Über das zwanzigjährige Bestehen des Kreisverbandes sowie zahlreiche Teilnehmer und politische Referenten konnte sich der Vorsitzende Günter Obermüller anlässlich der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Senioren-Union Freyung-Grafenau freuen. Neben Mitgliedern aus dem gesamten Landkreis hatten sich auch verschiedene Amts- und Mandatsträger aller politischer Ebenen im Hotel-Gasthof „Zur Post“ in Freyung eingefunden. MdB Thomas Erndl, MdL Max Gibis und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich waren der Einladung des Kreisverbandes ebenso gefolgt wie die stellvertretende Landrätin und Kreisvorsitzende der Frauen-Union Helga Weinberger und Christoph Weishäupl als Vertreter der Jungen Union.
Die Senioren-Union der CSU im Landkreis Freyung-Grafenau wurde im Jahr 1999 unter der Führung des heutigen Ehrenvorsitzenden Rudolf Bergmann gegründet. Zur Verdeutlichung der Gründungsintention, welche noch heute als Leitmotiv der Senioren-Union verstanden werden kann, zitierte der Kreisvorsitzende Günter Obermüller zum Beginn seines Berichtes den ehem. Landesvorsitzenden Dr. Gebhard Glück, welcher die Arbeitsgemeinschaft als einen Ort für diejenigen rüstigen Senioren beschrieb, welche sich nicht allein mit den Freiheiten eines Rentnerdaseins abfinden, sondern aktiv auch das politische Leben mitgestalten wollen. Die Senioren-Union arbeitet unter dem Leitbild der Partnerschaft der Generationen und will sich an der politischen Meinungs- und Willensbildung beteiligen. Besonders wichtig sei hierbei das Verständnis des konstruktiven Mitredens sowie der Anspruch der Senioren in der CSU, Anwalt für diejenigen sein zu wollen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Unter dem Motto „Erfahrung gestaltet Zukunft“ finden sich bayernweit 14.000 Menschen zusammen, um die zentralen Themen der älteren Generation zu diskutieren und deren Anliegen politisch zu vertreten. Dabei meldet sich die Senioren-Union nicht nur bei klassische Senioren-Themen zu Wort, sondern versucht in allen Politikfeldern beratend mitzugestalten.
Günter Obermüller führte aus, dass sich die Senioren-Union aktiv für Generationengerechtigkeit und die Verhinderung von Altersdiskriminierung einsetze. Dazu zählen nicht nur das Eintreten für eine stabile Alterssicherung und barrierefreie Infrastruktur, sondern auch eine Förderung von Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung sowie des lebenslangen Lernens. Soziale Sicherheit, bezahlbarer Wohnraum und eine weitere Verbesserung der Gesundheitsvorsorge stellen neben der Stärkung des Pflegesystems und der besseren Unterstützung des Pflegepersonals weitere zentrale Anliegen der Senioren-Union dar, zu welchen auch eine stetige Verbesserung des ÖPNV zählt. All jene politischen Betätigungsfelder thematisiert die Senioren-Union der CSU in ihrem Konzept „Zukunft anpacken“. Der Bezirksvorsitzende Raimund Fries übermittelte ein Grußwort an die Versammlung, in welchem er nochmals gezielt auf die Themenblöcke Mobilität, innovative öffentliche Nahverkehrskonzepte und Digitalisierung einging. Ferner sei eine aktive Teilhabe von Senioren am gesellschaftlichen Leben sicherzustellen. Im kulturellen Bereich forderte er beispielsweise eine umfassende Kostenfreistellung für Museumsbesuche bei Rentnerinnen und Rentnern.
Vor Ort engagiert sich die Arbeitsgemeinschaft in den Bereichen Politik, Kultur und Heimat. Jeden ersten Mittwoch im Monat findet ein Politischer Stammtisch im Landhotel-Gasthof Brodinger statt, bei welchem jeweils die aktuellen politischen Themen diskutiert werden. Darüber hinaus blickte der Vorsitzende auf zahlreiche Veranstaltungen im vergangenen Jahr zurück. So veranstaltete die Senioren-Union einen politischen Aschermittwoch mit Brathering-Essen, Geldbeutelwaschen und kritischer Replik auf das politische Geschehen, hielt feierliche Maiandachten zu Ehren der Mutter Gottes Patrona Bavariä in Kreuzberg und in der neuen Tusset-Kapelle in Philippsreut ab und beteiligte sich an diversen Info-Ständen zur Landtags- und Bezirkstagswahl in Bayern. Die Mitglieder besichtigten das Familienhotel Schreinerhof, das Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum (LVFZ) Kringell mit der dortigen Akademie für ökologischen Landbau und das Europahaus in Freyung. Ferner wurde an einem Vortrag über das segensreiche Wirken des Karl-Klostermann-Vereins teilgenommen und eine Wanderung durch die Saußbachklamm durchgeführt, bei welcher man sich über die Energieerzeugung aus Wasserkraft informierte. Auch eine gesellige Weihnachtsfeier stand wieder auf dem Programm.
