Am Mittwoch um 15.29 Uhr wurden der diensthabende Einsatzleiter des Einsatzleitbereichs Nationalpark und die Bergwacht Grafenau von der Integrierten Leitstelle Passau alarmiert, da sich ein 86-jähriger Urlauber im Bereich der Racheldiensthütte verirrt hatte.
Der Urlauber wollte einen alten, nicht mehr markierten Weg von der Diensthütte nach Spiegelau, den er früher oft gewandert war, noch einmal erleben. Bereits nach ca. 30 Minuten hatte er aber durch die auf dem Weg liegenden Bäume und die damit verbundenen Umwege die Orientierung komplett verloren und bat über die Notrufnummer 112 um Hilfe.
Einsatzleiter Sigi Stockbauer konnte unverzüglich mit fünf Bergrettern bzw. -retterinnen ausrücken. Da bei einer Vermisstensuche viel Personal benötigt wird, alarmierte er die Bereitschaft Wolfstein nach, die mit weiteren sechs Mann bzw. Frau inclusive Fahrzeugen und ATV ausrückten.
Die Handy – Ortung verlief erfolglos, da sich der Gesuchte in einem Funkloch befand.
Über die Leitstelle, die dank der Notrufnummer Kontakt zum Gesuchten hatte, erfuhr Stockbauer den Hinweis, dass der Weg für Radfahrer gesperrt war und so konnte er durch seine hervorragenden Ortskenntnisse das Suchgebiet relativ gut eingrenzen.
Im Weg liegende Bäume, die ein weiterkommen mit dem Bergrettungsfahrzeug unmöglich machten.
Der Vermisste wurde über die Leitstelle informiert, dass man das Martinshorn des Bergrettungsfahrzeugs, das bei der Racheldiensthütte stand, einschalte und dieser bestätigte, dass er es hören könne.
Somit wurde Stockbauers Vermutung untermauert. Er schickte zwei Gruppen los, die den von ihm vermuteten Weg von zwei Seiten her angingen.
Gleichzeitig suchten weitere Bergretter die nähere Umgebung des vermuteten Einsatzortes ab.
Um vor Einbruch der Dunkelheit in Falle eines Misserfolges gewappnet zu sein, wurde durch den Einsatzleiter sicherheitshalber ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera und der Möglichkeit zur Windenrettung angefordert.
Ein Bergwachtler traf zwischenzeitlich am Rosstall Vorbereitungen zur Hubschrauberlandung.
Gegen 18.15 Uhr wurden die Bergretter aber fündig, so dass der sich im Anflug befindliche Helikopter wieder abdrehen konnte.
Der Urlauber war unverletzt, aber doch ziemlich erschöpft, so dass er sich sicherheitshalber in ärztliche Behandlung begab. Um 19.15 Uhr hatte der Einsatz ein glückliches Ende gefunden.