Im Bayerischen Wald ist bis in unsere Tage ein reiches Versmaß des "Wasservogelliedes" erhalten.
Der Vorsinger beginnt das Brauchtumslied mit der Einleitung:
"Wir reisen daher im Abend spat, in der heiligen Pfingstnacht"
worauf seine Nachsinger antworten:
„Abends schlafts nicht, abends schwer reisen wir daher...“
Die Lieder gehen zumeist auf sehr altes Volksgut zurück. Vielleicht gaben sie in früheren Zeiten den Knechten und kleinen Leuten Gelegenheit, den großen Bauern an einem Tag im Jahr eins auszuwischen. Nachfolgend einige der darauffolgenden Verse, die den Tag, den Jahreslauf, Glück und Pech des Bauernstandes treffend schildern und oft auch auf einzelne Personen zugeschnitten sind.
Auszüge des regionalen Liedgutes:
"Wir reis´n hin und reis´n her,
und ham koa Geld im Beutel mehr.
Wenn der Bauer in der Fruah aufsteht,
mit Gott verricht´ er sein Gebet.
Da Bauer grefit zu Strümpf und Schuah,
und geht damit der Stalltür zua.
Wir woll´ ma enk net schrecka,
wir wolln eich bloß aufwecka.
Der Bauer nimmt d´Schwing untern Arm,
und schütt de Viecha s´Fuada in Boarn.
Wir reisen über grüne Au,
begenet uns die liabe Frau." uvm.
Ein kurzer Auschnitt der Lichtenecker Wasservögel von 2009