Regionale Kunst: Stefanie Grünberger/Schrank, Malerin

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14.11.2018
Fürsteneck, Atzldorf

Auf dem Godliambaua-Hof ('Gottlieb-Bauer') in Atzldorf bei Fürsteneck lebt man seit über 600 Jahren in niederbayerischer Tradition. Und er ist heute die künstlerische und kreative Heimat der Malerin Stefanie Grünberger/Schrank. Die akademische Malerin lässt sich stark von ihrer Umgebung inspirieren. Dieses Jahr stellte sie über 100 Bilder im Schloss St. Emmeran in Regensburg aus, wie sie im Interview mit WAIDLER.COM berichtet.

 

Frau Grünberger, wie beschreiben Sie selbst Ihre Kunst, Ihren Stil zu malen?

Ich arbeite im gegenständlichen bildnerischen Bereich. Ich lasse mich auf vielerlei Arten von den optischen Reizen in meiner Umgebung leiten. Ich hebe Gegenstände auf, betrachte sie und lasse mich inspirieren. Nehmen wir etwa diesen alten Blecheimer. Daraus ist eine ganze Serie an Bildern entstanden.

 

Die Komposition verändert sich während der Gestaltung. Aus dem singulären Blecheimer ist einer mit Faltenwurf geworden, am Ende ist der Faltenwurf das dominante Element.

In der kreativen Entwicklung habe ich das Bild immer mehr abstrahiert. Das betrifft die Strukturen im Bild, die Farben, die Schwerpunkte der Darstellung verschieben sich. Im Grunde nehme ich immer sichtbare Dinge als Ausgangspunkt für meine Malerei.

 

Inwiefern inspiriert Sie die Heimat, der Bayerische Wald bei der Motivsuche?

Die Heimat ist mein Schauplatz, im Wortsinn. Ich gehe oft an der Ilz, an der Wolfsteiner Ohe oder der Donau spazieren. Da sehe ich die Motive für meine Bilder. Beispielsweise die Wasseroberfläche. Ich arbeite der Natur nach. Ich versuche, einen Prozess auf die Leinwand zu bringen, den ganz speziellen Charakter der Wasseroberfläche, etwa die Veränderung bei Einfall von Sonnenlicht.

 

Was hat es mit den kleinformatigen Stadtansichten auf sich?

Das sind dekorative Kleinkunstwerke. Sie entstehen aus Holzschnitten, die ich selbst schnitze. Der Holzschnitt dient später als Druckplatte. Deshalb ist jedes Bild ein Unikat, denn jeder Druck verläuft anders. Und ich variiere auch die Farben der Stadtansichten. Ich habe für jeden Wunsch was dabei: von Fürsteneck, Perlesreut über Passau und Regensburg bis nach London. Diese Stadtansichten veröffentliche unter dem Künstlernamen Madame Grün.

 

Sie geben auch Malkurse. Wer sind die Zielgruppen?

Das sind Kinder wie Erwachsene. Ich gebe Malkurse in Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen. Natürlich können auch Kurse für eine individuelle Begleitung auf Anfrage hier in meinem Atelier gebucht werden. In den Kursen geht es zunächst mal weniger um eine Ergebnisorientierung. Ich will vielmehr die Freude am kreativen Gestalten vermitteln. Die Kursteilnehmer sollen den Prozess des Gestaltens zu schätzen lernen. Kreativität entwickelt sich dynamisch.

 

Vielen Dank für das Gespräch.


Malerin Stefanie SchrankFürsteneck
Serie: Kunst & HandwerkQualität statt Quantität - Kunst und Handwerk aus der Region sind wieder beliebter, denn je!

Quellenangaben

Text, Fotos: Dr. Stephen Hahn

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