Protektionismus, Strafzöllen oder Brexit zum Trotz: Die traditionell exportstarke niederbayerische Industrie konnte 2018 ihren Erfolgskurs fortsetzen. „Die niederbayerischen Industriebetriebe haben im vergangenen Jahr 53,8 Prozent ihres Umsatzes im Ausland erzielt, ein Wert knapp über dem bayerischen und deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Das verarbeitende Gewerbe bleibt damit das Rückgrat der regionalen Wirtschaft“, kommentiert der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Frank die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts. Die rund 7.600 Industriebetriebe in Bayern hatten 2018 Waren im Wert von 199 Milliarden Euro ins Ausland geliefert. „Der Wirtschaftsraum Niederbayern trägt zu diesem Ergebnis einen deutlichen Anteil bei. Nach Oberbayern entfällt im Vergleich der Regierungsbezirke auf die niederbayerischen Industriebetriebe der zweitgrößte Anteil am gesamtbayerischen Auslandsumsatz – und das, obwohl in anderen Bezirken teilweise mehr Betriebe ansässig sind. Das beweist die Leistungsfähigkeit der heimischen Industrie“, meint Frank.
IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Frank
Trotzdem werden aus seiner Sicht die Herausforderungen nicht kleiner: „Solche Erfolge sind nicht selbstverständlich. Der Exportwirtschaft braucht international wieder stabile Rahmenbedingungen, das bedeutet insbesondere ein stärkeres Eintreten der Politik gegen Protektionismus und für einen freien weltweiten Handel. Aber auch im Inland gibt es Hausaufgaben zu erledigen. Neben dem Fachkräftemangel als größten Risikofaktor nennen uns die Betriebe besonders steigende Energie- und Rohstoffpreise, Nachholbedarf bei der Infrastruktur oder die Bürokratiebelastung als Problemfelder“, betont der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer. Angesichts dessen sei es nicht verwunderlich, dass die Exporte der bayerischen Wirtschaft im ersten Quartal 2019 bereits wieder leicht zurückgegangen sind.