Regen. „Jeder Apfel sieht anders aus, jede Sorte schmeckt anders“, sagt Landrätin Rita Röhrl und nachdem sie als Kreisvorsitzende der Gartenbauvereine im Landkreis Regen weiß, dass der Apfelbaum immer noch ein fester Bestandteil in vielen Gärten der Region sein muss, legen sie und der Gartenfachberater Klaus Eder auch großen Wert darauf über die verschiedenen Sorten zu informieren. „Vor allem der Erhalt der alten Sorten liegt uns besonders am Herzen“, betont die Landrätin und so freue sie sich, dass Eder und die Gärtner im Kreislehrgarten mehr als 30 Sorten geerntet haben, die nun der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
„Leider haben wir nicht von jeder Sorte so viele Äpfel, dass jeder Apfel sofort probiert werden kann“, bedauert Eder. Dennoch biete schon allein der Blick auf die verschiedensten Sorten die Gelegenheit sich die interessanten Äpfel anzuschauen und vielleicht sogar Ähnlichkeiten mit den eigenen zu finden. „Der Geschmack spielt eine wichtige Rolle, meiner Erfahrung nach ist aber das Aussehen mindestens genauso wichtig“, weiß der Gartenfachberater zu berichten. So sind bei Verköstigungen immer zuerst die „schönen Äpfel vergriffen.“ Dabei würden oftmals die optisch nicht so reizvollen Sorten Überraschungen präsentieren. Nachdem heuer aber ein ausgesprochen gutes Apfeljahr war, habe man sich nun dazu entschlossen die Apfelsorten der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Die Qualität der Äpfel ist in diesem Jahr besonders gut“, weiß Eder. Doch angesichts der Trockenheit und der hohen Temperaturen seien viele Sorten schon früher reif geworden. Zudem beobachtet er und die Gärtner Nadine Ludwig und Bernhard Drexler, dass auch die späten Sorten eine frühe Genussreife erreicht haben. „Dies legt die Vermutung nahe, dass die Früchte heuer nicht so lange eingelagert werden können“, erklärt Eder.
Gartenfachberater Klaus Eder (v.li.), Landrätin Rita Röhrl, Sachgebietsleiterin Lieselotte Bielmeier sowie die Gärtner Bernhard Drexler und Nadine Ludwig freuen sich, dass es heuer viele Äpfel zum zeigen gibt.
Mit der Ausstellung im Foyer des Landratsamtes will er aber auch die Werbetrommel für die alten Sorten rühren. Alte Apfelsorten, wie der Berlepsch, Danziger Kantapfel, im Volksmund oft auch Erdbeerapfel genannt, oder Schöner von Boskoop (Lederapfel) oder der Apfel aus Wiltshire (hier: Weiße Wachsrenette) würden durchaus auch in moderne Gärten gut passen. Wobei natürlich jeder selbst entscheiden muss, ob es alte oder neuere Sorten sein sollen. „Bei den neuen Sorten sind derzeit der Topaz, mit seinem Ursprung im Böhmerwald, und die deutschen Sorten wie Florina, Gerlinde und Reglindis sehr beliebt“, berichtet der Gartenfachberater.
All diese Sorten und noch viel mehr, können bis Freitag, 2. November, im Landratsamt Regen besichtigt werden. Ein besonderes Schmankerl wartet übrigens am 2. November auf die Besucher. Dann können die Äpfel ihren eigentlichen Gebrauch zugeführt werden, sie können gegessen werden.