Als einen „Tag der Freude für die gesamte Region“ bezeichnete nicht nur Straubing-Bogens Landrat Josef Laumer den Spatenstich am Dienstag in St. Englmar. Nach zweieinhalbjähriger Planung fiel damit nämlich der endgültige Startschuss für die Umsetzung des Ausbaus des Glasfasernetzes in den acht Landkreis-Gemeinden Haibach, Konzell, Neukirchen, Rattenberg, St. Englmar, Ascha, Mallersdorf-Pfaffenburg und Wiesenfelden.
Bis Ende des Jahres 2019 werden 1.702 Haushalte und 58 Unternehmen in den beteiligten Gemeinden im Außenbereich dank eines Bundesförderprogramms Breitband von einer Übertragungsrate von mindestens 100 Megabit pro Sekunde profitieren. Die Gesamt-Zuwendungen am 10,5-Millionen-Euro-Projekt belaufen sich auf knapp acht Millionen Euro, davon kommen rund 5,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln und 2,4 Millionen Euro aus Landesmitteln. Insgesamt werden rund 450 Kilometer Glasfaser verlegt, über 100 Glasfaser-Netzverteiler aufgestellt und über 120 Kilometer Tiefbau durchgeführt.
Dass pünktlich zum Spatenstich das in diesem Jahr seltene Ereignis Regen einsetzte, tat der Freude keinerlei Abbruch. „Es ist ein wichtiger Tag und es ist schön, dass es mit dem Ausbau jetzt endlich losgeht“, so Wiesenfeldens Bürgermeister Anton Drexler, der auch Bezirksvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags ist. Drexler hob auch die Leistungen und Eigenmittel der einzelnen Gemeinden und Kommunen hervor. Lob gab es von ihm für die Verantwortlichen im Landkreis Straubing-Bogen, Landrat Josef Laumer sowie die zuständige Abteilungsleiterin Julia Wasmeier und den Sachgebietsleiter Klaus Achatz, sowie deren Vorgänger Florian Hölzl und Erich Brunner, für die Unterstützung und zentrale Übernahme der Fördermittelbeantragung.
Ein freudiger Tag: Der Spatenstich in St. Englmar, symbolisch durchgeführt von den Ehrengästen.
Dank sagte auch Landrat Josef Laumer – und zwar in Richtung Bund und Land für die Bereitstellung der Fördermittel und die Regierung von Niederbayern für die rasche Abwicklung und die geleistete Hilfestellung. Regierungspräsident Rainer Haslbeck, sah den Termin ebenfalls „als sehr wichtig für den Landkreis. Es wird damit das Tor zur Zukunft aufgemacht. Denn die ländlichen Räume haben absolut Zukunft, aber dafür müssen Grundbedürfnisse wie Breitband und Mobilfunk erfüllt sein.“
Nicht vergessen dürfe man auch den Mut der Gemeinden zur übergreifenden Zusammenarbeit, meinte der Bundestagsabgeordnete Alois Rainer. Den Landkreis Straubing-Bogen sieht Rainer in Niederbayern führend in Sachen Breitband-Bemühungen. „Und es kommt auch nicht überall vor, dass der Landkreis dies federführend für die Gemeinden koordiniert. Das ist aller Ehren wert.“
Dr. Annette Schumacher von ateneKOM, dem Projektträger Breitband des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur versprach, dass durch die novellierten Förderrichtlinien der Mittelabruf in Zukunft leichter werde. „Dies hier ist das zweitgrößte Projekt in Bayern. Umso wichtiger war die gute Zusammenarbeit“, betonte sie. Auch Thomas Bär (Leiter Produktion Technische Infrastruktur Regensburg der Deutschen Telekom AG) wies auf die Größe des Projekts hin. „Das darf man nicht unterschätzen, zumal es auch eines der ersten Bundesförderprogramme in Bayern war. Das war und ist auch für uns eine Herausforderung.“ Gemeinsam mit Franz Hofmann vom Ingenieurbüro HPE hofft er nun auf gute Wetterbedingungen, um den Zeitplan bis Ende 2019 einhalten zu können.