Als mustergültigen Botschafter Niederbayerns bezeichneten MdL Max Gibis und Landrat Sebastian Gruber das Bettenhaus Mühldorfer im Rahmen einer Besichtigung des Betriebes durch die CSU-Kreisvorstandschaft sowie die CSU-Kreistagsfraktion. Dabei führte die Geschäftsführerin Elisabeth Hintermann durch das Unternehmen und informierte über die Produktionsabläufe, die Vermarktung und den Vertrieb der Waren sowie die zentralen Herausforderungen, die sich vielen Betrieben auf Basis der gegenwärtigen Markt- und Arbeitsmarktsituation sowie ihrer Ansiedlung in der Region ergeben. Hierbei wurde deutlich, dass die geographische Lage und die natürlichen Gegebenheiten des Bayerischen Waldes für zahlreiche hier ansässige Unternehmen einschlägige Standortvorteile bieten. Nicht zuletzt aufgrund der Rahmenbedingungen der Europäischen Union sowie des regelbasierten globalen Handels sind eine Lage im Grenzgebiet sowie fernab von Ballungs- und Metropolregionen heute keine entscheidenden Hemmnisse unternehmerischer Entwicklung.
Bereits bei der Gründung des Betriebs im Jahre 1919 stellte die Ansiedlung in Haidmühle eine bewusste Entscheidung auf Basis der gegebenen Standortfaktoren der Region dar. Die Nähe zu Böhmen, mit seinen großen Enten- und Gänsefarmen, und das klare, frische Bergquellwasser des Bayerischen Waldes waren Grundlage für die Reinheit und Weichheit der Betten aus dem Bettenhaus Mühldorfer. Nachdem die Rahmenbedingungen des Kalten Krieges die Geschäfte des Unternehmens in erheblichem Maße erschwerten, überwiegen heute wieder die Vorteile seiner Lage im Herzen Europas. Mit viel Fleiß, Ehrgeiz und einem ausgeprägten Geschäftssinn konnte der Grundstein für eine unternehmerische Erfolgsgeschichte gelegt werden, die seit dem Fall des Eisernen Vorhangs auch stark vom Export und einem globalen Kundenstamm geprägt wird. Mühldorfer ist heute in der 5. Generation zu einem weltweit agierenden Bettenspezialisten herangewachsen. Das Familienunternehmen exportiert in über 100 Länder, zählt zu den Marktführern im Segment der fünf Sterne Hotellerie und ist weiter auf Expansionskurs. So ist das Unternehmen auf rund 110 Messen und Kongressen mit eigenen Ständen und Vertretungen im globalen Rahmen präsent.
von links nach rechts: JU-Kreisvorsitzender Christoph Weishäupl, Landrat Sebastian Gruber, Josef Höppler, Geschäftsführerin Elisabeth Hintermann, Manuel Klement (IHK), MdL Max Gibis, Heinz Scheibenzuber, stv. Landrätin Helga Weinberger, Bgm. Josef Gutsmiedl, Bgm. Eduard Schmid, Anselm Hintermann, Max Ertl, Simon Stockinger, Jürgen Schano und Thomas Gaupe (IHK).
Das Bettenhaus Mühldorfer wirbt insbesondere mit den hohen Qualitätsstandards und den eigenen Ansprüchen gegenüber seinen Produkten. Grundlage für die hohe Qualität der verarbeiteten Daunen und Federn ist das kalkfreie Bergquellwasser das Bayerischen Waldes. Nach dem Waschen und der Trocknung im Luftstrom werden die keim- und staubfreien Daunen in hochmodernen Füllanlagen in die Betten gefüllt. Für die Decken und Kissen wird ökologisch angebaute Baumwolle verarbeitet und schonend veredelt. So entstehen Gewebe von besonders weichem Griff und edler Optik, die höchsten Umweltstandards entsprechen. Diese aufwendige Herstellung und qualitative Gewährleistung wird aktuell durch rund 60 Mitarbeiter im Dreischichtbetrieb sichergestellt.
Neben der starken Konkurrenz und dem gegebenen Preisdruck durch Anbieter aus China, besteht in der angespannten Fachkräftesituation eine Kernherausforderung für das Unternehmen, wie Geschäftsführerin Elisabeth Hintermann betont. Auch aufgrund der Tatsache, dass es z. B. für das Berufsprofil der Näherin in Deutschland keine duale Ausbildungsstruktur mehr gibt, gestaltet es sich äußerst schwierig, Mitarbeiter auf dem heimischen Arbeitsmarkt zu gewinnen. So sei man zunehmend auf Beschäftigte aus anderen mittel- und osteuropäischen Staaten, insbesondere aus Ungarn, sowie auf Nähereien in Osteuropa angewiesen. Das Bettenhaus Mühldorfer bezieht seine Konkurrenzfähigkeit aus innovativen Produktentwicklungen sowie den hohen Qualitätsstandards, welche eng mit dem Quellwasser des Bayerischen Waldes verbunden sind. Trotz der Fachkräftesituation sowie der Notwendigkeit zum Import von Federn und Dauern, welche der geringen Zahl an inländischen Landwirten mit Gänsehaltung geschuldet ist, besteht in der Region daher ein positiver Standortfaktor. In diesem Sinne stellt das Unternehmen einen wertvollen Botschafter Niederbayerns sowie des Bayerischen Waldes dar und präsentiert diesen in Form seiner Produkte im globalen Kontext.