Am Samstag ging für die Bergwacht Grafenau um 15.10 Uhr ein Alarm, ausgelöst durch die Integrierte Leitstelle Passau, ein. Es war fast eine Duplizität zum Fall vor knapp einer Woche – erneut war ein 78-jähriger Oberbayer am Rachel in Bergnot.
Christian Kerschbaum, dem diensthabenden Einsatzleiter, standen unverzüglich zehn Grafenauer und zwei Wolfsteiner Bergretter zu Verfügung.
Der Wanderer fiel auf, da er sich auf dem Weg vom Waldschmidthaus zum Gfällparkplatz immer wieder hinsetzten musste.
Andere Wanderer teilten zunächst dem Busfahrer am Gfällparkplatz mit, dass ein Mann wohl länger brauchen würde, da er viele Pausen machen müsse und noch einiges an Weg vor sich habe. Der Busfahrer verständigte daraufhin einen Nationalpark-Ranger, der in der Nähe war.
Nachdem dieser den Wanderer gesehen hatte, um den sich zwischenzeitlich drei junge Frauen kümmerten, verständigte er die Leitstelle. Diese alarmierte ihrerseits neben der Bergwacht auch Christoph 15, den in Straubing stationierten Rettungshubschrauber, der auch über eine Rettungswinde verfügt. Der Helikopter war zufällig gerade in Passau und konnte nach einem kurzen Tankzwischenstopp in Vilshofen sofort Richtung Rachel starten. Am Landeplatz am Krankenhaus Grafenau nahm er noch den Luftretter Tobias Reichel von der Bereitschaft Wolfstein an Bord.
Luftretter und Notarzt winchten sich nahe an der Einsatzstelle ab, was durch die hohen Bäume und den schmalen Weg vom Piloten höchste Konzentration und ganz exaktes Arbeiten erforderte.
Nach der Erstversorgung durch den Notarzt konnte der Patient mit dem Bergrettungsfahrzeug der Bergwacht zum Gfällparkplatz transportiert werden, wo er dem Rettungsdienst übergeben wurde. Der Bordnotarzt wurde von den Bergrettern zum Sportplatz nach Spiegelau gefahren, wo er eigentlich nur zusteigen wollte. Da sich aber in der Zwischenzeit in Spiegelau ein weiterer, einen Rettungshubschrauber erfordernder Notfall ereignet hatte, wurde dieser Patient ebenfalls zum Sportplatz Spiegelau gefahren und dem Heli gleich dort übergeben.