„Unser Ziel muss es ein, die kinderärztliche Versorgung im Landkreis Regen nachhaltig sicherzustellen“, so Christian Schmitz, Vorstand der Arberlandkliniken bei einem Austausch mit dem Direktorium der Kinderklinik Dritter Orden Passau.
Derzeit stecke man in der Bauphase für das künftige Gesundheitszentrum an der Arberlandklinik Viechtach – interessant hierfür ist sicher auch die neue Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung, bei der sich bis spätestens 2020 entscheiden wird, ob gegebenenfalls ein weiterer Vertragssitz für Kinder- und Jugendmedizin im Landkreis Regen entstehen könnte. „Ich sehe die Zukunft der ambulanten fachärztlichen Versorgung überwiegend gebündelt an drei Standorten im Landkreis Regen: In Viechtach, Regen und in Zwiesel. Grundsätzlich sind wir gut aufgestellt, aber im Rahmen der Kinder- und Jugendmedizin müssen wir vor allem im Hinblick auf unsere Klinikstandorte gemeinsam mit den vorhandenen niedergelassenen Kinderärzten vorausschauend planen – auch wenn es nicht unser Kerngeschäft ist: Die Kindermedizin muss nachhaltig in unserer Region sichergestellt sein“, so Schmitz weiter. Daher baue man, wie schon in der Vergangenheit, weiter auf die Kooperation mit der Kinderklinik Dritter Orden in Passau. „Wir haben ein gutes, partnerschaftliches Miteinander – das stärkt uns und damit unsere Region“, betont auch Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Dritter Orden Passau, Prof. Dr. Matthias Keller, und zeigt sich damit aufgeschlossen für weitere Kooperationen. Der Standort Passau sei derzeit noch in der glücklichen Situation, auch aufgrund des breiten, attraktiven Leistungsspektrums der Kinderklinik für angehende Ärzte, auf genügend Personal und ein gutes Mitarbeiterteam zurückgreifen zu können. „Uns darf es nicht nur um uns gehen, sondern um die kinderärztliche Versorgung in der gesamten Region – daher werden wir mit unserem Projekt „Praxis auf Probe“ auch weiterhin Assistenzärzte in die Fläche schicken“, erläutert der Chefarzt weiter. Dabei habe man auch den Landkreis Regen weiterhin im Blick. „Das wäre wichtig für uns und die Bevölkerung, allein was das Sicherheitsgefühl von Eltern angeht“, zeigt sich der Arberlandkliniken-Vorstand dankbar für den Schritt zu einem weiteren Miteinander. „Passau ist für uns ein wichtiger Ankerpunkt. Hier wissen wir, dass Kinder und ihre Familien bestens versorgt werden, wenn es eng wird. Trotzdem brauchen wir natürlich die Sicherstellung der grundsätzlichen kinderärztlichen Versorgung vor Ort.“
(v.l.) Prof. Dr. Matthias Keller, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Dritter Orden Passau, Arberlandkliniken-Vorstand Christian Schmitz und Reinhard Schmidt, Geschäftsführer der Kinderklinik Dritter Orden Passau.
Neben dem Versuch über gezielte Projekte junge Ärzte aufs Land zu schicken, um die Attraktivität einer Niederlassung zu demonstrieren, haben sich die Klinikleitungen auch über das zukunftsweisende Thema der Digitalisierung, speziell zur Telemedizin, ausgetauscht. Ein Projekt, dass die Kinderklinik schon vor über einem Jahr gemeinsam mit der Universität Passau initiiert und erarbeitet hat, um sich mit Fachärzten zu speziellen Krankheitsbildern, praktisch auf der ganzen Welt, geschützt auszutauschen. „Gerade für uns als Grund- und Regelversorgungskliniken auf dem Land ist die fachliche Anbindung an spezialisierte Kliniken äußerst wertvoll“, betont Christian Schmitz. Daher ist geplant, an beiden Klinikstandorten einzelne Räumlichkeiten speziell für die Telemedizin auszustatten.
Erfreuliche Entwicklungen konnte Reinhard Schmidt, Geschäftsführer der Kinderklinik Dritter Orden Passau, aus dem Bereich der Pflege für die Arberlandkliniken im Landkreis Regen, überbringen: „Wir werden unsere Praktikumsplätze ausbauen und unsere Türen stehen offen: Konkret kann die Pflegeschule im Landkreis Regen auch weiterhin Auszubildende zu uns an die Kinderklinik schicken.“
„Wir sind dankbar für den starken Partner Kinderklinik und freuen uns auf künftige Kooperationen“, so Schmitz abschließend. Dies ginge nur, wenn man sich gegenseitiges Vertrauen entgegenbringe und die kinderärztliche Versorgung in ihrer Gesamtheit, für die Region und die Familien, die hier leben, sehe, sind beide Parteien überzeugt.