Stadtgeschichten: Freyungs Entwicklung

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26.04.2020
Freyung

Freyung – vor allem als Kreisstadt des Landkreises Freyung-Grafenau bekannt – entstand um das Jahr 1300 und hat dementsprechend eine lange Stadtgeschichte zu verzeichnen. Erste Siedlungen entstanden im Süden der Stadt allerdings schon um 1200 herum genau wie die Burg Wolfstein, die vom Passauer Bischof Wolfger von Erla zunächst als Wehranlage, später als Unterkunft bei Jagdausflügen errichtet und genutzt wurde. Die Ortschaft, die ab 1300 entstand, war zunächst nicht unter dem Namen Freyung bekannt, dies setzte sich erst später durch. Eigentlich bedeutete „die Freyung“ ein Gebiet, in dem die Siedler von den Steuern befreit wurden.

Die Siedlung wurde damals Aigen genannt und stand in Konkurrenz zu der Ortschaft Kreuzberg, die aber schon 1354 das Marktrecht erhielt. Positive Entwicklungen stellten sich mit dem Bau der Pfarrkirche um 1380 und dem Übergehen des Marktrechts von Kreuzberg auf Aigen im Jahre 1523 ein. Damals gab es dort 21 Häuser. Doch auch während und nach dem dreißigjährigen Krieg kämpfte die Ortschaft damals gegen die Pest an.

Doch mit den Gemeindeedikten von 1811 und 1818 begannen wieder bessere Zeiten und es entstand die Landgemeinde Freyung, die schon über 500 Einwohner zählte. Die sieben Waren- und sechs Viehmärkte waren für die Wirtschaft ein wichtiger Faktor, bis 1862 blieb das Schloss Wolfstein auch als Sitz des Landgerichts bekannt. Beim Stadtbrand von 1872 wurden allerdings nicht nur 39 Wohngebäude, sondern auch die Pfarrkirche zerstört. Die Kirche wurde aber fünf Jahre später wieder aufgebaut und kann heute noch am Stadtplatz in Freyung bewundert werden.

Freyung im Jahr 1938Freyung im Jahr 1938


Die Industrie fand aber recht spät den Weg in die Stadt: 1891 siedelte sich eine Holzspulenfabrik und 1900 dann eine Bürstenhölzerfabrik an. Mit diesen Anfängen wählten im Laufe der folgenden Jahre zahlreiche verschiedene Firmen Freyung als Standort für ihre Fabriken. Selbst eine Kunstharzpresserei und Papier- und Pappenwerk bauten hier ihre Firmen auf. Ab den 1970er Jahren bildete der Tourismus ein wichtiges Standbein für die Freyunger Region, die Zahl der Übernachtungen stieg innerhalb drei Jahre um sagenhafte 440% an.

Auch heutzutage sieht sich Freyung als wichtiger Bildungs-, Forschungs-, Handels- und Dienstleistungsstandort. Die Stadt ist auch Standort für Behörden und Bundeswehr, hat zahlreiche Unternehmen vor Ort, die die Wirtschaft prägen, und genügend Bildungs-, Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten, um Einwohner und Touristen zu versorgen. Das Schloss Wolfstein ist heute übrigens ein Jagd- und Fischereimuseum sowie im Besitz einer landkreiseigenen Galerie.

Freyung heuteFreyung heute


Und wer sich übrigens schon das Wappen von Freyung genauer angesehen hat, erkennt einen grünen Baum und einen fliegenden Vogel. Während der Baum wohl für die Lage im bayerischen Wald steht, soll der Vogel wohl die Situation der Siedler von 1354 erklären und die Rechtsvorteile symbolisieren.


- SH


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