Die Verantwortlichen des Handlungsfeldes Energie im Ilzer Land organisierten eine gemeinsame Infofahrt für die Gemeinden des Ilzer Landes zusammen mit dem Landkreis Freyung-Grafenau, der Bürgerenergie eG Freyung-Grafenau sowie der Energiegenossenschaft Ringelai im Energieeffizienzhaus der Firma Bachl (Röhrnbach) nach Natternberg bei Deggendorf.
Bei dieser gemeinsamen Infofahrt kurz vor Ende der Donaugartenschau erhielten interessierte Vertreter der Ilzer Land Gemeinden, des Landkreises und der beteiligten Energiegenossenschaften wertvolle Einblicke in das dortige Forschungsvorhaben und konnten sich über laufende oder künftige energierelevante Aktionen austauschen.
Die Vertreter aus Freyung-Grafenau am Eingang des Energieeffizienzhauses mit den beiden
federführenden Bürgermeistern im Handlungsfeld Energie Max Köberl (2. von links, vorne) und
Josef Gutsmiedl (1. von links), Bauherrnvertreter Architekt Erwin Seidl (2. von links, hinten) sowie Bernhard Nigl (Nigl + Mader).
Das Energieeffizienzhaus Plus ist eines von bisher 36 Modellhäusern der Bundesinitiative Zukunft Bau, bei denen in der Praxis durch ein begleitendes Monitoring getestet wird, wie das Energiemanagement von Neubauten verbessert werden und eine energieeffiziente Gebäudehülle und eine moderne Energietechnik mit Nutzung regenerativer Energien weiterentwickelt werden kann. Eine Prämisse für die Modelhäuser ist, dass das Haus in der Nutzungsphase mehr Energie erzeugt als es verbraucht. Der Energieüberschuss könnte somit für Elektromobilität oder zur Abgabe an Nachbarn eingesetzt werden. Zweite Prämisse ist natürlich, dass die Neubauten auch für die Bevölkerung bezahlbar sind.
Beim Energieeffizienzhaus Plus der Fa. Bachl handelt es sich um einen Praxistest für Beton- oder Ziegelbauweise mit hochwertigen Dämmstoffen in Kombination mit effizienter Energie- und Regeltechnik (Solar- und PV-Technik; Massenspeicher).
Bei der Projektbesichtigung standen Projektleiter Architekt Erwin Seidl (Firma Bachl) sowie Energiefachplaner Bernhard Nigl (Nigl + Mader, Röhrnbach) beratend zur Seite und konnten die Vorreiterrolle durch technische Details erläutern.
Neben den wichtigen Impulsen, die das Modellprojekt für energetisches Bauen und den Einsatz regionaler regenerativer Energien grundsätzlich setzt, überzeugte die für den Bereich Energie zuständigen Bürgermeister im Ilzer Land e.V., Max Köberl (Ringelai) und Josef Gutsmiedl (Röhrnbach), sowie Karl Matschiner (Landratsamt FRG) die Tatsache, dass die Fa. Bachl fast ausschließlich regionale Unternehmen als Partner zur Planung, Errichtung und Fachbegleitung des Neubaus mit ins Boot holte. Darüber hinaus lobten sie die innovativen Ansätze, die mit regionalen Partnern umgesetzt werden und die damit zur regionalen Wertschöpfung und der Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen.
Auf eine standortbezogene Besonderheit wies Martin Eiberweiser, Projektkoordinator Bereich Energie im Ilzer Land e.V., hin: Die gewählte Betonbauweise, ohne Unterkellerung, ohne Ölheizung und mit Schlafräumen oberhalb der HW 100-Linie wird aktuell als eine der wenigen Hochwasser angepassten Bauausführungen bezeichnet. Beim Hochwasser im Juni 2013 wäre das Modellhaus bis zur EG-Decke unter Wasser gestanden.
Nach der Besichtigung tauschten die Teilnehmer noch Erfahrungen zu laufenden Energieprojekten in der Region aus und stimmten Ansätze für eine intensivere Zusammenarbeit und weitere gemeinsame Veranstaltungen ab.