Am 24. Juli 2014 besuchte der Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold das durch die
Unternehmensgruppe Bachl realisierte Energieeffizienzhaus Plus in Deggendorf-Natternberg, eine offizielle Außenstelle der Landesgartenschau in Deggendorf.
„Die Initiative Zukunft Bau ist ein hervorragendes Projekt, da hier zum Thema Bautechnik und besseres Wohnen sehr wichtige Denkanstöße gegeben werden. Es ist zwischenzeitlich viel passiert. Die Energieeffizienzhäuser findet man bereits in ganz Deutschland und diese bedeuten wichtige Impulse für die Regionen. Daher besteht auch unsererseits die Hoffnung, dass die Politik diese Initiative konsequent vorantreibt, da diese neben den positiven Entwicklungen im Energiesektor auch viele Arbeitsplätze erhält und schafft. Die Ziele der Energiewende müssen erreicht werden. Alles andere würde einen großen volkswirtschaftlichen Schaden bedeuten. Die Aussicht, nicht mehr auf Energie aus anderen Ländern angewiesen zu sein, ist verlockend - und zudem auch erreichbar“, so Firmenchef Karl Bachl bei seinem Grußwort.
Florian Pronold: „Wenn eines von inzwischen 36 Energieeffizienzhäusern Plus direkt in meiner Heimatstadt steht, dann kann mich natürlich nichts davon abhalten, dieser Einladung zu folgen. Es ist ein faszinierendes und zukunftsweisendes Projekt, wenn ich ein Haus in die Landschaft stellen kann, das mehr Energie produziert als es verbraucht.
v.l.: Michael Küblbeck, Geschäftsführer, Peter Kemper, Architekt des Energieeffizienzhauses Plus, Prof. Dr.-Ing. Christian Rechenauer, Lehrgebiet Energie- und Versorgungstechnik an der Technischen Hochschule Regensburg, Prof. Dr.-Ing. Andreas Holm, geschäftsführender Institutsleiter des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V. München, Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Firmenchef Karl Bachl jun., Geschäftsführer der Karl Bachl GmbH & Co.KG, und Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner, Ministerialrat im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Foto: Gsödl
Hier in Deggendorf steht nun eines dieser vielen Forschungsprojekte, die zum Teil ganz unterschiedliche Lösungsansätze verfolgen - ein wichtiger Faktor, um Erfahrungen über das ‚Haus der Zukunft‘ zu gewinnen. Wir kommen nicht daran vorbei, vieles erst auszuprobieren, um die Bewährung in der Praxis zu erfahren. Das ist eine spannende Sache, denn der Zweck von Häusern ist ja nicht, CO2 einzusparen, sondern darin zu leben und sich dort wohl zu fühlen - und dies alles gleichzeitig mit der Energiewende unter einen Hut zu bringen.
Dieses Haus in Natternberg zeigt, dass Klimaschutz ernst genommen werden muss. All die Naturkatastrophen der Vergangenheit und auch zukünftige Ereignisse werden uns dazu zwingen, mit der Energiewende ernst zu machen. Dazu gehört auch, dass wir im Bereich der Gebäude ein hohes CO2-Einsparpotential haben.
Ein weiteres Thema, das uns auch im Umweltministerium beschäftigt: Die Energiewende muss für den Bürger bezahlbar bleiben. Und ich hoffe, dass das Ergebnis all diese Projekte eine Vorstellung liefert, wie das Haus der Zukunft, das wir uns auch leisten können, aussieht.“
Die zahlreich erschienenen Besucher und Pressevertreter kamen anschließend in den Genuss interessanter Fachvorträge von Prof. Dr.-Ing. Andreas Holm, geschäftsführender Institutsleiter des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V. München, Prof. Dr.-Ing. Christian Rechenauer, Lehrgebiet Energie- und Versorgungstechnik an der Technischen Hochschule Regensburg, und Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner, Ministerialrat im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
„Wenn wir alle Häuser sanieren würden, kämen wir auf ein Einsparpotential vom 1,8-fachen der deutschen Kernenergie.“ Prof. Dr.-Ing. Andreas Holm
Im anschließenden Pressegespräch stellten sich Florian Pronold und die anwesenden Experten den Fragen der regionalen und überregionalen Presse, die sogar bis aus Stuttgart angereist kam.
Eine der entscheidenden Fragen, nämlich, welche Rolle die Bauindustrie in Bezug auf die Energiewende spielt, beantwortete der Parlamentarische Staatssekretär Pronold wie folgt:
„Die Bauindustrie ist von der Wertschöpfung her mit 17% die zweitstärkste Säule in Deutschland. Ohne die Bauindustrie wird die Energiewende nicht gelingen. Hier geht es nicht mehr um das kurzfristige reine Gewinnstreben, sondern um Nachhaltigkeit. Nachhaltiges Bauen betrifft vor allem das barrierefreie Bauen und Bauen auf einem sehr guten energetischen Standard. Dazu muss auch das Wohnumfeld eine tragende Rolle spielen.
Und wenn auch die Standards anfänglich immer wieder auf Widerstände stießen, so sehen wir uns heute in einer weltweiten Vorreiterrolle in Sachen innovativen Bauens, die sich letztendlich wieder in einer positiven Wirtschaft wiederspiegelt. Aus der anfänglichen Skepsis dem energetischen Bauen und Sanieren gegenüber ist inzwischen eine Erfolgsgeschichte geworden.
Es kommt jetzt darauf an, die bautechnischen Möglichkeiten auf Serienreife zu trimmen, um energieeffizientes Bauen auch für die Bauherren bezahlbar zu machen. Es ist die Herausforderung der Zukunft, diese ökonomischen und ökologischen Errungenschaften für die Menschen erreichbar zu machen.“