Trotz dieser Vielzahl an Aktivitäten verwies Günter Obermüller auch auf die Umbrüche und Herausforderungen, welche der Senioren-Union Freyung-Grafenau bevorstehen. Es sei zunehmend schwieriger, Menschen für die ehrenamtliche Arbeit zu begeistern. Auch wirke der Begriff der „Senioren“-Union auf potenzielle Neumitglieder teils abschreckend, obwohl die Vereinigung keinesfalls einen „Seniorenclub“ darstelle, sondern sich aktiv in die Gesellschaft und den politischen Diskurs einbringen möchte. Weiter stünden Geselligkeit und Kameradschaft im Zentrum des Wirkens. Für die kommenden Monate sind neben den monatlichen Stammtischen auch eine Diskussionsrunde mit dem Geschäftsführer der Kliniken am Goldenen Steig und Landrat Sebastian Gruber, eine Maiandacht in der Karolikapelle in Waldkirchen und die Beteiligung am Europawahlkampf geplant. „Ein geeintes Europa und ein Gelingen der Europäischen Union in wahrlich schwierigen Zeiten ist der Garant für Frieden und Wohlstand“, so die Überzeugung des Kreisvorsitzenden. In diesem Sinne sei das europäische Projekt der Senioren-Union, welche auch Mitglied der EUREGIO ist, ein Herzensanliegen.
von links nach rechts: CSU-Kreisvorsitzender Dr. Olaf Heinrich, Sonja Jürgens, Hans Hilz, Joachim Schewiola,
Dr. Elena Möhring, Kreisvorsitzender Günter Obermüller, MdB Thomas Erndl, Gundi Seemann,
JU-Ortsvorsitzender Christoph Weishäupl und MdL Max Gibis
Auch Dr. Olaf Heinrich appellierte in seinem Grußwort an den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Wahl zum Europäischen Parlament sei eine Richtungswahl, bei welcher die Handlungsfähigkeit der Union zur Disposition stehe. Umso wichtiger sei es, konstruktive Mehrheiten zu erreichen, welche das Friedensprojekt Europa gestaltend in die Zukunft führen können. Im nationalen Kontext bestehe in der Frage der Generationengerechtigkeit eine zentrale Herausforderung und einen Balanceakt für die Politik. Der Bürgermeister der Stadt Freyung mahnte die politischen Mandatsträger zum Treffen weitsichtiger und nachhaltiger Entscheidungen. So sei auch die Realisierung der Volksmusikakademie, welche das größte Bauvorhaben seit der Errichtung des Kurhauses darstellt, nur deshalb möglich, weil die städtischen Verantwortungsträger in der Vergangenheit die zukunftsgewandte Entscheidung zum Ankauf des Langstadl-Areals getroffen haben und in der Gegenwart eine gemeinsame Anstrengung von vielen am Projekt beteiligten Stellen und Verbänden unternommen wird.
Das Zusammenführen von vermeintlichen Gegensätzen, wie etwa den Ausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie, benannte MdB Thomas Erndl als zentrale Zukunftsherausforderung. Darin liege aber auch die Chance der Volksparteien, da diese nicht ausschließlich am einseitigen Vorantreiben einzelner Themen interessiert sind, sondern das große Ganze im Blick behalten und stimmige Gesamtkonzepte entwickeln wollen. MdL Max Gibis informierte über die aktuelle Haushaltsdebatte im Bayerischen Landtag. Der Doppelhaushalt 2019 und 2020 werde sowohl historische Rekordeinnahmen als auch historische Rekordausgaben umfassen. Die Staatsregierung hatte zuletzt zahlreiche neue Sozial- und Familienleistungen geschaffen, zusätzliche Stellen bei der Polizei und im Bildungssektor geschaffen sowie die Investitionsquote deutlich erhöht. Dennoch wird die Schuldentilgung des Freistaats fortgeführt. Auch im Kreistag ist die Haushaltsplanung Gegenstand der aktuellen Debatte, wie die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger berichtete. Hierbei werden insbesondere in die Berufsschule in Waldkirchen erhebliche Mittel investiert.
