Für den Aufbau einer Frauengruppe, die vollständig in die bereits bestehende aktive Mannschaft integriert wurde und sich tatkräftig innerhalb der Feuerwehrarbeit engagiert, wurde die Freiwillige Feuerwehr Phillippsreut bei der diesjährigen Verleihung des Bürgerpreises des Bayerischen Landtags in München mit dem dritten Preis und einem Preisgeld in Höhe von 7000 Euro ausgezeichnet. Die Preisverleihung für ehrenamtliche Rettungskräfte stand in diesem Jahr unter dem Motto „Rette uns, wer kann! – Nachwuchs und neue Ideen für die ehrenamtlichen Rettungskräfte“.
Die Philippsreuter Frauen punkteten bei der Verleihung im Maximilianeum nicht nur mit ihrem Einsatz im Bereich Ehrenamt, sondern auch mit Humor und Schlagfertigkeit. Als Norbert Neugirg von der „Altneihauser Feierwehrkapell’n“, bekannt durch Auftritte beim Franken-Fasching in Veitshöchheim, das Modell der Frauenförderung der Feuerwehr Philippsreut vorstellte und eine der jungen Nachwuchsfrauen fragte, ob in einem derart kleinen Ort mit so wenigen Häusern überhaupt irgendetwas in Flammen aufgehen könne, kam prompt die trockene Retour: „Na, weil mir schneller han“. Eine Preisverleihung der humorigen Art, sichtlich sehr zur Freude der Ausgezeichneten und auch des Bürgerpreis-Beirates, insbesondere Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Die hatte in ihrer Begrüßung den Freistaat Bayern angesichts des großen Engagements seiner Bürgerinnen und Bürger zum „echten Ehrenamtsland“ erklärt.
Die Philippsreuter hatten ihre Frauen mit einer stattlichen Abordnung nach München begleitet, darunter auch Bürgermeister Helmut Knaus und stellvertretende Landrätin Helga Weinberger. Zur Verleihung waren außerdem die heimischen Landtagsabgeordneten anwesend.
Die Freiwillige Feuerwehr Philippsreut stellt ihre starken Frauen stolz in den Vordergrund. Mit einer großen Abordnung war die Feuerwehr zur Verleihung des Bürgerpreises des Bayerischen Landtags nach München gereist.
Ausgezeichnet wurde die Freiwillige Feuerwehr Philippsreut für ihre Idee „Du besitzt die Eintrittskarte“, die das Motto des Bürgerpreises 2019 perfekt aufgriff. Im Zuge dieser Idee wurde eine Frauengruppe aufgebaut, die vollständig in die bereits bestehende aktive Mannschaft integriert wurde und sich tatkräftig innerhalb der Feuerwehrarbeit engagierte. Es wurden gezielt Ehefrauen und Partnerinnen von aktiven Mitgliedern angesprochen, um diese aus dem überwiegend organisatorischen Bereich auch für den aktiven Einsatzbereich zu gewinnen. „Unsere Frauen und Freundinnen sind bereits heute meist Mitglied im Feuerwehrverein, helfen bei Veranstaltungen tatkräftig mit und gelten auch als wichtigster Rückhalt nach schwierigen Einsätzen – dieses Potential soll nun auch in der aktiven Truppe ankommen“, erklärte Erster Kommandant Christian Kilger. Frauen und Mädchen sollen nun noch gezielter für den Feuerwehrdienst geworben werden und für bereits geplante Lehrgänge im Jahr 2020 begeistert werden.
Unter 85 Bewerbern hatte die Jury unter Vorsitz der Landtagspräsidentin insgesamt sechs Preisträger ausgezeichnet, die allesamt großen Einfallsreichtum bei der Gewinnung von Nachwuchs gezeigt hatten. „Nachwuchs“ meinte dabei ausdrücklich nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern alle Menschen, die für das Ehrenamt im Rettungsdienst gewonnen werden konnten, also etwa auch Migrantinnen und Migranten.