Die Vorbereitungen für den IPC-Weltcup der nordischen Skisportler mit Behinderung sind abgeschlossen. Jetzt fehlt nur noch der Schnee. In dem 1000 Meter hoch gelegenen Bayerwalddorf Finsterau ist zwar Langlauf möglich und die Strecken sind präpariert, für einen Wettkampf reicht es jedoch nicht. „Wenigstens zehn Zentimeter Naturschnee brauchen wir noch, dann kann unser Streckenteam mit Hilfe von Kunstschnee optimale Bedingungen auf den Strecken schaffen“, sehnt Wettkampfleiter Karl Eder weitere „weiße“ Niederschläge herbei.
Der SV Finsterau ist routiniert, wenn es um die Ausrichtung von internationalen Wettkämpfen geht. Das hat der Verein bei Weltcups und der Weltmeisterschaft der Paraski-Sportler bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dem Zufall hat das Organisationskomitee aber nichts überlassen. Unter der Leitung von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und seinen Stellvertretern, Landrat Sebastian Gruber und MdL Max Gibis, wurde jedes kleinste Detail geplant. Die Vorbereitungen, von der Eröffnungsfeier bis hin zu den Siegerehrungen, von der Unterbringung bis hin zur Verpflegung der Sportler mit Handicap sind unter Dach und Fach.
Die Meldungen für den Weltcup im Langlauf und Biathlon liegen ebenfalls vor. 19 Nationen haben für den Wettkampf gemeldet. 161 Athleten gehen an den Start, 44 Guides, Begleitläufer, werden die sehbehinderten Teilnehmer auf der Loipe unterstützen und 109 Betreuer sind an den Wettkampftagen vor Ort. Die größte Abordnung entsendet Russland mit allein 59 Teilnehmern. Sehr gut vertreten sind auch China, Ukraine, Norwegen und die USA. „Die Russen sind auch leistungsmäßig die stärkste Nation“, erwartet Karl Eder diese Nation als Hauptanwärter auf das Podium. Die deutsche Delegation ist mit insgesamt 14 Athleten vertreten, darunter die sehbehinderte Biathlon-Weltmeisterin Clara Klug aus München und der Neureichenauer Lokalmatador Max Weidner, der in dieser Saison sein Debüt im IPC-Weltcup gibt. „Die Deutschen sehe ich mehr im Mittelfeld platziert, ein Platz auf dem Stockerl wäre schon eine Überraschung“, schätzt Karl Eder die Chancen der Heimmannschaft eher zurückhaltend ein.
Sportler und die Funktionäre sind bereit für den Start des Weltcups 2020
Der Auftakt des IPC-Weltcups findet Freitag, 31. Januar, 18 Uhr, mit einer großen Eröffnungsfeier im Finsterauer Stadion statt. Die ehemalige Weltklasseathletin und mehrfache Paralympic-Goldmedaillengewinnerin und Weltmeisterin Verena Bentele, heute Präsidentin des VdK Deutschland, wird als Schirmherrin die Veranstaltung offiziell eröffnen. Bereits am Samstag, 1. Februar, 10 Uhr, werden die Wettkämpfe mit dem Biathlon-Sprint über 7,5 km gestartet. Der SV Finsterau ist bereit. Das Team mit seinen unzähligen Helferinnen und Helfern aus der ganzen Gemeinde freut sich auf das Großereignis. „Mit dem Schnee klappt das bestimmt auch noch. Und wenn es in Finsterau keinen Schnee gibt, dann geht es woanders auch nicht“, macht OK-Mitglied Max Gibis deutlich. Wenn der Schnee kommt, wird auch der Weltcup 2020 wieder ein Erfolg, ist er überzeugt.