Als Kreisvorsitzende der Frauen-Union hob Helga Weinberger die Bedeutung der Arbeitskreise und Arbeitsgemeinschaften für die CSU heraus. In den Teilgliederungen bringen sich zahlreiche Mitglieder gemäß ihren Fähigkeiten und Interessen ein und leisten so einen wertvollen Beitrag für die inhaltliche Ausrichtung und die fachliche Kompetenz der gesamten Partei. Der Freyunger JU-Vorsitzende Christoph Weishäupl lobte das gute Miteinander der Generationen in der CSU. Häufig stellten die Senioren die größte Lobby der jungen Generation dar. Auch teile man diverse gemeinsame Interessen und Werte, was gerade im ländlichen Raum im Wunsch nach Verwurzelung präsent und spürbar sei. Umso wichtiger sei es, auch dezentral Bildungsangebote und qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen und der jungen Generation vor Ort eine Perspektive zu bieten. Weiter appellierte Christoph Weishäupl daran, die Deutungshoheit über zentrale Begriffe zu verteidigen. Beispielsweise dürfe „Heimat“ weder von linker Seite tabuisiert, noch von Rechtsaußen vereinnahmt werden. Auch die CSU müsse sich bemühen, kommunikativ die moralische Hoheit über die eigene Politik zurückzuerlangen.
Ehrungen für 10 und 15 Jahre Mitgliedschaft:
von links nach rechts: CSU-Kreisvorsitzender Dr. Olaf Heinrich, Franz Kosak, stellvertretende Landrätin
Helga Weinberger, Joachim Schewiola, Kreisvorsitzender Günter Obermüller, Herbert Noe, MdB Thomas Erndl, Fritz Gibis, JU-Ortsvorsitzender Christoph Weishäupl und MdL Max Gibis.
Neuwahlen:
Unter der Leitung des Vorsitzenden der Jungen Union, Christoph Weishäupl, wurden die turnusgemäßen Neuwahlen der Kreisvorstandschaft sowie der Delegierten zur Bezirks- und Landesversammlung durchgeführt. Dabei wurde Günter Obermüller einstimmig im Amt des Kreisvorsitzenden bestätigt. Als stellvertretende Kreisvorsitzende stehen ihm Dr. Elena Möhring, Hans Hilz und Johann Wegerbauer zur Seite. Joachim Schewiola wurde als Schatzmeister ebenfalls einstimmig wiedergewählt. Sonja Jürgens und Gundi Seemann übernehmen die Aufgaben der Schriftführung. Als weitere Mitglieder komplettieren Adolf Häring, Dr. Christian Hörburger, Maximilian Knödelseder, Josef Sager, Franz Schmid, Siegfried Schreindl und Altlandrat Alfons Urban die Kreisvorstandschaft. Die Kasse wird von Helga Brodinger und Josef Brodinger geprüft. Die Delegation zur Bezirksversammlung bilden Dr. Elena Möhring, Günter Obermüller und Joachim Schewiola. Als Ersatzdelegierte wurden Sonja Jürgens, Hans Hilz und Franz Schmid gewählt. In der Landesversammlung wird der Kreisverband durch die Delegierten Dr. Elena Möhring und Günter Obermüller repräsentiert. Gundi Seemann und Johann Wegerbauer bilden die Ersatzlandesdelegation für Freyung-Grafenau.
Ehrungen für 20 Jahre Mitgliedschaft:
sitzend von links nach rechts: Marianne Christoph, Helmut Eberle, Rudolf Bergmann.
stehend von links nach rechts: Willi Steger, Josef Brodinger, Josef Sager, CSU-Kreisvorsitzender Dr. Olaf Heinrich, Maria Kapsner, Kreisvorsitzender Günter Obermüller, MdB Thomas Erndl, Sonja Jürgens,
JU-Ortsvorsitzender Christoph Weishäupl und MdL Max Gibis.
Ehrungen:
Für 10 Jahre Mitgliedschaft in der Senioren-Union wurden Rosemarie Bär (Mauth), Therese Blöchl (Philippsreut), Helga Weinberger (Schöfweg), Josef Haller (Waldkirchen), Josef Höppler (Waldkirchen), Josef Kern (Innernzell), Franz Kosak (Waldkirchen), Heinrich Lenz (HHinterschmiding) und Günter Obermüller (Waldkirchen) geehrt. Joachim Schewiola (Freyung) und Klemens Seine (Philippsreut) erhielten die Auszeichnung für 15 Jahre Treue zur Senioren-Union der CSU. Als Gründungsmitglieder des seit dem Jahre 1999 bestehenden Kreisverbandes Freyung-Grafenau wurden Helga Brodinger (Freyung), Marianne Christoph (Perlesreut), Sonja Jürgens (Neuschönau), Maria Kapsner (Saldenburg), Raymund Angerer (Jandelsbrunn), Rudolf Bergmann (Waldkirchen), Josef Brodinger (Freyung), Helmut Eberle (Freyung), Josef Sager (Schönberg) und Willi Steger (Riedlhütte) für ihr 20-jähriges Engagement in der Senioren-Union geehrt. Den verstorbenen Mitgliedern Paula Angerer, Barbara Hartmann, Erwin Jürgens, Johann Scheuchenzuber und Alfred Schraml wurde in einer Schweigeminute gedacht.