Wer sich am Abend des 13. Juli trotz des großen Veranstaltungsangebotes für den Besuch des Konzertes vom Gospelchor InSpiration in der Aula des Landgraf-Leuchtenberg Gymnasiums entschieden hat, der wird diese Entscheidung ganz sicher nicht bereut haben.
Der seit 17 Jahren bestehende Chor aus Freyung unter der neuen Leitung von Armin Weinfurter hat mit seinem abwechslungsreichen und mitreißenden Programm das Publikum nicht nur sehr positiv überrascht, sondern auch den ganzen Abend in eine wunderbare emotional bewegende Stimmung getaucht, die nach Konzertende jeder für sich mit nach Hause genommen hat.
Der Konzertabend stand unter dem Titel „For the beauty of the earth“, ein Aufmerksammachen auf die viel zu selten gesehene Schönheit dieser Welt.
Die erste Hälfte dieses Abends war mehr der weltlichen, poppig-jazzig angehauchten Musik gewidmet, so ging es los mit „Mamaliye“, einem afrikanischen A Cappella Stück, welches der Chor überzeugend groovig darbot. Es folgten zwei eher jazzige Stücke, zunächst „Mercy, Mercy, Mercy“ mit Solist Gerhard Bauer, danach der bekannte „Java Jive“, eine Ode an den Kaffee, die keinen Zweifel daran ließ, wie charakterlich vielfältig dieser Chor sein kann - vorallem, als danach das rührende Stück „Lenas Sang“ aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ mit Solistin Silke Vaterl vorgetragen wurde. Hier kam man aus dem Schwelgen gar nicht mehr heraus und konnte sich fallen lassen in eine weiche sehnsuchtserfüllte Stimmung.
Poppig wurde es nun mit „Only You“ - nicht das „Only You“ der 50er Jahre, was jedem jetzt einfallen würde - sondern die 80er Jahre Ballade von Vincent Clarke. Als nun Frank de Smidt als Solist den Gigolo in „Just a Gigolo“ gab, während ihn Willy Nötställer, das Urgestein des Chores am Klavier begleitete, war im Publikum kein Halten mehr. Ganz in Weiß ging Frank de Smidt sichtlich in seiner Rolle auf und überzeugte nicht nur mit seiner schönen samtigen Stimme, sondern auch mit seinem gesamten Auftreten.
Nachdem der Chor nun das technisch und musikalisch anspruchsvolle „Baba Yetu“ von Christopher Tin mit Solistin Tanja Frank mit Bravour gemeistert hatte, folgte der „Parkplatzregen“, nicht Parkplatz-Regen, sondern Park-Platzregen, ein poppiges und grooviges Stück, was der Chor mit viel Begeisterung und Bewegung zum Besten gab.
Bevor mit John Rutters „For the Beauty oft the earth“ das letzte Stück vor der Pause, welches auch der Namensgeber für das Konzertprogramm war, erklang, wurde noch das ruhige, wunderschöne „Trag mi, Wind“ intoniert.
Nach der Pause schließlich ging es dann mit einer ganzen Reihe geistlicher Gospelhymnen richtig ans Eingemachte. Die gesamte zweite Konzerthälfte sang der Chor auswendig. Zunächst wäre da „To the left, to the right“ zu nennen, zu welchem auch eine überzeugende Choreographie einstudiert wurde. „What a Wonderful World“ stellte noch einen kurzen Jazzexkurs dar, bevor dann „Our father in heaven“, „Come and go“ mit Solist Martin Roth, „Have a nice day“ und „Hear me praying Lord“ teils rührend, teils langsam swingend und dann wirklich überwältigend vorgetragen wurde.
Das Finale des Abends bildeten „Wade in the Water“ mit der unglaublichen Solistin Cynthia Debra, und den sehr bewegten Songs „If you’re happy“ und „This little light of mine“. Auffallend war die große Freude an der Musik und dem Singen, die der Chor das ganze Konzert über ausstrahlte, die ständige Dynamik, die lächelnden und glühenden Gesichter steckten die Konzertbesucher mit Begeisterung an. Ganz offensichtlich ist Armin Weinfurter für den Chor - und der Chor für ihn - ein sehr großer Zugewinn, der beide Seiten zu Höchstleistungen anspornt.
Zur hellen Freude des Publikums wurde sein lang anhaltender Applaus mit der Zugabe „Oh Happy Day“ belohnt, bei dem Cynthia Debra noch einmal alles gab. Bravo!