Es ist noch ein bisschen hin bis zum ersten Schultag, aber die Schulanfänger haben schon ihre ersten Termine. Seit Mitte Januar läuft die so genannte Schuleingangsuntersuchung. Untersucht werden dabei fast 700 Kinder, die in den nächsten zwei Jahren eine der ersten Klassen an den Schulen im Landkreis besuchen werden. Die Schuleingangsuntersuchung gibt es schon seit Jahrzehnten. Neu ist in diesem Jahr, dass die Untersuchung zentral stattfindet. Für die Bewohner des südlichen Landkreises wird dies am neuen Gesundheitsamt des Landkreises im Gesundheitszentrum Waldkirchen (Erlenhain 6) der Fall sein. Um für die Bewohner des nördlichen Landkreises die Anfahrt in Grenzen zu halten, wird es für die Kinder aus den betreffenden Kommunen Termine in den Räumen der vhs in Grafenau geben. In mehreren Blöcken erhalten die Eltern der Schulanfänger derzeit Einladungen für Untersuchungstermine mit ihren Kindern. In der Einladung findet sich dann auch jeweils der Ort, an dem die Untersuchung stattfinden wird.
Im Grunde läuft die Schuleingangsuntersuchung ähnlich ab, wie die U-Untersuchungen, die Kinder von Geburt an beim Kinderarzt absolvieren, nur mit einem anderen Schwerpunkt: Die Untersuchung soll klären, ob die Kinder den Anforderungen des Schulalltags in gesundheitlicher Hinsicht gewachsen sind.
Durchgeführt werden die Untersuchungen am Gesundheitsamt durch die Fachkräfte für Sozialmedizin Gabriele Hirsch und Stefanie Wölfl.
Ganz konzentriert hat der kleine Max seinen Hörtest im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung am Gesundheitsamt in Waldkirchen absolviert. Seit fast 40 Jahren führt Gabriele Hirsch Schuleingangsuntersuchungen durch. Heuer zum ersten Mal zentral am Gesundheitsamt.
Sie erfassen die gesundheitliche Vorgeschichte, das Gewicht und die Größe des Kindes. Das Seh- und Hörvermögen des Kindes wird mit speziellen Geräten getestet. Die sprachliche und motorische Entwicklung werden untersucht. Hierzu werden dem Kind einige Aufgaben gestellt (zum Beispiel etwas nachsprechen oder zeichnen). Das Impfbuch wird auf eventuell vorhandene Impflücken kontrolliert, und die Eltern werden zu den Impfungen beraten.
Bisher fand die Schuleingangsuntersuchung im Rahmen eines Gruppentermins an den Kindergärten statt. Von Seiten des LGL (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) war aber schon länger vorgesehen, die Schuleingangsuntersuchung zentral – etwa am Gesundheitsamt – und zusammen im Beisein der Eltern durchzuführen. Am bisherigen Standort des Gesundheitsamtes in Freyung war dafür leider kein Platz. Weshalb man an der althergebrachten Lösung der Untersuchung in den Kindergärten festhielt. In den Nachbarlandkreisen Regen, Passau, Deggendorf findet die Untersuchung bereits seit längerem am jeweiligen Gesundheitsamt statt.
Auch, ob die Kinder gerade auf einer Linie gehen können, überprüfen die sozialmedizinischen Assistentinnen, im Bild Stefanie Wölfl, im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung.
Mit dem Umzug nach Waldkirchen konnte man nun auch im Landkreis die Möglichkeit schaffen, die Untersuchungen am Gesundheitsamt durchzuführen. „Dadurch, dass die Eltern bei der Untersuchung dabei sind, kann man sich auch direkt mit ihnen über die Schulreife des Kindes, einen eventuell vorliegenden Förderbedarf oder auch über das Schließen von Impflücken unterhalten. Sollte dies nötig sein, kann auch eine der im Amt anwesenden Ärztinnen auf spezielle Fragen der Eltern näher eingehen“, erklärt die Leitern des Gesundheitsamtes Dr. Sonja Kandlbinder.
Die beiden Fachkräfte für Sozialmedizin Gabriele Hirsch und Stefanie Wölfl jedenfalls sind sehr zufrieden mit den neuen Räumen und freuen sich über die Möglichkeit, mit den Eltern direkt zu sprechen. Im neuen System mit einem Einzeltermin pro Kind haben sie aber auch gut zu tun, denn bis zu den Sommerferien müssen sie alle knapp 700 Kinder untersucht haben.