Sie leisten einen wichtigen Dienst für ältere Menschen und damit für die gesamte Gesellschaft. Deshalb haben Pflegekräfte aus Senioreneinrichtungen der Caritas gefordert: „Neue Perspektiven sind notwendig!“. Bei einem Aktionstag am Mittwoch, 20. November, riefen sie die politisch Verantwortlichen auf, dem Beruf Altenpflege eine Chance zu geben. Der Appell um eine höhere Wertschätzung der Pflege ging an die Gesellschaft als Ganze.
Gute Pflege braucht auch genügend Personal sind sich der Diözesan-Caritasverband als Dienstgeber und die Diözesane Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bistum Passau - Abteilung B (DiAG B), Fachbereich Altenhilfe einig. Sowohl die betreuten Menschen als auch die Pflegkräfte dürften nicht allein gelassen werden.
Diözesan-Caritasdirektor Michael Endres fordert ein Vollkasko-System für die Altenpflege.
Diözesan-Caritasdirektor Michael Endres sprach vor rund 100 Mitarbeitenden drei große Themen an: den Personalmangel, den zu hohen Eigenanteil der Bewohnerinnen und Bewohner und die Belastung für die Träger. Der Staat müsse mehr finanzielle Mittel für die Pflege aufwenden. Der Caritasvorstand sprach sich für ein Vollkasko-System aus. Mit einer ausreichenden Finanzierung könnten die Pflegekräfte höher vergütet werden. Michael Endres sagte, man müsse sich an Fachhochschulabgängern orientieren. Gleichzeitig unterstrich er das Tarifgefüge der Caritas. Der AVR-Tarif zähle deutschlandweit zu den höchsten. Das sei auch ein Mindeststandard für einen geplanten einheitlichen Tarif für die Pflegebediensteten. Zudem, so der Caritasvorstand, müsse der Pflegeschlüssel erhöht werden. Im Gesamt erreiche man dann mehr junge Leute für die Zukunft.
Hans-Peter Stolz als Mitglied der Arbeitsrechtlichen Kommission unterstrich die Forderung eines flächendeckend verbindlichen Tarifvertrages. Caritas-Einrichtungen dürften gegenüber niedrigeren Tarifen anderer Träger nicht benachteiligt sein. August Bastl, stv. Vorsitzender der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (DIAG-B) im Diözesan-Caritasverband, Mitglied der Arbeitsrechtlichen Kommission, sprach von einem wegweisenden Beruf, der von den Pflegekräften bereichernd erfahren werde. Deshalb auch der Ausdruck vom „Traumberuf“. Bei mehr gesellschaftlicher Wertschätzung könne die Nachwuchsfrage positiv geklärt werden.
Damit die Altenpflege ein Traumberuf sein und bleiben kann braucht es gesellschaftliche Anerkennung und staatliche Unterstützung. Beim Aktionstag machten Diözesan-Caritasdirektor Michael Endres (li.) sowie die Vertreter der Mitarbeitenden August Bastl und Hans-Peter Stolz mit Pflegekräften und Einrichtungsleitungen ihr Anliegen deutlich.
Für die Mitarbeiter-Vertretungen forderten Armin Binder (Senioren- und Pflegeinrichtung Mariahilf in Passau), Alexander Brandmeyer (Burgkirchen) und Kerstin Geyer (Hengersberg) breite Solidarität für ihre Anliegen. Es gehe letztlich um die Würde der Betreuten und Pflegekräfte. Sie unterstrichen, dass die tägliche Pflege mit großer Energie geleistet werde.
Altenhilfe-Einrichtungen im Bistum Passau und der Caritas:
In der Diözese Passau sind in den 14 katholischen sozialen Senioren- und Pflegeeinrichtungen rund 1.250 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt, über 800 davon im Pflegebereich. Rund 2.600 Personen werden dort betreut. Elf sind in Trägerschaft der Caritas (sechs direkt beim Diözesan-Caritasverband/DiCV, drei in DiCV-Trägergesellschaften mit 1.700 betreuten Personen und 830 Mitarbeitenden) und zwei in Trägerschaft des Kreiscaritasverbandes Rottal-Inn. Drei weitere katholische Träger sind: St. Grignion-Verein e. V., Jakob Friedrich Bussereau Stiftung und Malteser gGmbH.