet rund 10.800 Insekten-, Pilz- und Vogelarten einen Lebensraum sowie Nahrung. Ziel ist es, bis 2027 75 Prozent des Nationalparks als Naturzonen zu erklären, sodass die Natur noch mehr Raum bekommt, sich ohne menschliche Eingriffe zu entwickeln.
Gemeinsam mit dem Nachbarnationalpark Šumava in Tschechien handelt es sich um das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas, das 1998 noch um die Regionen Falkenstein und Großer Rachel erweitert wurde. Der Nationalpark konnte sich in den vergangenen 50 Jahren nicht nur für Tiere und Pflanzen zu einem hervorragenden Refugium entwickeln, sondern wird auch jährlich von 1,3 Millionen Menschen besucht, die die Ruhe der Natur suchen. 350 Kilometer Wanderwege, 200 Kilometer Radwege sowie etwa 80 Kilometer Loipen führen Naturliebhaber durch die Wälder. Die gesamte Region profitiert hiervon, auf rund 26 Millionen Euro pro Jahr wird die Netto-Wertschöpfung durch Besucher im Nationalpark geschätzt.
Die sagenhafte Wirkung des Waldes
Der Wald hat bereits seit jeher eine einzigartige Wirkung auf den Menschen. Besonders in der deutschen Kultur ist die Liebe zum Wald tief verankert, so sprach bereits Hermann Hesse zur Zeit der Romantik von seinen Spaziergängen im Wald und schrieb in seiner Literatur, dass man von Bäumen die Wahrheit erfahren würde, sofern man nur mit ihnen spreche und zuhöre. Neben Hesse schrieben auch Goethe, Stifter und Rilke von der einmaligen Wirkung des Waldes. Doch nicht nur in Deutschland, denn auch das Buch Walden aus dem Jahr 1854 vom amerikanischen Schriftsteller Henry David Thoreau wurde ein Waldsehnsucht-Klassiker. Erst 2015 landete der Förster Peter Wohlleben mit seinem Buch Das geheime Leben der Bäume einen Bestseller, der wie Verlagsgruppe Random House präsentiert, nun sogar verfilmt wurde.
Das Aufleben der Waldsehnsucht hat inzwischen sogar Berufe wie Waldpädagoge, Nationalpark- und Wanderführer in der Popularität ansteigen lassen, auch Kräuterwanderungen, Tierbeobachtungen und zahlreiche Waldabenteuer sind heutzutage im Trend. Eine neue Art der Wellness hat sich aus Japan kommend nun in Deutschland etabliert. Das sogenannte Waldbaden, das auch im Bayerischen Wald bereits angekommen ist, lässt Menschen den Wald mit allen Sinnen erleben, um den Alltagsstress im Handumdrehen hinter sich zu lassen.
Der Wald in der modernen Popkultur
Die Liebe zum Wald ist Teil unserer Kultur. Wovon Dichter zuvor schrieben, wird heute in Filmen und Spielen auf neue Art erzählt und erlebbar gemacht. Der Wald fand bereits auf diverse Arten auf der Leinwand sein Rampenlicht. Ein spektakuläres Beispiel ist der Film von 20th Century Fox Avatar – Aufbruch nach Pandora aus 2009, der dem Wald mit dem sogenannten Baum der Seelen eine ganz besondere Bedeutung gibt. Doch der Wald ist nicht immer nur schön und idyllisch, denn im Dunklen kann er auch schauderhaft werden, was in zahlreichen Filmen, wie beispielsweise dem Horrorfilm Forest zu sehen ist. Auf eine ganz andere Art wird die Wirkung des Waldes mit all ihren Facetten hier eingesetzt.
Neben der Filmwelt hat der Wald auch in Videospielen bereits Einzug gehalten. Im Action-Adventure-Spiel The Elder Scrolls V: Skyrim erwartet Spieler eine scheinbar grenzenlose Welt, die es mit all ihren Details zu erkunden gilt. Unter anderem zahlreiche wunderschöne Waldgebiete machen die Umwelt aus. Auch im Online Casino lässt sich das Element des Waldes finden. Hier wird neben einer großen Auswahl an klassischen Tischspielen wie Roulette und Blackjack auch eine breite Palette an Spielautomaten mit den unterschiedlichsten Elementen und Thematiken angeboten. Auf gruselige Art wird der Wald im Spielautomaten Wicked Tales: Dark Red aufgenommen. Auf den fünf Walzen wird man in den Wald Ravenmire geführt, wo es vor Gefahren wie dem Vampir lauert. Von der Literatur auf die Leinwand und den Bildschirm ist der Wald bereits Teil unserer Popkultur.
2020 feiert der Nationalpark Bayerischer Wald sein 50-jähriges Jubiläum. Das beeindruckende und umfassende Waldgebiet bietet eine sagenhafte unberührte Natur, stellt für eine unglaubliche Biodiversität Lebensraum und wird von Besuchern geliebt, die die einzigartige Wirkung des Waldes genießen. Bereits seit jeher lieben wir den Wald, was in unserer Popkultur sowie Trends wie dem Waldbaden eindeutig wird. Natur tut gut, der Wald tut gut.