Regen im Bayerischen Wald. Spenden statt Postwurfwendung: Der Landtagsabgeordnete Alexander Muthmann hat sein Versprechen eingelöst und am Montag mit der Übergabe der Spendenschecks begonnen. Die ersten zwei von insgesamt acht Tausendern bekamen bei einem Termin im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum der Hospizverein Zwiesel-Regen und die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) im Landkreis Regen für das Projekt „Frau Musica kennt kein Alter“, das gerade gestartet wurde.
Dabei geht es um Senioren und hochbetagte Menschen, deren Lebensabend mit Musik reicher gestaltet werden soll. Der Volkskundler Roland Pongratz, selbst begeisterter Musikant und Vorstandsmitglied in der KEB, hatte dem FDP-Politiker die Initiative als überaus förderwürdig empfohlen. KEB-Vorsitzende Gisela Altmann Pöhnl freute sich sehr über die Spende. „Wir haben eine Riesensumme zu stemmen“, berichtete sie. Geld wird vor allem für die Ausbildung von Musikanimateurinen und –animateuren gebraucht und für den Kauf von Instrumenten. Ziel des Projektes ist es, SeniorInnen und hochbetagte Menschen bei Mitmach-Veranstaltungen zum Singen, Musizieren und Tanzen anzuregen. „Dabei nimmt die Lebensfreude zu, Kontakte entstehen, ältere Menschen werden in Bewegung gebracht“, fasste Gisela Altmann die Erfahrungen der Musik- und Tanzpädagogin Evamaria Molz zusammen, die in dem Projekt als Expertin mitarbeitet. Geplant ist auch, die SeniorInnen zu Konzerten zu fahren und zu begleiten, damit sie am öffentlichen Kulturleben teilnehmen können. Die Initiative, die in Regen gestartet wurde, soll auch auf die Landkreise Freyung-Grafenau, Deggendorf und Cham ausgedehnt werden.
Roland Pongratz und Gisela Altmann-Pöhnl von der Katholischen Erwachsenenbildung (1. und 2. von links) freuten sich über den Spendenscheck des Landtagsabgeordneten Alexander Muthmann genauso wie Heidemarie Horenburg vom Hospizverein Zwiesel-Regen.
Geld für den Hospizverein
„Ich war total überrascht, als gestern der Anruf kam. Es war ein schöner Abend“, sagte Heidemarie Horenburg, als sie den 1 000-Euro-Scheck für den Hospizverein Zwiesel-Regen übernahm, den die frühere Schulrätin leitet und der seit November 1999 besteht. 84 ausgebildete Hospiz- und TrauerbegleiterInnen – lauter Ehrenamtliche - stehen Schwerstkranken, Sterbenden und ihren Angehörigen auf ihrem letzten Lebensweg bei. Sie gehen ins Krankenhaus in Zwiesel, in die Pflegeheime in Regen, Zwiesel, Drachselsried, Bodenmais, Teisnach und Ruhmannsfelden und in die Familien, aber immer nur, wenn das gewünscht werde. „Wir unterliegen natürlich der Schweigepflicht“, berichtete Heidemarie Hohenburg. Anlaufstelle ist das Hospizbüro in Zwiesel mit zwei festangestellten Mitarbeiterinnen. Der Hospizverein Zwiesel-Regen möchte in der nächsten Zeit auch die Lücke in Viechtach schließen und bietet interessierten Menschen eine Ausbildung zu Hospiz- und TrauerbegleiterInnen an.
„Ich bin mir sicher, dass die Spenden gut angelegt sind und hoffentlich viele Menschen davon profitieren“, stellte Alexander Muthmann bei der ersten Scheckübergabe fest. Weitere Schecks bekommen das Tierheim Wollaberg, die Initiative „Mit Krebs leben“ in Waldkirchen, die PNP-Stiftung „Von Mensch zu Mensch“ in Passau, das Integrationsprojekt „Gemeinsam leben und lernen in Europa e. V.“ in Passau, die Bund Naturschutz-Kreisgruppen Freyung-Grafenau und Regen und der Kreisverband Freyung-Grafenau des Bayerischen Imkervereins mit Kunibert Eder und Thomas Reihofer an der Spitze.