Grafenau/Vimperk. Drei Jahre intensive Zusammenarbeit in Sachen Biodiversitätsforschung liegen hinter den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava. Im Rahmen des von der EU zu 85 Prozent geförderten Interreg-Projekts Silva Gabreta Monitoring wurden standardisierte Verfahren zur wissenschaftlichen Erhebung von Tier- und Pflanzengesellschaften sowie verschiedener Umweltfaktoren eingeführt. Im März geht das Projekt nun zu Ende – doch die erarbeiteten Methoden werden beiden Schutzgebieten auch in Zukunft enorm weiterhelfen.
„Das Projekt hat erstmals eine aktuelle und vergleichbare Erfassung der Biodiversität in der Region ermöglicht – und zwar für beide Seiten der Grenze“, erklärt Projektkoordinatorin Dr. Linda Seifert.
Das gemeinsam entwickelte Monitoring-Design gewährleistet die Erhebung von in selber Weise gesammelten Daten. Somit ist nun eine gemeinsame Auswertung möglich.
Im Laufe des grenzüberschreitenden Projekts wurden standardisierte Monitoring-Methoden erprobt und verbessert.
Gestartet war das Projekt im April 2016. Im Fokus dabei: Wald-, Moor-, und Gewässer-Ökosysteme.
Die grenzübergreifende Zusammenarbeit ermöglichte einen gewinnbringenden Austausch. Dabei konnten die umfangreichen Erfahrungen im Wald-Monitoring der bayerischen Kollegen genutzt werden, um ein analoges Monitoring im Nationalpark Šumava zu etablieren. Umgekehrt wurde die tschechische Expertise im Moor-Monitoring genutzt, um die Moore im Bayerischen Wald genau unter die Lupe nehmen zu können. So können zukünftig ökologische Veränderungen beiderseits der Grenze mit denselben Standards beobachtet und dokumentiert werden.
Zu den Projektpartnern zählten neben den beiden Nationalparks auch die Senckenberg Gesellschaft sowie die Universität Prag und die Universität Masaryk aus Brünn. Zur Projektnachbearbeitung gehört nun die schrittweise Auswertung der gewonnenen Daten. Außerdem wird das Monitoring in der erarbeiten Form auch in Zukunft fortgeführt.