Je mehr man verdient, umso mehr kann man zurücklegen. Das sollte man eigentlich meinen. Dennoch sind die Deutschen ein wenig sparfaul. Zwei Drittel der Bürger haben am Ende des Monats kein Geld mehr übrig, das sie zurücklegen können. Einer der meistgenannten Gründe ist ein zu niedriges Gehalt und das obwohl, der deutsche Durchschnittshaushalt pro Monat 3.400 Euro netto zur Verfügung hat. Doch es gibt einige Tricks, wie man es schaffen kann, dass das Konto am Ende des Monats trotz des niedrigen Gehalts keine roten Zahlen schreibt. Dazu muss man unter anderem einen gesunden Geiz entwickeln. Der kann nämlich Wunder wirken.
Sparverhalten allgemein
Jeder Mensch spart unterschiedlich, wenn er überhaupt Geld auf die Seite schaffen kann. Selbst zwischen Frauen und Männern gibt es tendenziell unterschiedliche Sparverhalten. Grundsätzlich scheint es so, als seien Frauen die vernünftigeren Sparer: Sie sparen öfter und zielorientierter als Männer. Das bedeutet, dass sie sich ein Ziel setzen, wofür sie ihr Geld auf die Seite legen. Das kann beispielsweise ein Urlaub, ein Auto oder Ähnliches sein. Sie sind zudem erst mit einem hohen Einkommen finanziell optimistisch.
Bei Männern reicht oft ein geringeres Einkommen, das sie häufig in risikoreichere Anlageformen investieren. Sie sind eher darauf bedacht, das Geld, was sie bereits in eine Anlage hineingesteckt zu vermehren. Gemeinsam haben beide Geschlechter allerdings, dass nur etwa ein Drittel der eigenen Hausbank Vertrauen schenken.
Kleinvieh macht auch Mist
Wie eingangs erwähnt, ist einer der Gründe, warum die Menschen in Deutschland kein Geld zurücklegen können, dass sie zu wenig Geld verdienen. Allerdings kann man schon mit kleinen Summen eine Menge ausrichten. Ein Rechenbeispiel:
Wenn man pro Monat 50 Euro auf ein Sparkonto einzahlt, dann hat man innerhalb eines Jahres bereits 600 Euro zusammen. Innerhalb von 10 Jahren sind es bereits 6.000 Euro. Je nach Zinssatz vermehrt sich das Geld deutlich. Gerade dann, wenn man vielleicht für das Alter vorsorgen will, kann sich das durchaus lohnen.
Wer kleine Beträge gewinnbringender investieren will, kann sogar schon mit 25 Euro in den Aktienmarkt einsteigen. Viele Direkt-Banken bieten hier beispielsweise Sparpläne mit Aktien und Fonds.
Sparpläne einhalten
Wenn man nicht weiß, wo man überhaupt anfangen soll mit dem Sparen, können selbstgestaltete Sparpläne ein guter Startpunkt sein. Eines der bekanntesten Konzepte ist wohl die sogenannte „52 Wochen Challenge“. Wie der Name schon vermuten lässt, zieht sich dieser Sparplan über ein ganzes Jahr. Idealerweise beginnt man damit natürlich in der ersten Januar-Woche.
In der ersten Woche wird ein Euro beispielsweise in ein Einmachglas geworfen, in der zweiten Woche zwei Euro und so weiter. In der letzten Woche landen dann folglich 52 Euro im Glas. Am Ende der Challenge hat man schließlich einen Betrag in Hohe von 1.378 Euro eingespart.
Der Nachteil bei der 52 Wochen Challenge ist allerdings, dass gegen Ende der Zeit immer höhere Beträge auf einen zukommen. In den letzten vier Wochen sind es beispielsweise insgesamt über 200 Euro. Um das etwas zu entschärfen, kann man die Beträge etwas anders über das Jahr aufteilen. Dazu schreibt man die Zahlen von 1 bis 52 jeweils auf einen Zettel und zieht jede Woche einen individuellen Sparbetrag. So entscheidet der Zufall.
Lieber selbst kochen
Auch wenn es etwas weh tut: Der ein oder andere Besuch im Restaurant oder das gelieferte Essen weniger tun dem Geldbeutel gut. Es ist zwar sehr bequem, andere Menschen für sich kochen zu lassen, allerdings kann das auf Dauer sehr ins Geld gehen. Selbst das Essen in der Kantine ist deutlich teurer als das Gericht aus der heimischen Küche.
Im Schnitt gibt der Deutsche 6,50 Euro am Tag für sein Mittagessen in der Kantine oder im Restaurant aus. Ein selbstgekochtes Gericht bekommt man dahingegen für weniger als die Hälfte. Auf diese Weise kann man pro Monat immerhin bis zu 100 Euro einsparen.
Wenn man dennoch nicht auf den Restaurantbesuch verzichten möchte, sollte man sich über mögliche Rabatte informieren.
Tarife vergleichen
Im Haushalt selbst kann man eine Menge Geld einsparen, wenn man geschickt vorgeht. Strom, Heizung, Internet oder Handy – das alles sind laufende Kosten, die monatlich das Konto belasten. Oft liegt hier ein enormes Einsparpotential verborgen. Mit einem jährlichen Preisvergleich lassen sich in der Regel die monatlichen Kosten deutlich senken. Dazu sollte man jedes Jahr um die gleiche Zeit eine Erinnerung auf dem Handy stellen, dass man auch daran denkt.
Haushaltsbuch führen
Mit einem Haushaltsbuch verschafft man sich in erster Linie einen Überblick über seine Finanzen. Dazu schreibt man zunächst seine kompletten Einkünfte auf eine Seite. Auf die andere Seite kommen die festen Ausgaben, wie Miete, andere laufende Kosten und Ausgaben für Lebensmittel. Am Ende kann man sich beispielsweise Budgets für den Monat, eine Woche oder sogar für jeden einzelnen Tag ausrechnen. Auf diese Weise hat man immer den Überblick und mit ein wenig Disziplin hat man am Monatsende auch noch Geld übrig.