Grafenau/Korça. Gemeinsam kann man mehr bewegen. Getreu diesem Motto hat der Nationalpark Bayerischer Wald eine neue internationale Kooperation mit dem Nationalpark Prespa in Albanien unterzeichnet. Für die nächsten drei Jahre soll vor allem in den Bereichen Forschung, Umweltbildung und Flächenmanagement zusammengearbeitet werden.
„Ich denke, wir können den albanischen Kollegen aufgrund unserer fast 50-jährigen Erfahrung gewinnbringende Tipps geben – gerade in Sachen Nationalparkentwicklung“, so Dr. Franz Leibl. Schließlich seien die Ziele unter dem Motto Natur Natur sein lassen dieselben. „Auf der anderen Seite erhoffen natürlich auch wir uns wertvolle Impulse.“ Gerade bei wissenschaftlichen Untersuchungen seien globale Ansätze gefragt. Deshalb wurde der Nationalpark Prespa dank der Kooperation mit dem Bayerischen Wald nun auch in ein europaweites Netzwerk zur Biodiversitätsforschung aufgenommen.
Wollen sich auch künftig austauschen und enger kooperieren: Vertreter des Nationalparks Bayerischer Wald und des Nationalparks Prespa in Albanien.
Einen gezielten Austausch soll es etwa beim Wildtier-Monitoring, bei der Erfassung von bodenbrütenden Vögeln sowie bei der Analyse von urwaldartigen Rotbuchenwäldern geben. Daneben sieht die Kooperationsvereinbarung vor, sich in den Bereichen Umweltbildung, Ranger und Besucherlenkung gegenseitig zu unterstützen. Formell beschlossen wurde die Zusammenarbeit bei einem Treffen von Nationalparkleiter Leibl mit Zamir Dedej, dem Generaldirektor der nationalen Agentur für Schutzgebiete in Albanien, sowie Mihallaq Qirjo, dem Director des Prespa Nationalparks. Initiiert wurde der Austausch von Constanze Schaaff, Projektleiterin bei der GFA Consulting Group.
Das südosteuropäische Schutzgebiet liegt im Dreiländereck zu Nordmazedonien und Griechenland, wurde 1990 gegründet und ist mit knapp 28.000 Hektar etwas größer als sein niederbayerisches Pendant. Genau wie der Nationalpark Bayerischer Wald liegt auch der Nationalpark Prespa inmitten des Grünen Bandes, dass sich entlang der ehemaligen Grenzlinie des Kalten Krieges durch ganz Europa erstreckt.