Perlesreut. Eine volle Tagesordnung erwartet die ILE Ilzer Land bei der Vorstandssitzung am 30. November in Perlesreut. Die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger war ebenfalls als Vertretung des Landkreises dabei, ebenso wie Werner Weny, Leiter Zentrale Aufgaben im Amt für Ländliche Entwicklung Landau. Aber dennoch war die Tagesordnung nicht ganz alltäglich, denn der Vorsitzende der ILE Manfred Eibl war bei der Landtagswahl am 14. Oktober in den Bayerischen Landtag gewählt worden. Da die ILE laut Satzung von einem Bürgermeister geführt werden muss, eröffnete er die Sitzung unter Vorbehalt und übergab dann das Wort an den 2. Vorsitzenden Hermann Baumann. Dieser gratulierte Eibl mit einem Präsent zum Wahlerfolg und drückte die besten Wünsche der ILE für seine Arbeit in München aus. Dabei gab er einen Rückblick auf die bisherige Zusammenarbeit: „Du warst Gründer und bist ein Motor unserer Zusammenarbeit und wir hoffen du bleibst es auch weiter!“ In mehreren Wortmeldungen wurde dieser Wunsch bestätigt, vor allem, dass Eibl kommunale Interessen im Landtag einbringen könne. Daher beschloss der Vorstand in drei Wochen eine ordentliche Mitgliederversammlung mit Satzungsänderung einzuberufen. Die Änderung der Satzung soll die Integration von ehemaligen Bürgermeisterkollegen in den Vorstand und die Mitgliederversammlung ermöglichen. Dabei wird auch ein aktualisierter Passus zum Datenschutz eingefügt werden, den Volker Ernst, der Datenschutzbeauftragte der ILE vorstellte.
Außerdem gratulierte der Vorstand dem Saldenburger Bürgermeister Max König zum 60. Geburtstag und überreichte auch ihm ein Präsent. Im Anschluss daran stellte Projektmanager der Öko-Modellregion Gerhard Falter das Projekt „Weidefleisch“ vor, das bald an den Start gehen wird. Bürgermeister Max Köberl Ringelai und Projektmanager Markus Killinger vom Büro Nigl&Mader in Röhrnbach stellten die bisherigen Ergebnisse im Klärschlammprojekt anhand einer Dokumentation dar und zeigten drei mögliche Alternativen auf, die für die ILE in Frage kommen.
Vortrag Killinger: Markus Killinger von Nigl&Mader berichtete der Vorstandsrunde über die Ergebnisse im Feld „Klärschlamm“.
Im Handlungsfeld „Digitales“ ist Volker Ernst mehrfach beschäftigt, zum einen hat er die Ausschreibung vorbereitet, die nun veröffentlicht werden kann, zum anderen berichtete er über die Planungen als Datenschutzbeauftragter der ILE. Zusammen mit Geschäftsleiterin Carolin Pecho berichtete er über den Fraunhofer Workshop im September, an dem 27 Personen aus der ILE teilgenommen hatten. Die ersten Auswertungen wurden den beiden bei einem weiterführenden Netzwerktreffen im hessischen Werra-Meißner Kreis präsentiert. An drei Standorten in Deutschland, dem Ilzer Land, eben dem Werra-Meißner Kreis und Eiderstedt im hohen Norden wurde mit innovativen Methoden eruiert, wie Leben auf dem Land in Zukunft aussehen könnte und welche Technologien dafür zum Einsatz kommen könnten. Bürgermeister Max Niedermeier Grafenau, der als Vertreter der Runde am Workshop teilgenommen hatte, berichtete ebenfalls und zeigte sich gespannt auf die Ergebnisse. Die vollständige Auswertung und die Präsentation der filmischen Begleitung des Workshops wird am 5. April in der Bauhütte stattfinden. Mobilität, Leerstände und die kreative Nutzung dieser, wie auch neue Formen des Vereinslebens waren Ansatzpunkte, die sich bereits herauskristallisieren.
Außerdem berichtete Pecho über die Planungen zum „Tag für Menschen mit Handicap 2019“, den die ILE zusammen mit dem Landkreis Freyung-Grafenau am 17. Juli im Kurpark Grafenau veranstalten wird. Es ist gelungen bereits mehrere Kooperationspartner für die Stationen zu gewinnen.
Umfangreich wurde dann die Stellensituation im Ilzer Land diskutiert. Gabriele Bergmann, die das Handlungsfeld Innenentwicklung seit einigen Jahren kompetent, kreativ und fruchtbar begleitet hatte, wird ihren Vertrag nicht erneuern. Die Runde drückte das Bedauern darüber aus und die Geschäftsleitung berichtet, dass in Abstimmung mit der Regierung von Niederbayern die Stelle neu ausgeschrieben werden soll. Innenentwicklung ist ein zentrales Thema der ILE, außerdem sollen die bisherigen Maßnahmen evaluiert und fortgeschrieben werden. Daneben soll die Förderung für die Geschäftsleitung verlängert werden. „Die Aufgaben sind außerdem seit der Beantragung so sehr angewachsen, dass überlegt werden soll neben der Geschäftsleitung eine Geschäftsstelle mit Sekretariat zu etablieren“, sagte Manfred Eibl MdL.
Geschenkübergabe: Hermann Baumann, 2. Vorsitzender der ILE Ilzer Land und Bürgermeister von Hutthurm (l.) gratulierte Manfred Eibl MdL und langjähriger 1. Vorsitzender der ILE zur Wahl in den Landtag und drückte die Hoffnung aus, dass Eibl weiter Vorsitzender bleiben könne.
Mit dem Vorbehalt einer Fördermöglichkeit für diese Stelle und einer Befristung stimmte die Runde zu. Außerdem wird Michael Hasenberger in Zukunft das Feld „Wirtschaft“ neben dem Feld „Existenzgründerberatung“ übernehmen, das er bisher bereits inne hat. Er berichtete aus seiner Erfahrung, dass nicht nur realisierte Gründungen zu seinem Geschäft gehören, sondern auch die Beratung an deren Ende das Ergebnis sein kann, dass ein potentieller Gründer noch nicht bereit dazu ist, zu gründen. Außerdem ist die Vernetzung mit anderen Gründungsinitiativen in Niederbayern ein Feld, auf dem er sich in Zukunft noch stärker einbringen will, um die Fördermöglichkeiten für Gründer aus der Region zu etablieren.
Bürgermeister Hermann Baumann berichtete außerdem aus der ARGE Ilztal & Dreiburgenland und blickte zufrieden auf die vergangene Großereignisse Foixmusifetz, die Krimiwanderung „Auf g’scheicht“ und die Genuss-am-Fluss Wanderung zurück. Die Krimiwanderung war so erfolgreich, dass sie im nächsten Jahr an zwei Standorten wiederholt wird. Die Runde beriet in der Folge auch über die Gesamtpläne im Punkt Tourismus des Landkreises Freyung-Grafenau und die Einbindung der bereits bestehenden Kooperationen.
Im Anschluss daran brachte Bürgermeister Max König, Saldenburg noch den Antrag ein für die angestellten Mitarbeiter eine Dienstwegversicherung abzuschließen und Bürgermeister Heinz Binder Fürsteneck informierte über die Anschaffung der sog. Systemtrenner für Feuerwehren und Wasserwarte. Diese Systemtrenner sind seit Juli gesetzlich vorgeschrieben, die ILE strebt eine gemeinsame Anschaffung der Systemtrenner an. Sie dienen dazu einen Rücklauf von Löschwasser in den Hydranten und dadurch eine potentielle Kontamination von Trinkwasser zu verhindern.