Vielseitig ist das Programm, das die Lehrkräfte der Staatlichen Realschule Grafenau für den diesjährigen Schullandheimaufenthalt der fünften Klassen zusammengestellt haben. Eine Nachtwanderung im Schein vieler Taschenlampen und unter einem unvergleichlich leuchtendem Sternenhimmel, Basteln, Lernen von Weihnachtsliedern sowie verschiedene Unterrichtseinheiten.
Im Schullandheim Habischried verbringen die Schüler gemeinsam eine aufregende Woche, um sich näher kennen zu lernen, Gemeinschaftsgeist zu pflegen und Selbstständigkeit zu trainieren. Die Handys der Schüler sind zu Hause geblieben, was für die Schüler wie natürlich auch für die Eltern und Freunde eine echte Herausforderung ist. Die Sorge der Eltern, ob denn auch alles in Ordnung sei, kann aber zerstreut werden. Für das Abrufen der WhatsApp-Nachrichten haben die Schüler nämlich eigentlich gar keine Zeit: ein buntes Programm von gemeinsamen Aktivitäten und Unternehmungen, das Angebot an Tischtennisplatten und Kickerkästen sowie der mitgebrachten Spiele lassen keinerlei Langeweile aufkommen. Und das Zusammensein in den Sechser-Zimmern, die Gestaltung der Freizeiten, aber auch die Verantwortung der Zimmergruppen, in ihrem Bereich für Ordnung oder zu bestimmten Zeiten für Ruhe zu sorgen, bedeutet für die Kinder, dass es vieles zu bereden, auszumachen, zu planen, zu diskutieren, und vor allem jede Menge zu lachen und zu kichern gibt. Das Bedürfnis, miteinander zu reden und dabei Spaß zu haben, ist so groß, dass dafür auch manch nächtliche Stunde benötigt wird.
Gleich nach der Ankunft galt es, das vorübergehende Zuhause, ein modernes und einladend gestaltetes Gebäude am Rande der Ortschaft Habischried in unmittelbarer Waldnähe am Geißkopf gelegen, bei einer Hausrallye zu erkunden. Die Heimleiterin, Frau Schlecht, hieß die Kinder willkommen und beantwortete bereitwillig alle Fragen der Schüler. Ihr und dem gesamten Personal zollen die begleitenden Lehrkräfte viel Lob. Sie würden sich alle hervorragend auf die Kinder einstellen und Einzelwünsche erfüllen. Dass auch auf vegetarische Ernährungswünsche und die unterschiedlichsten Allergien Rücksicht genommen wird, ist eine Selbstverständlichkeit.
Die 5.-Klässler der Realschule Grafenau hatten nicht nur beim Erlernen des HipHop im Schullandheim Habischried sichtlich Spaß.
„Freestyle war das Beste…“, waren sich viele der 87 Fünftklässler einig. Daniela Asam von der Tanzschule „Moving Art“ aus Regen inspirierte die Kinder zur freien Bewegung nach dem Rhythmus der Musik. Gemeinsam studierten sie eine Hip Hop- und Breakdance-Choreographie ein, die von verschiedenen freien Elementen zur selbständigen Entfaltung unterbrochen war. Highlight des zweiten Tages war die Vorführung des Tanzstücks in der Turnhalle. Die zwei engagiertesten Schüler wurden von Frau Asam mit Süßigkeiten und einem Kinogutschein überrascht.
Drei besondere Highlights warteten noch auf die Schüler: Studienrätin Daniela Schiller, Beauftragte des Projektes „Prävention im Team“, schulte die Kinder mit Übungen zur Gewaltprävention des von der Dominik-Brunner-Stiftung initiierten Programms „pack ma’s“. Bei einer Geocaching-Schatzsuche, begleitet und organisiert von den Lehrkräften Andreas Apfelbacher und Evi Gallersdörfer, erlebten die Kinder auch außerhalb des Schullandheims eine aufregende Schnitzeljagd mit echten Schätzen.
Ein echtes Abenteuer erwartete die Kinder bei der Wanderung zum sagenumwobenen Teufelstisch, den der Teufel - der Sage nach verschreckt vom Mittagsläuten aus Unterbreitenau - überstürzt zurückließ. Das abendliche Lagerfeuer mit Kinderpunsch und gemeinsamem Musizieren ist der alljährliche, krönende Abschluss der Schullandheimwoche. Ein paar Streicheleinheiten mit der Rute und viele Süßigkeiten wurden vom echten Nikolaus und dem Krampus verteilt.
Begleitet werden die Schüler von ihren Klassenleitern – Gertraud Bogner, Sabine Wiedemann, Josef Auer und Andreas Apfelbacher – sowie den Lehrkräften Daniela Schiller, Franziska Völk, Peter Moritz und als hauptverantwortliche Lehrkraft Andreas Zillner. Auch der stellvertretende Schulleiter Martin Weiß war zu Besuch und freute sich, dass die Kinder bekundeten: ‚Im Schullandheim is schee und des Essn is aa guad.“ Natürlich sind auch noch einige Überraschungen in das Programm eingebaut, von denen die Kinder am Freitag berichten können, wenn sie von ihren Eltern endlich wieder in die Arme geschlossen werden können. Von vielen lustigen Erlebnissen, neuen Freunden und davon, dass es schön war, seine Mitschüler von einer ganz anderen Seite kennen gelernt zu haben als in der Schule, werden die Schüler noch viel später erzählen können.