Regen. „Er ist ein Gewinn für die Kulturarbeit im Landkreis Regen“, sagt Landrätin Rita Röhrl mit Blick auf Thomas Kölbl. Der 26-jährige Kaikenrieder übernimmt das neugeschaffene Ehrenamt des Pop-, Rock- und Jazzmusikbeauftragten des Landkreises Regen. „Wir haben mit Roland Pongratz einen Kulturbeauftragten, der vor allem im Bereich der volkstümlichen aber auch im Bereich der Klassik unterwegs ist und diese Aufgaben hervorragend wahrnimmt“, weiß Röhrl. Doch mit Pongratz war sie sich darüber einig, dass gerade der Bereich der modernen Musik noch zu wenig gefördert wird. Insofern habe sie dem Vorschlag von Pongratz, einen Beauftragten für die Rock- und Popmusik zu berufen, gern aufgegriffen.
„Mit Thomas Kölbl fiel die Wahl auf einen jungen und talentierten Musiker, der bereits Erfahrungen auf den großen Bühnen Deutschlands gesammelt hat und dennoch seiner Heimat verbunden ist“, betont die Landrätin und Thomas Kölbl ergänzt, dass er sich gerne für die Nachwuchsmusiker engagieren will. „Ich weiß noch, wie schwer es in der Anfangszeit für mich und meine Bands war. Es gab kaum Übungsmöglichkeiten und auch die Auftrittsorte waren sehr begrenzt“, sagt Kölbl. Dies würde er für die heutigen Bands und Musiker gern ändern. So würde er zum einen gerne Auftrittsmöglichkeiten vermitteln, zum anderen möchte er sich auch auf die Suche nach Proberäumen machen und bei diversen anderen Problemen weiterhelfen. Zunächst hofft er aber, dass sich junge Musiker aus dem popularen Musikbereich auch bei ihm melden, denn er könne nur helfen, wenn der Nachwuchs sich bei ihm meldet.
Gerne würde er dabei auch auf seine vielfältigen Erfahrungen zurückgreifen. Thomas kommt aus einer Musikerfamilie und so förderten seine Eltern natürlich auch sein Talent.
Den ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Vater bereits im Alter von fünf Jahren auf dem Keyboard und später dann auch auf dem Akkordeon. Es folgte der klassische Klavier- und Gesangsunterricht bei Siegfried Beck in Viechtach. Nachdem er sich entschlossen hatte die Musik in irgendeiner Weise zum Beruf zu machen, bereitete ihn dieser auch auf die Aufnahmeprüfung an der Berufsfachschule für Musik (BfsM) in Plattling vor. Nach der zweijährigen, zunächst weiteren klassischen Ausbildung im Hauptfach durch Hildegard Schwammberger (Solo- und Konzert-Pianistin), erfolgte der erste Abschluss als Staatlich geprüfter Ensembleleiter in der Fachrichtung Klassik. Während dieser Zeit belegte er als Nebenfach Saxophon und spielte mit wachsender Begeisterung als Pianist der Jazzcombo und Saxophonist der Bigband der BfsM unter Leitung von Martin „Möpl“ Jungmayer. Animiert durch seinen Dozenten für Rock-, Pop-, Jazz-Piano Uli Forster, der zugleich stellvertretender Schulleiter des Music-College Regensburg war, entschloss sich Thomas Kölbl noch eine zweite weiterführende Ausbildung (sechs Semester) am privaten Music-College in Regensburg mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter Ensembleleiter in der Fachrichtung Rock, Pop, Jazz“ zu absolvieren. Neben Uli Forster war auch Walter Lang (Internationaler Pop- und Jazzpianist) sein Lehrmeister. Durch die Teilnahme an vielen Workshops und Vierteljahres-, Halbjahres- und Jahreskonzerten mit wechselnden Musikern, Bands und Coaches gewann er viel Praxiserfahrung Es ergaben sich neue regionale und überregionale Kontakte und damit auch neue Auftrittsmöglichkeiten. Sein Fachwissen ergänzte er seit seinem achten Lebensjahr mit dem alljährlichen Besuch der Frankfurter Musikmesse und den Besuch von Rock- und Pop Konzerten. Besonders hierbei bekam er auch den Ehrgeiz in der Musik weiter zu machen, dass seine Ausbildung noch nicht enden durfte. Sein musikalischer Weg führte ihn an die Hochschule für Musik und Theater in München wo Thomas Kölbl weitere acht Semester Jazz Piano bei Professor Tizian Jost studierte. Dort hat er das Jazz-Piano Studium erfolgreich abgeschlossen und auch in der Münchener Musikszene viele neue Kontakte geknüpft. Er darf sich nun mit dem Abschluss „Bachelor of Music“ schmücken.
Landrätin Rita Röhrl und der Landkreiskulturbeauftragte Roland Pongratz mit dem neuen Rock-, Pop- und Jazzmusikbauftragten Thomas Kölbl (Mitte).
„Titel und Abschlüsse helfen Dir nur bedingt weiter“, betont Kölbl. Genauso wichtig wie Talent und Ausbildung sind seiner Meinung nach Netzwerke. „Als Musiker ist es immer gut, wenn Du viele Menschen kennst, wenn Du den Kontakt zu anderen Musikern hältst und weißt, wo was geboten ist“, so Kölbl weiter. Dieses Netzwerk möchte er auch den Nachwuchsmusikern der Region zur Verfügung stellen.
Dabei ist er selbst oft unterwegs: Er spielt derzeit bei „Pink Floyd´s THE WALL - Atomic Brick Orchestra“, „Markus ENGELSTAEDTER - Queen Classic“, Hans „Yankee“ Meier´s „Tribute to Janis Joplin“, „The Texas Whiskey Drivers“, „Nina „FIVA“ Sonnenberg & Jazzrausch Bigband“ sowie bei der Münchner Band „Cityscope“ und im Duo mit Ania Jools. Zu weiteren Engagements zählen Auftritte bei den Luisenburg-Festpielen in Wunsiedel, „Jesus Christ Superstar“ und „The Rocky Horror Show Official“ Europa-Tour am Staatstheater Gärtnerplatz München, sowie diverse Musicals des Landestheaters Niederbayern. Weiterhin wurde er als Pianist und Keyboarder gebucht für Willy Astor, Mary Roos & Wolfgang Trepper, Tina Guo, Vanessa Mai, Chris Boettcher, „Donikkl“ und „SAN2 & his SOUL PATROL“.
Fußballfans haben sein Gesicht möglicherweise schon im TV gesehen, denn er ist öfters der Pianist beim „Sport1 Doppelpass“. Neben Touren durch Deutschland und Österreich, sowie Konzerten in der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Russland, Ägypten und der Türkei ist der 2011 mit Mano Ezoh aufgestellte Guinness World Record „Largest Gospel Choir“ Teil seiner Laufbahn.
Ferner ist er auch als Lehrer unterwegs: Er unterrichtet Pop-Piano als erster Pop-Pianolehrer Bayerns an einer städtischen Musikschule in Regensburg.
Künftig wird man ihn auch wieder öfter im Landkreis Regen sehen, denn als Rock-, Pop- und Jazzbeauftragter des Landkreises Regen wird er nicht nur Bands beraten, er will sich, wenn es die Zeit erlaubt, auch Musiker anhören und sie vor Ort besuchen.
Nun hofft er, dass sich möglichst viele junge Menschen auch bei ihm melden. Er ist im Internet zu finden unter www.arberkultur.de. Man erreicht ihn per E-Mail: mail@thomaskoelbl.com.