Dienstag, 12.46 Uhr. Die Integrierte Leitstelle Passau alarmiert die Bergwacht Grafenau sowie den diensthabenden Einsatzleiter des Einsatzleitbereichs Nationalpark, Tobias Reichel; am Lusengipfel war eine 55-jährige Urlauberin aus Schwaben gestürzt und hatte sich eine Knieverletzung zugezogen, die einen selbständigen Abstieg unmöglich machte.
Obwohl es quasi im Wohnzimmer der Grafenauer Bergretter passiert war, konnten aus beruflichen Gründen nur zwei Kameraden ausrücken. Da ein Hubschrauber nicht zur Verfügung stand und man die Frau mit Man- bzw. Woman-Power abtransportieren musste, alarmierte Reichel die Bergwacht Wolfstein nach, die unverzüglich mit drei BergretterInnen ausrückte.
Zum Abtransport musste eine Seilsicherung gebaut werden.
Zeitgleich waren von der Rettungsleitstelle Notarzt und Rettungswagen verständigt worden.
Der Notarzt und der Sanitäter des IMS, der zugleich Bergretter und Einsatzleiter bei der Grafenauer Bergwacht ist, fuhren mit Reichel von der Waldhausreibe aus zum Lusenschutzhaus, die Grafenauer und Wolfsteiner kamen mit dem Bergrettungsfahrzeug bzw. Mannschaftbus zum Einsatzort.
Nach der Erstversorgung der Verunfallten auf dem Lusengipfel durch den Notarzt wurde das Bein der Patientin in der Beinschiene ruhig gestellt, die Patientin in den Bergesack gelagert und mit der Gebirgstrage zum Lusenschutzhaus abtransportiert. Dazu musste teilweise eine Seilsicherung gebaut werden, um niemanden zu gefährden, insbesondere, da es leicht nieselte und die Steine damit glitschig wurden.
Transport zum Lusenschutzhaus.
Vom Schutzhaus aus wurde die Frau dann von den Grafenauern im Bergrettungswagen zur Waldhausreibe gefahren und dem Rettungsdienst übergeben. Aufgrund des bodengebundenen Transports dauerte der Einsatz ca. zweieinhalb Stunden, was die Bedeutung eines Hubschraubers für unsere Gegend beeindruckend demonstriert.