Thomas Krenn und Max Wittenzellner arbeiteten gemeinsam bei Edscha in Hengersberg und entwickelten Cabrio-Verdecksysteme. Mehr aus Spaß an der Sache denn als Geschäftsidee begannen sie, Hardwarekomponenten in Desktop-PCs zusammenzuschrauben. Was daraus geworden ist, weiß in der Region wohl jeder. Die Thomas Krenn AG in Freyung ist heute einer der Leuchttürme im Bayerischen Wald und darüber hinaus. Aber mit dem Verkauf des Unternehmens im Jahr 2012 war es für die beiden Pioniere des geschäftlichen Sich-neu-Erfindens noch lange nicht vorbei. Sie machten ihr gemeinsames Hobby, Camping, zu ihrem neuen Beruf. Heute verkaufen sie hochwertige Einbauteile für Wohnmobile und bauen diese selbstverständlich auch persönlich ein, in ihrem Betrieb im Gewerbegebiet Prombach.
Herr Krenn, eine Geschichte wie aus dem Märchen?
Keineswegs. Vielmehr eine Geschichte der harten Arbeit, der Ideen, des Ausprobierens, des Nicht-Aufgebens und Verzagens, des Weitermachens und natürlich gehört auch eine Portion Glück dazu.
Das reicht aber kaum, um Ihren Erfolg zu beschreiben. Da steckt doch System dahinter?
Natürlich sind Max und ich ähnliche Typen. Qualität steht bei uns immer im Vordergrund. Schon bei Edscha mussten wir natürlich diesem Qualitätsanspruch im Sinne der Kunden gerecht werden. Dann haben wir so nebenbei begonnen, die Hardware von Computern, das Innenleben von Desktop-PCs für den Privatgebrauch, zusammenzubauen und über eBay zu verkaufen. Das war Ende der 1990er Jahre und zunächst lief das nur über Mund-zu-Mund-Propaganda. Irgendwann ist der Bedarf explodiert, wir eröffneten unseren ersten eigenen Online-Shop, integrierten einen Konfigurator und dann wurde es zu dem, etwas vereinfacht gesagt, was es war, bis zum Verkauf der Thomas Krenn AG im Jahr 2012. Und heute noch ist.
Und dann kam der Handel mit Campingzubehör?
Max und ich hatten schon einige Jahre, so etwa seit 2009, unsere Freude am Camping gefunden. Unsere Frauen sind Schwestern, da ging es auch darum, mal Abstand zur Arbeit zu bekommen. Und da wir Tüftler sind, sind uns halt immer wieder Dinge aufgefallen, die uns am Innenausbau der Wohnmobile störten, vor allem im Bereich der Heckgarage, wo viel Gepäck transportiert wird.
Das betrifft den Stauraum. Was war da Ihre Idee, was ist da Ihr Angebot bei Abenteuer Caravan?
Wir bieten Regalsysteme, Auszugsysteme, Campingmöbelhalter und Fahrradbefestigungen für die Heckgaragen der Wohnmobile an. Da hatten wir schnell Bedarf entdeckt bzw. das war uns als Campern einfach nicht gut genug. Und da kommen wir wieder auf unsere Erfahrungen zurück: Wir hatten in unseren Jobs vorher höchsten Anspruch auf Qualität und Perfektion gelegt. Deshalb wollten wir unsere Ideen weitergeben, anderen die Arbeit abnehmen.
Wie gelingt Ihnen das seit mehr als sechs Jahren?
Auch bei Abenteuer Caravan denken wir absolut kundenorientiert. Wir bieten unsere Produkte über einen Online-Shop an. Mit dem Konfigurator kann man sich ganz nach den individuellen Bedürfnissen sein System zusammenstellen. Das funktioniert nach einem Baukastenprinzip, alles ist modular aufgebaut, variabel.
Und dann verschicken Sie die Systeme?
Das ist natürlich möglich. Aber mittlerweile kommen unsere Kunden aus ganz Europa am liebsten selbst bei uns im Betrieb vorbei und lassen den Einbau vornehmen. Wir haben deshalb extra einen Stromanschluss installiert, so dass sie einen Tag vorher anreisen und vor Ort übernachten können. Am nächsten Tag schauen sie beim Einbau zu und fahren zufrieden weiter. Genießen ihren Urlaub.
Vielen Dank für das Gespräch.